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Im Rahmen der CES hat Intels Tochter Mobileye neue SoCs vorgestellt, die in den kommenden Jahren für teilautonome Fahrzeuge genutzt werden sollen. Intel arbeitet hier unter anderem mit VW zusammen, in deren Fahrzeugen die aktuellen Chips von Mobileye bereits verwendet werden und die auch in den kommenden Jahren für bestimmte Modelle darauf setzen werden.
Der EyeQ Ultra ist von Mobileye für das Level 4 des teilautonomen Fahrens vorgesehen. 2023 sollen die ersten Samples an Kunden ausgeliefert werden, in Fahrzeugen wird er aber erst ab 2025 zu finden sein. Die Zyklen sind in diesem Bereich deutlich länger, als man dies von den Endkunden- und Server-Prozessoren kennt, was auch an der langen Validierungsphase solcher Systeme liegt.
Ein Level-4-System kann Mobileye bereits heute bieten, doch dazu benötigt es sechs bis acht EyeQ-Chips, um die notwendige Rechenleitung zu erreichen. Dies macht ein solches System im Unterschied zu einer Single-Chip-Lösung natürlich deutlich komplexer. Die Rechenleistung die der EyeQ Ultra erreicht, liegt laut Mobileye bei 176 TOPS. Zum Vergleich: NVIDIAs Drive Orin kommt auf 250 TOPS. Die Rechenleistung ist aber nicht der alleinige Faktor zur Bemessung eines solchen Systems. Es geht vor allem darum, die Kamera- und Sensordaten schnellstmöglich und mit geringer Latenz zu verarbeiten und dies macht einen zentralen SoC mit allen notwendigen Komponenten so wichtig.
EyeQ Ultra vereint unterschiedliche Kerne und Fixed-Function-Hardware in einem Package dies wären 12 RISC-V-Kerne, eine Arm GPU, ein Arm-DSP, mehrere SIMD-Kerne, mehrere VLIW-Kerne, sogenannte Coarse Grained Reconfigurable Array (CGRA) Kerne und AI-Beschleuniger. In etwa 64 spezielle Beschleuniger-Kerne arbeiten im EyeQ Ultra. Gefertigt wird der Chip in 5 nm, vermutlich bei TSMC, da Intel nur von einem "7 nm Prozess" spricht, was in der eigenen Fertigung als Intel 4 bezeichnet wird. Die Leistungsaufnahme des Chips liegt bei etwa 100 W, was sich in einem Auto noch gut wegkühlen lässt und für solche Systeme ein üblicher Wert ist.
Mobileye versucht sich zudem etwas aus dem Rennen um die besten Spezfikationen zurückzuziehen. Zwar erwähnt man die 176 TOPS, doch damit glänzen kann man nicht und wie bereits erwähnt spielt die pure Rechenleistung auch nicht die primäre Rolle. Deutlich wird die Zurückhaltung vor allem mit Blick auf NVIDIAs Atlan-SoC, der 2025 erscheinen und eine Rechenleistung von 1.000 TOPS haben soll.
Für den Übergang bis zum EyeQ Ultra hat Mobileye noch den EyeQ6L und EyeQ6H, die ein ADAS (Advanced Driver-Assistance System) L2+ ermöglichen sollen. Die Chips werden in diesem Jahr als Sample ausgeliefert und sollen sich ab 2024 in den entsprechenden Fahrzeugen wiederfinden. Die EyeQ6-SoCs werden in 7 nm – vermutlich ebenfalls bei TSMC – gefertigt.