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Snapdragon 8+ Gen 1

Mehr Takt und weniger Verbrauch durch TSMCs N4-Prozess

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Mehr Takt und weniger Verbrauch durch TSMCs N4-Prozess
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Als kleines Update im Produktzyklus stellt Qualcomm heute den Snapdragon 8+ Gen 1 vor. Daneben gibt es mit dem Snapdragon 7 Gen 1 in der Mittelklasse eine Aktualisierung außerhalb des sonst üblichen Produkzyklus. Bislang war es für solche Updates eher üblich, dass Qualcomm etwas an der Taktschraube dreht, die SoCs sonst aber unangetastet blieben. Für die nun vorgestellte Gen-1-Generation aber wechselt Qualcomm den Auftragsfertiger und geht von Samsung zu TSMC. Dies ist ein durchaus ungewöhnlicher Schritt, lässt zugleich jedoch einen direkten Vergleich zwischen den Fähigkeiten von Samsung und TSMC zu.

Durch den Wechsel von Samsung zu TSMC konnte Qualcomm den Chip und dessen Design neu auslegen. Durch die verbesserten Rahmenbedingungen in der Fertigung bei TSMC entspricht das Takt und Leistungsplus einem sonst eher einer für den Generationenwechsel üblichen Steigerung. Bis zu 10 % sollen die CPU-Kerne und die GPU durch einen gesteigerten Takt schneller sein. Auf der anderen Seite arbeitet der SoC um bis zu 30 % effizienter und dies spiegelt in etwa den Unterschied wieder für die Faktoren Performance und Power sowie der Fertigung.

In seinen Kernfunktionen gibt es zwischen dem Snapdragon 8 Gen 1 und Snapdragon 8+ Gen 1 ansonsten keinerlei Unterschiede. Beide haben einen Cortex-X2-Kern, drei A710- und vier A510-Kerne. Hinzu kommt ein Speicherinterface für LPDDR5, diverse Signalverarbeitungsprozessoren, ein De- und Encoding und vieles mehr.

Die ersten Geräte mit Snapdragon 8+ Gen 1 sollen im dritten Quartal auf den Markt kommen.

Große Zweifel an Samsungs 4-nm-Fertigung

Zweifel an der Leistung der Fertigung in 4 nm bei Samsung gibt es schon länger. Der Wechsel von Qualcomm zum Konkurrenten TSMC ist ein weiteres Zeichen dafür, dass Samsung mit dieser Generation gegen TSMC nichts wird ausrichten könne. Bereits die ersten Benchmarks des Exynos 2200 zeigten, dass Samsung seine ambitionierten Pläne hier nicht wird halten können. Dabei war die integrierte RDNA-2-Grafikeinheit im Vorfeld als extrem leistungsstark angepriesen worden.

Samsung scheint mit dem als 4 nm klassifizierten Prozess also deutlich weniger gut zurecht zu kommen, als TSMC mit seiner als N4 betitelten Fertigung. Im Falle von TSMC steht die Kundschaft Schlange, um auf die begehrten Fertigungsstraßen zu kommen. AMD, NVIDIA, Apple und Intel sind aktuell Kunden von TSMC und planen gewisse Stückzahlen auf N4 fertigen zu lassen.

Snapdragon 7 Gen 1 bleibt bei Samsung

Den Snapdragon 7 Gen 1 will Qualcomm dennoch bei Samsung in 4 nm fertigen lassen. Für diesen wechselt Qualcomm im wesentlichen auf neue ISPs und setzt auf ARMv9-Kerne, die bei einem Takt von 2,4 GHz bleiben. Bereits im zweiten Quartal sollen die ersten Geräte mit diesem Mittelklasse-SoC erhältlich sein.