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Gleich zwei High-End-Komponenten haben uns noch vor dem Wochenende erreicht und da es sich jeweils um ein besonderes Stück Hardware handelt, wollen wir diese schon einmal vorstellen, bevor wir uns an den Test machen.
Zum einen erreichte uns der AMD Ryzen Threadripper Pro 3995WX. Dabei handelt es sich um das Spitzenmodell der aktuellen Ryzen-Threadripper-Pro-Serie mit 64 Kernen, der 128 Threads verarbeiten kann. Eine Besonderheit dieser sind das Achtkanal-Speicherinterface (doppelt so viele wie die normalen Ryzen-Threadripper-Prozessoren) und die Möglichkeit, bis zu 2 TB an DDR4-3200 zu verwenden – bei den normalen Modellen sind es nur 256 GB. Mit 2,7, bzw. 4,2 GHz taktet der 3995WX jedoch etwas niedriger als der Ryzen Threadripper 3990X mit 2,9, bzw. 4,3 GHz. Außerdem stehen genau wie bei den EPYC-Prozessoren 128 PCI-Express-Lanes zur Verfügung. Allerdings müssen die Pro-Modelle auf ein Overclocking verzichten.
Geht es einfach nur um die Rechenleistung, wird ein Ryzen Threadripper 3990X dem 3995WX mit seinen schnelleren Kernen überlegen sein. Dort aber, wo pro Kern eine gewisse Speicherbandbreite verlangt wird, dürften die Pro-Modelle punkten. Eben dies wird ein Schwerpunkt des Tests sein. Wo können die Pro-Modelle ihre Vorteile ausspielen und wo spielt das Speicherinterface keine Rolle? Im Hinterkopf haben sollte man allerdings wie gesagt auch den maximalen Speicherausbau, der mit 2 TB achtmal so hoch ausfällt wie bei de Standard-Modellen.
Noch offen ist die Frage, wann AMD die nächste Ryzen-Threadripper-Generation vorstellen wird. Alle aktuellen Modelle basieren noch auf der Zen-2-Architektur, allerdings warten wir noch auf die EPYC-7003-Serie, die in den Startlöchern steht und sozusagen die Basis der nächsten Threadripper-Generation bilden würde.
Der AMD Ryzen Threadripper Pro 3995WX kostet aktuell 5.499 Euro.
ASUS Pro WS WRX80E-SAGE SE WIFI als Untersatz
Die Ryzen-Threadripper-Pro-Prozessoren werden auf Mainboards mit WRX80-Chipsatz betrieben. Neben dem ASUS Pro WS WRX80E-SAGE SE WIFI gibt es noch das Gigabyte WRX80 SUB8 IPMI und ein Supermicro M12SWA-TF. Verfügbar ist das Mainboard von ASUS noch nicht, soll aber noch im ersten Quartal auf den Markt kommen und 868 Euro kosten.
Schauen wir uns das ASUS Pro WS WRX80E-SAGE SE WIFI einmal an:
Die obere Hälfte des Mainbords wird vom Sockel SP3 dominiert. Darunter und darüber befinden sich vier DIMM-Steckplätze, die jeweils einen UDIMM, RDIMM und LRDIMM in Form von DDR4-3200 aufnehmen können. Jeder DIMM-Steckplatz ist an einen Speicherkanal des Prozessors angebunden.
Links und rechts des Sockels befindet sich die Spannungsversorgung des Mainboards. Die TDP der Ryzen-Threadripper-Pro-Prozessoren liegt bei bis zu 280 W. Anders als beim ROG Dominus Extreme verwendet ASUS nur einen 24-Pin-Netzteilanschluss. Hinzu kommen dreimal EPS.
Bei den Erweiterungssteckplätzen fallen sicherlich die sieben x16-Slots ins Auge, die allesamt über 16 PCI-Express-Lanes verfügen sollten – die Ryzen-Threadripper-Pro-Prozessoren stellen theoretisch ausreichend viele Lanes zur Verfügung. Zwei M.2-Anschlüsse sind direkt an den Prozessor angebunden, ein weiterer über dem Chipsatz. Zudem vorhanden sind zwei SFF-8643-Anschlüsse, die ebenfalls per PCI-Express angebunden sind und die Beispielsweise für U.2-SSDs verwendet werden können. Hinzu kommen acht SATA-Anschlüsse.
Auf der I/O-Blende bietet das Mainboards 9x USB 3.2 Gen 2 und 1x USB 3.2 Gen 2x2. Ein Intel X550-AT2 stellt zwei 10GbE-Ports zur Verfügung. Hinzu kommen noch analoge und digitale Audioanschlüsse sowie die Antennen für das WLAN. Darüber hinaus bietet das ASUS Pro WS WRX80E-SAGE SE WIFI einen micro-SD-Kartenslot, einen BMC-Chip und kann per IPMI aus der Ferne angesteuert werden.
Zur Kühlung verwendet ASUS zahlreiche Abdeckungen. Unter der Chipsatzabdeckung lässt sich ein Lüfter erkennen. Ob ein solcher auch bei den VRMs verbaut ist, lässt sich allerdings (noch) nicht sagen. Beim Formfaktor handelt es sich um EEB (Extended ATX). Ausreichend Platz sollte daher im Gehäuse vorhanden sein, wenn ein solches Mainboard verbaut werden soll.
Eine Frage der Kühlung
Was die Kühlung betrifft, kommt der Ryzen Threadripper Pro 3995WX mit einer offiziellen Thermal Design Power von 280 W daher. Einerseits haben wir die Option einen Noctua NH-U14S TR4-SP3 zu verwenden. Dieser ist als Luftkühler in der Installation und im Betrieb recht einfach zu handhaben und dürfte eine ausreichende Kühlleistung bieten.
Wir hätten außerdem die Option einen Alphacool Eisblock XPX Aurora PRO zu verwenden. Als Wasserkühler, der ebenfalls den kompletten Heatspreader des Ryzen-Threadripper-Prozessors abdeckt, dürfte er eine gute Alternative sein, setzt jedoch den Aufbau und Einsatz eines Wasserkühlungskreislaufs voraus.
Aktuell warten wir noch auf den passenden Arbeitsspeicher. DDR4-3200 mit ECC sollten es schon sein, um dem Workstation-Anspruch der restlichen Komponenten gerecht zu werden. Wir hoffen in der kommenden Woche alles zusammen zu haben, um mit den Benchmarks starten zu können.