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Es fällt derzeit etwas schwer, Intels Zukunftsstrategie bei den Desktop-Prozessoren genauer fassen zu können. Während der Weg bei den Server-Modellen geebnet scheint, ist noch nicht einmal ganz klar, was auf die aktuelle Raptor-Lake-Generation folgen wird. Eine geleakte Roadmap deutete einen Refresh an, die Desktop-Variante von Meteor Lake scheint eingestellt zu sein.
Nun gibt es neue Gerüchte von BenchLife, die grundsätzlich ins gleiche Horn blasen, aber auch etwas mehr Kontext geben, was zu erwarten ist. Wie immer sollte man die Informationen aber mit Vorsicht genießen, denn es wäre nicht das erste Mal, dass Intel seine Pläne komplett über den Haufen wirft.
Demnach soll Meteor Lake-S nun wirklich komplett eingestellt sein. Nur noch an den Notebook-Varianten wird weiterentwickelt und getestet. An dessen Stelle soll nun Arrow Lake-S treten und mit den Chipsätzen der 800-Serie kombiniert werden. Sowohl Meteor Lake-S wie auch Arrow Lake-S waren bereits beide für den Sockel LGA1851 vorgesehen.
Während die letzten Informationen für Meteor Lake-S in der größten Ausbaustufe von sechs Performance- und sechzehn Efficiency-Kernen sprachen, was gegenüber Raptor Lake-S mit 8P+16E zumindest in der Anzahl der Kerne ein Rückschritt wäre, soll Arrow Lake-S ebenfalls mit einer 8P+16E-Konfiguration vorgesehen sein. Sowohl die Performance- wie auch die Efficiency-Kerne werden auf einer neuen Mikroarchitektur basieren.
Den LGA1851 sieht Intel aber nicht nur für Meteor Lake-S und Arrow Lake-S vor, sondern auch für dessen Nachfolger Lunar Lake, sodass dieser Sockel bis 2026 Bestandteil der Desktop-Plattform bleiben soll.
Codenamen | Fertigung | Sockel | geplanter Start |
Raptor Lake-S | Intel 7 | LGA1700 | 2022 |
Raptor Lake-S Refresh* | Intel 7 | LGA1700 | 2023 |
Meteor Lake-S | Intel 4 | LGA1851 | nicht mehr geplant* |
Arrow Lake-S | Intel 20A | LGA1851 | 2024 |
Lunar Lake | Intel 18A | LGA1851 | 2024/25 |
* nicht bestätigt
Die Plattform bietet mit Arrow Lake-S bestückt die Unterstützung von DDR5-6400. Zusammen mit einem Mainboard mit Z890-Chipsatz sollen 60 HSIO-Lanes (High Speed I/O) vorhanden sein – 26 über die CPU und weitere 34 über den Chipsatz. Die weiteren geplanten Chipsätze B860 und H810 kommen auf 44 bzw. 32 HSIO-Lanes. Für Z890, W880 und Q870 erfolgt die Anbindung zwischen Chipsatz und Prozessor über acht DMI-4.0-Lanes bei B860 und H810 sollen es vier sein. Einen H870 soll es nicht mehr geben.
Während die aktuellen Desktop-Prozessoren in Intel 7 gefertigt werden, soll Meteor Lake in Intel 4 hergestellt werden – zumindest der Compute-Tile mit den CPU-Kernen, während der GPU-Tile von TSMC kommen wird. Arrow Lake ist in Intel 20A geplant und die Massenproduktion ist für das erste Halbjahr 2024 vorgesehen. Während mit Meteor Lake-S noch Ende diesen Jahres gerechnet wurde, wird Arrow Lake-S demnach etwas später erscheinen. Überbrücken wird Intel diesen Zeitraum dann wohl mit dem Raptor-Lake-Refresh.