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Bis zu 96 Kerne

AMD stellt die Ryzen-Threadripper-PRO-Plattform vor

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AMD stellt die Ryzen-Threadripper-PRO-Plattform vor
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AMD holt zum Rundumschlag aus! Mit der Ryzen-Threadripper-7000-Serie will der Hersteller sowohl die Enthusiasten wie auch professionelle Workstation-Nutzer ansprechen. Zur HEDT-Plattform und deren Details bzw. Besonderheiten haben wir eine gesonderte Meldung. An dieser Stelle wollen wir uns auf die Pro-Plattform konzentrieren.

Um aber zunächst einmal einen Überblick zu bekommen, schauen wir uns die Unterschiede der Pro- und HEDT-Plattform an:

AMD Ryzen-Threadripper-7000-Serie

Pro-Plattform HEDT-Plattform
Sockel sTR5 sTR5
Chipsatz WRX90 TRX50
CPU-Unterstützung Pro Pro und HEDT
maximale Kernanzahl bis zu 92 bis zu 64
Anzahl der Speicherkanäle 8x DDR5-5200 4x DDR5-5200
PCI-Express-Lanes 148/144
128x PCI-Express 5.0
92/88
48x PCI-Express 5.0
Overclocking Ja Ja
Pro-Management-Funktionen Ja Nein

Wer also auf die Management-Funktionen, acht Speicherkanäle und viele PCI-Express-Lanes Wert legt, der bekommt bei der Pro-Plattform einfach mehr geboten. Auf Mainboards mit WRX90-Chipsatz können dann aber auch nur die Prozessoren der Pro-Serie eingesetzt werden.

Im Vergleich zur Ryzen-Threadripper-PRO-5000-Serie bietet die Ryzen-Threadripper-PRO-7000-WX-Serie nun zunächst einmal Kerne auf Basis der Zen-4-Architektur. Im Maximalausbau wird die Anzahl der Kerne von 64 auf 96 angehoben. Anstatt 8x DDR4-3200 kommt für die neue Pro-Plattform nun 8x DDR5-5200 zum Einsatz. Von der höheren Speicherbandbreite profitieren einige Anwendungen besonders. Was die Anbindung externer Grafik- oder Netzwerkkarten betrifft, ermöglicht der Einsatz von PCI-Express 5.0 doppelt so hohe Durchsatzraten.

Die CPU-Modelle der Ryzen-Threadripper-PRO-7000-WX-Serie sehen wie folgt aus:

Gegenüberstellung der Prozessoren
  Kerne L2-Cache L3-Cache Boost-/Basis-Takt TDPPreis
Ryzen Threadripper PRO 7995WX 96 96 MB 384 MB 5,1 /2,5 GHz 350 W9.999 USD
Ryzen Threadripper PRO 7985WX 64 64 MB 256 MB 5,1 / 3,2 GHz 350 W7.349 USD
Ryzen Threadripper PRO 7975WX 32 32 MB 128 MB 5,3 / 4,0 GHz 350 W3.899 USD
Ryzen Threadripper PRO 7965WX 24 24 MB - 5,3 / 4,2 GHz 350 W2.649 USD
Ryzen Threadripper PRO 7655WX 16 16 MB - 5,3 / 4,5 GHz 350 W-
Ryzen Threadripper PRO 7945WX 12 12 MB - 5,3 / 4,7 GHz 350 W-

Von 12 bis 96 Kernen wird innerhalb der Ryzen-Threadripper-PRO-7000-WX-Serie alles geboten. Immer gleich ist dabei das Angebot an acht Speicherkanälen sowie den 128 PCI-Express-Lanes. Der Boost-Takt bewegt sich zwischen 5,1 und 5,3 GHz, der Basistakt sinkt mit der steigenden Anzahl der Kerne von 4,7 auf 2,5 GHz. Die TDP wird von AMD immer mit 350 W angegeben.

Den Ausbau des L3-Caches gibt AMD mit maximal 384 MB an. Für den 96-Kerner mit 12 aktiven CCDs müssen es demnach auch 384 MB sein. Der 64-Kerne dürfte auf 256 MB kommen und ab 32 Kernen bzw. vier aktiven CCDs sind es dann 128 MB. Wie viele CCDs für die weiteren Modelle aktiv sind, wissen wir zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht.

Eine Plattform mit viel I/O

Die Anzahl der Kerne ist ein wichtiger Faktor in der Betrachtung der Leistung einer Plattform. Mit 12 bis 96 Kernen hat man hier in der Ryzen-Threadripper-PRO-7000-WX-Serie eine große Auswahl.

Aber es gibt eben auch Anwendungsbereiche, die von einer hohen Single-Threaded-Leistung profitieren oder solche die eben mit der Speicherbandbreite skalieren.

Das die neue Pro-Plattform bis zu 128 PCI-Express-Lanes zur Verfügung stellt, ist natürlich auch ein wesentlicher Faktor, der für diese Plattform sprechen kann. Am Beispiel einer "Editing Bay" rechnet AMD vor, wie schnell die üppige PCI-Express-Ausstattung aufgebraucht sein kann. Storage, Netzwerkkarte, Capture-Card und Workstation-Grafikkarte und schon sind 4x 16 Lanes belegt.

Zum Abschluss noch ein paar Benchmarks von AMD, welche die Vorteile der Ryzen-Threadripper-PRO-7000-WX-Serie herausstellen sollen und dabei auch Vergleiche heranziehen, die nicht mit dem Spitzenmodell in 96 Kernen erfolgen.

Ein genauer Blick auf die Umsetzung

In der aktuellen EPYC-Generation bietet AMD bis zu 96 Kerne, verteilt auf 12 CCDs und einen IOD, der ein DDR5-Interface mit 12 Speicherkanälen ansprechen kann. Für die Ryzen-Threadripper-PRO-7000-WX-Serie beschränkt sich AMD auf acht Speicherkanäle.

Bei 5.200 MT/s kommt das gesamte Speicherinterface auf eine Bandbreite von 5.200 MT/s x 8 Byte x 8 Kanäle auf 266 GB/s. Wie gesagt wird nur ein Modul pro Kanal unterstützt, bei den EPYC-Prozessoren sind auch zwei DIMMs pro Kanal möglich. Registered Module (RDIMM) sind auch mit höheren Taktraten bereits im Handel erhältlich. Für die neuen Xeon-W-Prozessoren haben wir uns ein solches von G.Skill bereits angeschaut.

Für die Pro-Plattform sind mit den aktuell erhältlichen Modulen 2 TB an Gesamtausbau möglich. Mit nur vier Speicherkanälen sind auf bei der HEDT-Plattform entsprechend 1 TB. Ebenfalls unterstützt wird das Memory Interleaving. Eingeführt wurde das Memory Interleaving mit der 3. EPYC-Generation "Milan" und seither kommen die Prozessoren zum Beispiel auch mit der unbalancierten Sechskanal-Bestückung zurecht. Bei den Node-Konfigurationen sind NPS1, NPS2 und NPS4 möglich. Hier gilt es dann abzuwägen, welche Vor- und Nachteile sich für die jeweiligen Anwendung ergeben.

Wie auch für die HEDT-Plattform der Ryzen-Threadripper-7000-Serie gilt auch für die Pro-Serie: Entsprechende Systeme sollen von den einschlägigen Anbietern ab dem 21. November erhältlich sein.

In der Plattform-Übersicht für die Ryzen-Threadripper-Pro-7000WX-Prozessoren wird deutlich, welche PCI-Express-Lanes in welcher Konfiguration über den Prozessor und über den Chipsatz bereitgestellt werden. Dies gilt auch für die SATA-, USB- und Netzwerkanschlüsse.

Um noch einmal zu verdeutlichen, warum sich AMD für weniger PCI-Express-Lanes und vor allem eine Halbierung der Speicherkanäle entschieden hat, gibt es auch dazu eine Übersicht. Man kann sich also gut vorstellen, dass das Layout eines Pro-Mainboards deutlich komplexer und diese letztendlich auch deutlich teurer sind. Für die HEDT-Plattform sparen sich die Mainboard-Hersteller in dieser Form einiges an Kosten.