NEWS

Prozessoren

AMDs fTPM sorgt unter Windows weiterhin für Performance-Probleme

Portrait des Authors


AMDs fTPM sorgt unter Windows weiterhin für Performance-Probleme
143

Werbung

Mit der Ankündigung von Windows 11 möchte Microsoft das Thema TPM (Trusted Platform Module) auch im Desktop-Segment fest verankern. Laut den Anforderungen wird hierbei die TPM-Version 2.0 verpflichtend gemacht. Sowohl Intel als auch AMD bieten hierfür integrierte Lösungen an, sodass eigentlich kein dediziertes Modul benötigt wird. In Verbindung mit AMDs fTPM-Lösung werden jedoch zahlreiche störende Performance-Probleme gemeldet.

TPM 2.0 solle der verbesserten Sicherheit dienen. Dies war die Erklärung der Redmonder, als im Juni 2021 der Windows-10-Nachfolger Windows 11 angekündigt wurde. Und es war selbst kurz nach dem offiziellen Start bereits ersichtlich, dass Windows 11 und AMDs Ryzen-Prozessoren nicht die besten Freunde sind, als sich herausstellte, dass der L3-Cache mit deutlich erhöhten Latenzen seine Arbeit verrichtete. Fairerweise muss man an dieser Stelle anmerken, dass dieses Problem nun seitens Microsoft und AMD aus der Welt geschaffen wurde. Nicht allerdings die deutlich störende Symptomatik, was AMDs fTPM-Integration angeht, die im Ryzen-Prozessor, genauer im PSP (Platform Security Processor) verankert ist.

In den weiten des Internets - wie z.B. bei Reddit oder auch im Forum von Linus Tech Tips - gibt es inzwischen unzählige User-Berichte, die von unregelmäßigen Performance-Einbrüchen bei Spielen und/oder auch Audiofehlern von wenigen Sekunden sprechen. Von dem User "Harrison S" wurde am 08. Januar 2022 hierzu ein kurzes Video auf YouTube hochgeladen, das diese Symptomatik eindrucksvoll aufzeigt. Dasselbe Problem soll auch unter Windows 10 mit aktiviertem fTPM auftreten, sodass es kein generelles Windows-11-Problem ist.

Datenschutzhinweis für Youtube



An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein Youtube-Video zeigen. Ihre Daten zu schützen, liegt uns aber am Herzen: Youtube setzt durch das Einbinden und Abspielen Cookies auf ihrem Rechner, mit welchen Sie eventuell getracked werden können. Wenn Sie dies zulassen möchten, klicken Sie einfach auf den Play-Button. Das Video wird anschließend geladen und danach abgespielt.

Ihr Hardwareluxx-Team

Youtube Videos ab jetzt direkt anzeigen

Allerdings ist das Thema nicht neu, sondern wurde seit dem Windows-11-Beta-Launch nun erneut wieder neu entfacht, da sich scheinbar weder AMD noch Microsoft dazu berufen fühlen, sich dieses Problems in Kooperation anzunehmen. Generell ist dieses Problem unabhängig vom Mainboard-Hersteller und auch der BIOS-Version, sodass schließlich nur noch AMDs Prozessoren und Microsofts Betriebssystem in Betracht gezogen werden können. Da es derzeit noch keinen Fix für dieses Problem gibt, haben die betroffenen Anwender nur folgende Möglichkeiten:

  • fTPM im BIOS deaktivieren und bei Windows 11 bleiben (mit dem Risiko, keine Updates mehr zu erhalten)
  • fTPM im BIOS deaktivieren und auf Windows 10 zurückweichen
  • ein dediziertes TPM-Modul kaufen und bei Windows 11 bleiben

In Verbindung mit einem dedizierten TPM-Modul sollen diesen Probleme nicht auftreten. Dies setzt allerdings voraus, dass das verwendete Mainboard über einen TPM-Header verfügt. Es kann und sollte jedoch nicht Sinn der Sache sein, dass man für einen reibungslosen Betrieb Geld in ein dediziertes TPM-Modul investiert, damit es nicht zu diesen Rucklern kommt. Doch nach aktuellen Informationen scheint dies für betroffene AMD-Nutzer allerdings der einzige Weg zu sein, um Microsofts Windows-11-Betriebssystem "ordnungsgerecht" zu verwenden. Microsoft hatte hierzu bereits oftmals geschrieben, dass der PC nur dann mit Updates versorgt wird, wenn TPM 2.0 aktiviert ist. Aktuell scheint sich Microsoft daran noch nicht zu halten, denn einige Nutzer haben bereits den Versuch gewagt, haben fTPM im BIOS deaktiviert und erhielten dennoch Windows-Updates.

Sofern der betroffende Nutzer die neuen Funktionen von Windows 11 nicht benötigt, ist der konsequenteste Schritt schließlich, gänzlich auf den Einsatz von Windows 11 zu verzichten und stattdessen auf Windows 10 zu setzen. Somit hätten AMD und Microsoft noch bis zum Windows-10-Supportende im Jahr 2025 Zeit, das Problem zu lösen. Voraussetzung ist hierbei natürlich, dass das Interesse bei beiden Unternehmen hierfür vorhanden ist.