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Keine Überraschung

Raptor Lake mit mehr Chipfläche

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Raptor Lake mit mehr Chipfläche
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Während der offizielle Startschuss für die nächste Core-Generation alias Raptor Lake noch gar nicht gefallen ist, scheint man sich in China schon damit zu beschäftigen, den Heatspreader dieser Prozessoren zu entfernen. Ein Video auf Bilibili zeigt einen Raptor-Lake-Prozessor ohne Kappe und vergleicht die Die-Größen mit den beiden Vorgängern.

Demnach kommt der Core i9-13900K, bzw. der hier verwendete Die auf eine Fläche von 23,8 x 10,8 mm und dementsprechend auf 257 mm². Der Vorgänger auf Basis von Alder Lake brachte es auf 20,4 x 10,2 mm und ist mit 208 mm² fast 50 mm² kleiner. Rocket Lake war mit 24 x 11,7 = 280 mm² sogar noch größer. Ein Core i9-11900K wurde allerdings noch in einem stark optimierten 14-nm-Prozess gefertigt, während Intel für Alder Lake und Raptor Lake auf Intel 7 setzt.

Die 50 mm² an größerer Chipfläche sind zumindest teilweise der doppelten Anzahl an Efficiency-Kernen zuzuschreiben. Ein Cluster mit vier der Gracemont-Kernen kommt laut Twitterer Locuza, der für seine Chip-Analysen bekannt ist, auf 8,66 mm². Da wir hier insgesamt zwei der Cluster mit jeweils vier Kernen sehen werden, fallen auf die zusätzlichen E-Kerne 17,3 mm² an. Hier nicht einberechnet sind die Verdopplung des L2-Caches pro Quad-Core-Cluster.

In den acht Performance-Kernen wächst der L2-Cache von 1,25 auf 2 MB an. Ausgehend von 1,44 mm² für 1,25 MB L2-Cache kommen wir also auf 8x 2,3 mm² = 18,4 mm² für die acht P-Kerne, bzw. deren L2-Cache. Somit kommen wir schon recht nahe auf das, wo die zusätzlichen 50 mm² herkommen.

Intel hat den Chip hauptsächlich in der Länge größer gemacht. Zweimal vier E-Cores werden dazu zu den vorhandenen zweimal vier E-Cores gepackt und verlängern den Chip.

Auswirkungen dürfte die größere Chipfläche vor allem auf die Kosten in der Fertigung haben. Der schon für Alder Lake dünnere Chip, zusammen mit der Verlötung und dem dickeren Heatspreader, sollten keinerlei direkte Auswirkungen auf die Temperaturen im Vergleich zu Alder Lake aufzeigen, wohl aber die vermutlich abermals erhöhten Power-Limits.

Aktuell arbeitet EK Water Blocks an Direct-Die-Kits für Alder Lake. Die dazugehörigen Rahmen und Kühler scheinen auf die Chipgröße von Alder Lake angepasst zu sein, allerdings könnte auch der leicht längere Chip von Raptor Lake noch problemlos abgedeckt werden – so viel Weitsicht sollte EKWB gehabt haben in der Planung des Projekts.