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Auf der International Solid-State Circuits Conference (ISSCC) hat Intel weitere Details zu ersten Generation seines Bitcoin-ASIC "BonanzaMine" bekanntgegeben. Vor einigen Wochen wurden entsprechende Gerüchte bekannt, obwohl Intel bereits seit einiger Zeit auch öffentlich darüber Informationen preisgab. Die Gerüchte bezogen sich dabei wohl vor allem auf eine Ankündigung spezieller Blockchain- und Krypto-Chips, zu denen Intel wenige Tage später eine offizielle Ankündigung machte. Auch an einer zweiten Generation des BonanzaMine arbeitet Intel bereits.
Auf dem Vortrag der ISSCC 2022 stand aber zunächst einmal die erste Generation des Chips im Fokus. Laut Intel wird dieser in 7 nm gefertigt, wobei nicht ganz klar wird, ob damit Intel 4 gemeint ist (wohl eher nicht) oder Intels Fertigung in der 7-nm-Klasse, also Intel 10. Auch eine externe Fertigung bei TSMC in 7 nm wäre denkbar. Ein einzelner Chip ist mit 14,16 mm² extrem klein. Intel setzt diesen auf ein 7 x 7,5 mm großes FCLGA-Packages, welches wiederum über 132 Kontakte mit dem Board verbunden ist. Die Chips arbeiten mit einem Takt von 1,35 bis 1,6 GHz bei einer Spannung von 355 mV und sollen dabei etwa 75°C warm werden, um in ihrem Leistungsfenster zu bleiben. Die durchschnittliche Leistungsaufnahme liegt bei 7,5 W pro Chip und sie erreichen eine Hashrate von 116 bis 137 GH/s.
Ein komplettes Minig-System mit diesen ASICs soll dann aus 300 dieser Chips bestehen. Diese teilen sich auf vier Hash-Boards zu jeweils 75 ASICs auf. Hinzu kommen eine Kontrolleinheit, ein Netzteil und eine Kühllösung, die auf 3.600 W ausgelegt ist, wenngleich die ASICs auf eine Leistungsaufnahme und Abwärme von nur 2.250 W kommen. Die einzelnen Chips sind über eine UART (serielle Schnittstelle) mit 10 MBit/s hintereinander (per Daisy Chain) miteinander verbunden. Auf der Kontrolleinheit sind ein unbekannter Chip mit Arm-Cortex-Kern, der unter anderem die Mining-Workloads auf die ASICs verteilt, sie aber auch hinsichtlich ihrer Frequenz und Leistungsaufnahme überwacht. Über diesen Prozessor findet sich die Kommunikation mit dem Bitcoin-Netzwerk bzw. dem Mining-Pool statt.
Im BonanzaMine-ASIC befinden sich 258 Mining-Engines, die jeweils parallel SHA256 Double Hashes berechnen können. Die Mining-Engines arbeiten bei niedrigen 355 mV und belegen 90 % der Chipfläche, während der Chip auch noch PLLs (phase-locked loop) verwendet, die mit 750 mV arbeiten. Hinzu kommen Spannungs- und Temperatursensoren sowie eine UARR/JTAG Control Logic.
Mit den 40 TH/s an Hasrate die Intel angibt, liegt ein Miner auf Basis der BonanzaMine nicht mehr ganz auf Höhe dessen, was die Konkurrenz erreicht. Per Boost sind zwar auch 47,7 TH/s möglich, dann aber fällt auch die Effizienz weit zurück. Intel wird hier erst mit einer zweiten Generation aufschließen bzw. in der Effizienz nachlegen können.
Auf der Konferenz zeigte Intel das Shmoo Plot, also die grafische Repräsentation der Funktion der Chips in Abhängigkeit von Spannung und Takt. Die ASIC Pass Rate, also der Anteil der funktionsfähigen Chips reicht hier von 100 % bis weniger als 97,5 %. Durch den mit 14,16 mm² recht kleinen Chip dürfte Intel eine recht hohe Ausbeute erreichen. Auf einem 300-mm-Wafer passen in etwa 4.000 dieser Chips – eine Ausbeute von 98,6 % angenommen.
Intels Präsentation auf der ISSCC 2022 zeigt einerseits die technischen Details der ersten BonanzeMine-Generation, legt aber auch offen welche Strategie in der Fertigung für solche Mining-, Krypto- und Blockchain-Chips angewendet muss. Klein und sparsam müssen sie vor allem sein.