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Nicht nur das direkte Endkunden-Segment wurde von Intel auf der CES bedient, auch im Automotive-Bereich will man eine größere Rolle spielen – wenngleich man dies mit seinem Zukauf Mobileye schon länger versucht. Zusammen mit einem erst kürzlich getätigten Zukauf von Silicon Mobility SAS will man aber einen anderen Hebel einsetzen als dies mit Mobileye der Fall ist.
Silicon Mobility SAS ist ein Unternehmen, welches sich mit dem Energiemanagement und einer KI-Unterstützung des Fahreres beschäftigt. Ziel ist es dabei, die vielen unabhängigen Systeme aktueller Autos zu vereinen und aus 100 sogenannten Electrical Control Units (ECUs) 50 oder weniger zu machen. Damit will man unter anderem Überlappungen reduzieren und die Kommunikation der Systeme untereinander vereinfachen.
Nun ist Intel sicherlich weniger ein Software- als vielmehr ein Hardwareunternehmen, wenngleich dies für einige Bereiche nicht mehr zwangsläufig gilt. So nimmt die Entwicklung der Softwareinfrastruktur eine immer größere Rolle ein – über fast alle Marktsegment hinweg.
Auf der CES vorgestellt wurden nun SoCs, die als Software-Fefined Vehicle (SDV) agieren sollen. Die SoCs sollen zentrale Aufgaben im Energiemanagement, den Assistenzsystemen und der grafischen Darstellung im Cockpit übernehmen. Selbst die Integration von Generative-AI-Inhalten ist denkbar. VW veröffentlichte erst kürzlich entsprechende Pläne.
Die SDV-SoCs von Intel bieten bis zu zwölf Kerne und werden mit einer TDP von 12 bis 45 W verfügbar sein. Zudem wird eine Arc-Xe-Grafikeinheit ein Bestandteil sein, die bis zu vier Displays mit 8K-Auflösung ansteuern können soll. Mit einer Qualifikation nach AEC-Q100 sollen die SDV-SoCs die Mindeststandard aller Automobilhersteller und Zulieferer weltweit einhalten.
Uns ist noch nicht ganz klar, welchen Weg Intel mit den SDV-SoCs beschreiten möchte. Geht es bei Mobileye um Sensorik und das autonome Fahren, scheint es beim neuen Projekt vielmehr darum zu gehen sich auf zukünftige Entwicklungen in diesem Bereich vorzubereiten und dabei zum Beispiel die künstliche Intelligenz mit einzubinden wo es sinnvoll ist. Intel will offenbar an der Entwicklung neuer Standards beteiligt sein.
Um einen schnelleren und reibungsloseren Übergang bei den Elektrofahrzeugen zu ermöglichen, kündigten Intel und SAE International ein Komitee an, das einen Automobilstandard für das Energiemanagement von Fahrzeugplattformen (J3311) entwickeln soll. Intel wird den Vorsitz des Komitees übernehmen.
Intel kündigte außerdem seine Absicht an, mit dem Forschungs- und Entwicklungszentrum imec zusammenzuarbeiten, um die Packaging- und Chiplet-Technologien von Intel mit bestimmten Qualitäts- und Zuverlässigkeitsanforderungen zu versehen, bzw. diese zu definieren, damit diese für den Automotive-Einsatz ausgelegt sind.
Intel sieht hier zahlreiche Möglichkeiten für sich: Die eigenen Chips anbieten, Chips für andere im Rahmen der Intel Foundry Services fertigen und auch das Packaging der Chips kann Intel übernehmen.