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Kaufberatung Prozessoren

Intel punktet mit Verfügbarkeit und Preis

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Intel punktet mit Verfügbarkeit und Preis
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Wir haben die Kaufberatung bei den Prozessoren für das Frühjahr 2021 aktualisiert. Darin gibt es einige Verschiebungen, die der aktuellen Situation am Markt geschuldet sind. Auch wenn AMD aktuell hinsichtlich der Technik und der Plattform einige Vorteile hat, so kann man diese nicht in substantielle Marktanteile umsetzen.

Im Einstiegsbereich hat AMD das Problem, dass es aus der Ryzen-5000-Serie noch keine Modelle gibt. Der Ryzen 5 5600X ist der aktuell kleinste Ryzen-Prozessor mit Zen-3-Architektur. Eine aktualisierte Ryzen-3-Serie hat AMD noch nicht vorgestellt. Dies liegt auch an der schlechten Verfügbarkeit der bisher vorgestellten Prozessoren. AMD pumpt derzeit alle Kapazitäten in die Zen-3-Chiplets für die Ryzen- und EPYC-Prozessoren sowie die monolithischen Cezanne-Dies. AMD ist also durch die Fertigungskapazitäten bei TSMC beschränkt. Kurzfristig ist keinerlei Besserung in Sicht, denn TSMC hat seine Kapazitäten bereits lange im Vorfeld festgelegt.

Lange waren alle Ryzen-5000-Prozessoren kaum verfügbar. Inzwischen gibt es wenigstens für einige Modelle einen Lichtblick, denn der Ryzen 5 5600X (355 Euro) und Ryzen 7 5800X (450 Euro) sind mit einem kleinem Aufpreis zur unverbindlichen Preisempfehlung erhältlich. Dies gilt nicht für den Ryzen 9 5900X (790 Euro) und Ryzen 9 5950X (970 Euro) , die beide, wenn überhaupt, nur mit einem ordentlichen Aufpreis verfügbar sind.

Anders sieht dies bei Intels zehnter Core Generation alias Comet Lake-S aus. Hier hat der interessierte Käufer die Wahl zwischen allen Modellen, vom kleinen Core i5-10400F (130 Euro) bis zum Core i9-10900K (470 Euro). Diese sind auch allesamt direkt verfügbar. Mehr oder weniger ein Geheimtip ist der Core i9-10850K (395 Euro).

Vor allem bei der Verfügbarkeit kommt Intel hier zugute, dass man als Integrated Device Manufacturer (IDM) alles in eigener Hand hat. In den letzten drei Jahren hat man die Produktionskapazitäten verdoppelt – ein Großteil davon ging auch in die 14-nm-Fertigung. All dies kommt ihnen in der aktuellen Situation natürlich entgegen, was auch eine aktuelle Schätzung zu den Marktanteilen zeigt. Diese zeigen, dass AMD nicht proportional an der gestiegenen Nachfrage wachsen kann.

Der PC-Markt konnte 2020 in etwa um 20 % zulegen. Davon profitiert quasi der gesamte IT-Markt – Hard- und Software. Durch die in den vergangenen Jahren stark gesteigerten Produktionsvolumen konnte Intel davon offenbar am meisten mitnehmen, während AMD aufgrund der Abhängigkeiten von TSMC nicht derart skalierte. Dies könnte auch einer der Gründe sein, warum Intel vom dritten auf das vierte Quartal gegenüber AMD wieder Boden gut machen konnte.

Die Karten werden bald neu gemischt. Während man für 12 oder 16 Kerne weiterhin bei AMD besser aufgehoben ist, könnte Rocket Lake-S mit der Unterstützung für mehr und schnellere PCI-Express-Lanes Intel wieder etwas besser aussehen lassen. Wie gut die in 14 nm gefertigten Kerne wirklich sind und ob Intel wieder die Spieler-Krone aufgesetzt bekommt, werden wir in wenigen Wochen wissen. Zudem sollte bei einer Entscheidung für den ein oder anderen Hersteller auch immer beachtet werden, dass eventuell ein Wechsel des Mainboards ansteht – entweder um den neuen Prozessor überhaupt unterstützen zu können oder aber auch um gewisse Funktionen nutzen zu können.

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