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Ein neu aufgetauchtes AMD-Patent lässt erkennen, dass AMD zumindest über einen Prozessor mit unterschiedlichen Kerntypen nachdenkt. Einen solchen heterogenen Aufbau kennt man bisher vor allem von ARMs big.LITTLE-Konzept.
Dabei werden sparsame und leistungsschwächere Kerne mit leistungsstarken, aber weniger sparsamen Kernen kombiniert. Qualcomms aktuelles High-End-Modell Snapdragon 865+ kombiniert so beispielsweise vier sparsame ARM Cortex-A55 Kerne mit drei schnellen Cortex-A77-Kernen und einem noch höher taktenden Prime-Core. Auch Intel hat für die Small-Formfaktor-Architektur Lakefield einen ähnlichen Ansatz gewählt.
Für AMD wäre ein solcher Aufbau hingegen eine Neuheit. Das jetzt publik gewordene Patent bezieht sich auf eine Technologie, die den Thread-Transfer zwischen leistungsstarken und leistungsschwachen Kernen in einer Hybrid-Architektur beschleunigen soll. Die anspruchsvolleren Aufgaben sollen den leistungsstarken Kernen, weniger rechenintensive Aufgaben hingegen den sparsameren Kernen zugewiesen werden. Solange die leistungsstarken Kerne nicht benötigt werden, sollen sie ausgeschaltet werden können.
Es soll außerdem möglich sein, dass Aufgaben je nach Ausnutzung zwischen den Kernen verschoben werden - zumindest, solange sie die jeweils benötigten Instruktionen bieten. Der Prozessor soll diese Zuteilung möglichst selbstständig vornehmen, so dass das Betriebssystem bei der Thread-Zuordnung weitestgehend außen vor bleibt. Im Patent wird außerdem erwähnt, dass die Kern-Cluster nicht nur CPU-Kerne, sondern auch GPUs oder DSPs sein könnten.
Dass es ein solches AMD-Patent gibt, zeigt zwar, dass AMD über eine Hybrid-Architektur im big.LITTLE-Stil zumindest nachdenkt. Ob und wann es aber entsprechende Produkte geben könnte, lässt sich aktuell nicht absehen.