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In der gestrigen Keynote stellte Intel den Nachfolger des Ponte-Vecchio-Beschleuniger Rialto Bridge offiziell vor. Mit 160 Xe-Cores ausgestattet, fokussiert sich Intel hier in Form eines Ticks vor allem auf moderate Verbesserungen – auch wenn wir potentiell von 30+ % sprechen.
Auf dem Stand und auch als Teil der Keynote veröffentlichte Intel einige neue Benchmarks zu Sapphire Rapids, der nächsten Xeon-Generation, mit HBM und auch erstmals Vergleichswerte zwischen NVIDIAs A100 und Ponte Vecchio.
Für die Vergleiche verwendete Intel zwei Sapphire-Rapids-Prozessoren mit jeweils 56 Kernen, bei unbekanntem Takt. Die Fußnoten führen zwar nur >40 Kerne auf, in einer anderen Version aber ist immer vom 112 Kernen in einem 2S-System die Rede. Intel hat seine Systeme mit 512 GB DDR5-4800 betrieben. Für die HBM-Varianten gibt Intel für den Speicher eine Bandbreite von 3.200 MT/s an. Auf Seiten des Vergleichs kamen EPYC 7764 mit 64 Kernen samt 512 GB an DDR4-3200 zum Einsatz. Auch den eigenen Vorgänger Xeon Platinum 8380 hat man mit in die Vergleiche aufgenommen, genau wie die A100 von NVIDIA.
Aber kommen wir zu den Benchmarks, die Intel präsentierte. Unter Verwendung der FP32-Berechnungen sieht sich Intel im Vergleich zu den EPYC-Prozessoren um den Faktor zwei vor der Konkurrenz. Allerdings kann NVIDIA hier mit dem A100-Beschleuniger noch mithalten. Setzt Intel aber die AMX-Einheiten mit Mixed Precision (FP32/BF16) ein, wird im Schnitt die dreifache Leistung erreicht. Hier sprechen wir noch von klassischen Trainings-Anwendungen, bei denen die Softwareoptimierung aber bereits ein wichtiger Faktor ist.
Für Sapphire Rapids mit HBM nennt Intel Werte im Vergleich zum eigenen Vorgänger, auf dem Stand der Messe wurden aber auch Werte im Vergleich zwischen Milan-X mit zusätzlichem L3-Cache gezeigt. In CFD-Anwendungen sieht man sich um den Faktor 1,6 bzw. 2,2 im Vorteil.
Zwar zeigte Intel schon ein paar wenige Leistungsdaten zu Ponte Vecchio, in der Keynote der ISC 2022 aber wurden weitere Vergleichsdaten geliefert. In diesen sieht sich Intel im Vergleich zu NVIDIAs A100 ebenfalls deutlich im Vorteil – um den Faktor 1,7 bis 2,6 über verschiedene Anwendungen hinweg. Auch hier muss man nun natürlich beachten, dass Intel natürlich keinerlei Werte zeigt, bei denen das eigene Produkt unterlegen ist. Man wird sich hier schon die passenden Benchmarks herausgesucht haben.
Bei den Vergleichen gilt auch zu bedenken, dass der A100-Beschleuniger von NVIDIA schon einige Zeit am Markt ist, während Ponte Vecchio noch immer nicht erhältlich ist. Man scheint bei Intel aber zuversichtlich zu sein, die Konkurrenz im Griff zu haben. Bis Sapphire Rapids aber am Markt ist, wird AMD womöglich schon die ersten Zen-4-EPYCs vorgestellt haben. Der Gegenspieler heißt dann nicht mehr Milan, sondern Genoa. Auf Seiten der GPU-Beschleuniger hat Intel nicht nur starke Konkurrenz aus dem Hause NVIDIA, sondern auch AMD.