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Ryzen 3 7440U

Phoenix2-APU nutzt Zen-4- und Zen-4c-Kerne

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Phoenix2-APU nutzt Zen-4- und Zen-4c-Kerne
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Seit einiger Zeit scheint sich in den Gerüchten zu bestätigen, dass AMD tatsächlich einen Ryzen-Prozessor in Vorbereitung hat, der sowohl Zen-4- als auch Zen-4c-Kerne verwendet. XDA-Developers berichtet über eine entsprechende Bestätigung seitens AMD und auch wir haben noch einmal nachgefragt, bisher jedoch keinerlei Details erfahren.

Konkret handelt es sich um den Ryzen 3 7440U, der laut AMDs Produktseite über vier Kerne verfügt. Hier ist allerdings noch die Rede von der Zen-4-Architektur. Eine der wesentlichen Änderungen für Zen 4c ist die Halbierung des L3-Caches, der bei Zen 4 für bis zu acht Kerne 16 MB bemisst. Beim Ryzen 3 7440U sind es nur noch 8 MB. Die Halbierung des L3-Caches ist allerdings nur eine Maßnahme für die sparsamen Zen-4c-Kerne. Einige weitere haben wir in einer gesonderten Meldung zu den Bergamo-Prozessoren zusammengefasst.

Videocardz ist zudem aufgefallen, dass AMD Angaben zu den Chipgrößen macht. Das Phoenix-Design kommt auf 178 mm². Phoenix2 soll laut AMDs Angaben auf 137 mm² kommen und wäre somit um 30 % kleiner. Nativ soll das verwendete monolithische Chipdesign für Phoenix2 über sechs Kerne verfügen. Zwei Kerne verwenden das Zen-4-Design und vier weitere das Zen-4c-Design.


Als Ryzen 5 7540U soll dieser Chip dann später in der vollen Ausbaustufe zum Einsatz kommen. Bisher führt AMD dieses Modell noch mit den erwarteten 16 MB ab L3-Cache auf. Später soll dann eine Umstellung auf Phoenix2 erfolgen – zumindest wenn die Angaben von XDA-Developers stimmen.

Die Phoenix-Designs im Vergleich

Phoenix1 Phoenix2
Fertigung TSMC 4 nm TSMC 4 nm
Chipgröße 178 mm² 137 mm²
Kern-Konfiguration 8x Zen 4 2x Zen 4
4x Zen 4c
L3-Cache 16 MB 8 MB
maximaler Takt5,1 GHz 4,9 GHz
maximaler GPU-Ausbau 12 CUs 4 CUs
maximaler GPU-Takt 2,8 GHz 2,5 GHz

Ein echtes Hybrid-Design ist Phoenix2 bestehend aus Zen-4- und Zen-4c-Kernen dennoch nicht. Es handelt sich nicht um unterschiedliche Mikroarchitekturen, wie dies bei den Performance- und Efficiency-Kernen bei Intel der Fall ist. 

Diese Funktionskompatibilität zwischen Zen 4 und Zen 4c ist einer der entscheidenden Vorteile, denn es gibt keinerlei Unterscheidung hinsichtlich der Befehlssatzarchitektur (ISA). Programme müssen daher nicht unterscheiden können und zudem bietet Zen 4c eine Unterstützung für SMT.

Eine Art Thread Director muss es aber dennoch geben, denn Windows muss wissen, welches die sparsamen Kerne sind, damit die entsprechenden Threads auch darauf verteilt werden können. Das Verhalten eines Phoenix2-Prozessors wird in der Praxis sicherlich interessant zu untersuchen sein – ähnlich wie dies beim ersten Hybrid-Design von Intel, Lakefield, der Fall war.

Wir haben aktuell eine Anfrage bei AMD laufen, ob hier weitere Details zur Verfügung gestellt werden können.

Update: Die-Shot aufgetaucht

Am Wochenende tauchte ein Die-Shot eines Phoenix-2-Chips auf (via HXL auf X). Damit wird auch die Frage wieder einmal aktuell, ob AMD bereits Ryzen-Chips mit Zen-4- und Zen-4c-Kernen im Programm hat, diese aber noch nicht offiziell angekündigt hat.

Wir haben erneut eine Anfrage bei AMD gestellt, wie schon Ende Juli, als dieses Thema schon einmal aktuell war.

Auf dem Die-Shots ist auf der linken Seite in grün der L3-Cache zu erkennen. Direkt darüber sind drei Zen-4c-Kerne angelegt (jeweils mit einem L2-Cache in blau). Unter dem L3-Cache sitzen zwei klassische Zen-4-Kerne, rechts neben diesen ein weiterer Zen-4c-Kern. Die rechte Hälfte des Chips beinhaltet weitestgehend ausschließlich die IP-Blöcke für die integrierte GPU. Am oberen Rand des Chips sind die zwei DDR5-Speicherkanäle zu erkennen, in den weiteren Randbereichen die I/O-Elemente wie zum Beispiel PCI-Express.

Neben dem Ryzen 3 7440U und Ryzen 5 7540U soll auch der Ryzen Z1 (nicht die Extreme-Variante des ASUS ROG Ally oder Legion Go) auf den Phoenix-2-Chip setzen. Bisher gab es noch keine Möglichkeit ein Gerät mit Phoenix-2-Chip genauer unter die Lupe zu nehmen, um die Eigenheiten des Zen-4/4c-Designs genauer zu untersuchen.