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Bereits zum Start der Ryzen-5000-Serie kündigte AMD eine Erweiterung der Overclocking- und Undervolting-Funktionalität an. Diese hat man nun genauer ausgeführt und bestätigt, dass die BIOS-Updates mit AGESA 1.1.8.0 ab Dezember diese neue Funktionalität für alle Besitzer der neuen Prozessoren bringen werden.
Grundlage des erweiterten Funktionsumfangs ist das Precision Boost Overdrive 2, welches es ohne jegliches Zutun des Nutzers ermöglicht, dass AMD das Maximum aus der Hardware herausholen kann. Dies bezieht sich auf die Single-Threaded-Leistung ebenso wie eine Optimierung der Betriebsparameter in Multi-Threaded-Anwendungen. PBO 2 passt die Spannungen und Taktraten individuell und für jeden Prozessor an. Daher kann es dazu kommen, dass beispielsweise manche Ryzen 9 5950X leicht unter der Marke von 5 GHz bleiben und andere wiederum einzelne Kerne etwas darüber betreiben können. PBO 2 arbeitet mit Sensordaten, die jede Millisekunde abgefragt werden.
Davon profitieren bereits Besitzer der Ryzen-3000-Serie, AMD hat die Funktionsweise jedoch noch weiter verfeinert und die Ryzen-5000-Modelle damit weiter optimiert. Die vorhandenen Daten und Funktionen werden nun mit der Curve Optimization erweitert.
Das Verhältnis aus Takt und Spannung beschreibt ein gewisses Fenster, in dem jeder Chip betrieben werden kann. Je nach Last auf dem Chip müssen mal 1,35 V für 5 GHz anliegen und mal nur 1,25 V. Grundsätzlich ist der Spielraum für eine Taktreduzierung unter Verwendung aller Kerne geringer, als wenn nur einzelne Kerne verwendet werden. All dies soll sich über den Curve Optimization abbilden lassen.
Die Curve Optimization wird vorerst nur über das BIOS verfügbar sein. 2021 soll eine Integration in das Ryzen-Master-Softwarepaket folgen. In den Optionen des BIOS kann der Nutzer festlegen, wie viele sogenannte Stages auf ein Undervolting-Potenzial getestet werden sollen. Um 25 bis 50 mV soll sich die Spannung für das Taktlevel absenken lassen. Ein Algorithmus testet dies allerdings in feinen Abstufungen von 3 bis 5 mV, so dass man eventuell nicht gleich in einen instabilen Bereich gerät.
AMDs eigene Benchmarks sprechen von einem Leistungsplus im Bereich von wenigen Promille bis zu 10 %. Diese Ergebnisse dürften bei gleichzeitig identischer oder leicht geringerer Leistungsaufnahme möglich sein – zu diesem Punkt macht AMD allerdings noch keine Angaben.
Die Curve Optimization agiert im Grunde wie der ClockTuner for Ryzen (CTR). Hier werden die vorhandenen CCX-Cluster ebenfalls auf ein möglichst ideales Betriebsfenster hin abgeklopft und am Ende kann eine höhere Leistung bei geringerem Verbrauch dabei herausspringen. Sobald die Curve Optimization über die BIOS-Updates zur Verfügung steht, werden wir sie uns sicherlich anschauen.