Werbung
Es gab Zeiten, da war es möglich, einen Prozessor eines anderen Sockels per Adapter zu einem anderen Sockel kompatibel zu machen. Wir reden hier allerdings von Hardware aus den Jahren 1998 und davor. In unserem Forum hat Nutzer "AUTO660" ein Projekt vorgestellt, bei dem es genau darum geht: Der Adaption eines Prozessors auf einen anderen Sockel.
Genauer gesagt sollen Socket-A-Prozessoren auf Mainboards mit Slot A adaptiert werden können. Der Socket A oder auch der Socket 462 wurden für einige Athlon-, Athlon-XP-, Athlon-MP-, Duron-, Sempron- und Geode-Prozessoren verwendet. Der Slot A wurde in der Vorgänger-Plattform eingesetzt und war der letzte Einsatz der Slot-Bauweise. Die darauf verwendeten Athlon-Prozessoren arbeiteten mit einem Takt von 500 bis 1.000 MHz.
Der von "AUTO660" vorgestellte Adapter ist ein PCB, auf dem ein Sockel-A untergebracht werden kann. Die Platine verfügt dann über das Slot-A-Interface. Es handelt sich um ein PCB-Design mit sechs Lagen und auf dem Board vorgesehen sind bereits einige DIP-Switches für die Freischaltung eines zusätzlichen Caches (64kB oder 256kB), wie es bei einigen Athlon- (Palomino) und Duron-Prozesssoren (Throughbred) möglich war. Für die im Zusammenspiel verwendeten VIA-Chipsätze sind auch direkt die zusätzlichen Kondensatoren vorgesehen, die für eine höhere Stabilität sorgen sollen.
Um den Socket-A-Prozessor auf dem Adapter zu kühlen, sind Lochabstände vorgesehen, die dem Socket AM4 entsprechen. Somit soll die Montage eines entsprechenden Kühlers vereinfacht werden. Die korrekte Höhe muss dann natürlich noch über Abstandshalter, etc. gefunden werden. Außerdem muss man sich noch ein paar Gedanken machen, wie ein schwerer Kühler um 90 ° gekippt in einem Slot A halten soll. Damals war die Abwärme noch wesentlich geringer und die Kühler somit kleiner und weniger schwer, um auf einem solchen Slot eingesetzt zu werden.
Nachdem diverse Datenblätter gewälzt wurden, sollen nun die ersten Adapter, bzw. das PCB gefertigt und getestet werden. Dazu steht folgende Hardware zur Verfügung:
- ASUS K7M (Chipsatz: AMD 751 / AMI BIOS)
- MSI K7 Pro (Chipsatz: AMD 751 / AMI BIOS)
- MSI MS-6191 (Chipsatz: AMD 751 / AMI BIOS)
- Epox 7KXA Rev 0.3 (Chipsatz: VIA KX133 / AWARD BIOS)
Für das Reverse Engineering eingesetzt wurde ein Gigabyte 7IXE4 mit AMDs 751-Chipsatz. Nach der Hardware wird die Software die nächste Herausforderung werden, denn das BIOS der Slot-A-Mainboards muss so angepasst werden, dass es die Socket-A-Prozessoren im Slot A auch erkennt. Dies dürfte keine einfache Aufgabe werden, wie die Diskussionen im Foren-Thread bereits zeigen.
Es ist erstaunlich, welche Anstrengungen und Projekte mit solch alter Hardware noch in Angriff genommen werden. In unserem Nostalgie-Unterforum wird noch immer über DDR1, FM2+ und viele weitere alte Hardware gesprochen. Dabei tauscht man sich auch über Ersatzteile und dergleichen aus.