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Der Sockel LGA1700 geht nach drei Core-Generationen in den Ruhestand und der bereits durchgesickerte LGA1851 übernimmt in diesem Jahr die Stellung für Intels Mainstream-Segment. Die erste CPU-Generation hierzu werden die Arrow-Lake-S-Prozessoren sein, natürlich samt neuen Chipsätzen. Bei der Kernanzahl bleibt es bei maximal 8 Performance- und 16 Effizienz-Kernen, an dieser Stelle jedoch bei höchstens 24 Threads. Bei der Arbeitsspeicher-Unterstützung und bei der Anzahl der PCIe-5.0-Lanes gibt es die größten Unterschiede.
Die "15. Core-Generation" wird auf dem Sockel LGA1851 aufbauen und dies bedeutet logischerweise, dass für den Einsatz einer Arrow-Lake-S-CPU auch zwingend ein neues Mainboard notwendig wird. Hierfür wird Intel die 800-Chipsatzfamilie einsetzen. Sehr wahrscheinlich wird der Z890-Chipsatz das Flaggschiff der 800-Serie werden und erlaubt neben der Arbeitsspeicher-Übertaktung auch die CPU-Übertaktung, sofern ein Prozessor mit offenem Multiplikator erworben wird. Nach unten hin kann sicherlich wieder mit dem H870-, B860- und H810-Chipsatz und entsprechenden LGA1851-Platinen gerechnet werden.
Die von X-Nutzer YuuKi_AnS geleakten Folien zeigen auf, dass die Pre-Alpha-Versionen von Arrow Lake-S noch gravierende Probleme mit den Performance-Kernen aufweisen. Mit den ersten BIOS-Versionen werden die Performance-Kerne aus Stabilitätsgründen deaktiviert. Bis zum finalen CPU-Stepping und damit zum Release der Plattform sollen diese Probleme allerdings der Vergangenheit angehören. Genau wie bei Raptor Lake-S (Refresh), wird es auch mit Arrow Lake-S bei maximal 8 Performance- und 16 Effizienz-Kernen bleiben. Der neuen Nomenklatur entsprechend wird dieses Modell als Core 9 (Ultra) der 200-Serie allerdings mit maximal 24 Threads statt 32 Threads samt einer TDP von 125W an den Start gehen. Intel soll für die Performance-Kerne nämlich das Hyper-Threading-Feature gestrichen haben, sodass es sowohl physisch als auch logisch in maximal 8+16 Kerne resultiert. Unterhalb davon werden die Core 3-, Core 5- und Core 7-Modelle mit reduzierter Kern- und Threadanzahl positioniert.
Folgende Dies soll es zu Arrow Lake-S geben:
- 8 Performance- + 16 Effizienz-Kerne (24 Threads)
- 6 Performance- + 16 Effizienz-Kerne (22 Threads)
- 6 Performance- + 8 Effizienz-Kerne (14 Threads)
Gerade beim Arbeitspeicher und beim Angebot von PCIe-Lanes wird es mit Arrow Lake-S die größten Änderungen geben. Die DDR4-Unterstützung fällt generell weg und es wird ausschließlich der moderne DDR5-Speicher (UDIMM oder SO-DIMM) unterstützt. Bei der nativen Geschwindigkeit soll es bis 6.400 MT/s (DDR5-6400) reichen, sodass die Performance im Vergleich zu DDR5-5600 mit Raptor Lake-S ordentlich gesteigert wird.
PCIe-5.0-SSDs konnten zwar auch mit Raptor Lake-S angesprochen werden, doch hierfür mussten die Lanes von den 16 PCIe-5.0-Lanes abgezwackt werden, die eigentlich für die dedizierte Grafikkarte gedacht sind. Dieses Problem geht Intel nun glücklicherweise auch mit Arrow Lake-S an. Die LGA1851-Prozessoren bringen in Summe 20 PCIe-5.0- und zusätzlich vier PCIe-4.0-Lanes mit. Demnach kann die dedizierte Grafikkarte mit bis zu 16 Lanes angebunden und dennoch eine PCIe-5.0-SSD mit PCIe 5.0 x4 ohne Lane-Sharing angesprochen werden. Dank der zusätzlichen vier Gen4-Lanes kann ein weiterer, schneller Datenspeicher direkt an die LGA1851-CPU gekoppelt werden.
Doch zumindest der größte Chipsatz der 800er Reihe bringt weitere 24 PCIe-4.0-Lanes mit, sodass die Mainboard-Hersteller ihre künftigen Platinen sehr flexibel gestalten können. Diese 24 PCIe-4.0-Lanes lassen sich laut der Folie in sechs Controller mit jeweils vier Lanes aufsplitten. Die Anbindung zwischen der LGA1851-CPU und dem Chipsatz erfolgt bei den großen Chipsätzen mit PCIe 4.0 x8. Möglich ist, dass Intel bei den kleineren Chipsätzen (B860 und H810) auf PCIe 4.0 x4 mit halbiertem Durchsatz zurückgreift. Bis zu zehnmal USB 3.2 Gen2 (10 GBit/s) wird bereitgestellt. Durch die Kombination von zwei USB-3.2-Gen2-Ports wird ein doppelt so schneller USB-3.2-Gen2x2-Port (20 GBit/s) gebildet, im Maximum sollen vier USB-3.2-Gen2x2-Anschlüsse möglich sein. Hinzu kommen achtmal SATA 6GBit/s und 14-mal USB 2.0.
Die integrierte Grafikeinheit in den Arrow-Lake-S-Prozessoren bringen nun auch die Unterstützung von DisplayPort 2.0 mit UHBR20 (theoretisch 80 GBit/s an Durchsatz), wodurch selbst die 4K-Auflösung mit 240 Hz Bildwiederholrate kein Hindernis mehr darstellt. Auch wird durch iGPU HDMI 2.1 unterstützt. Arrow Lake-S soll selbst Controller für USB 4 und Thunderbolt 4 mit an Bord haben, was für viele Anwender sicherlich ebenfalls sehr interessant sein dürfte.
Die Gerüchte sprechen auch von den weiteren Prozessoren, die auf dem LGA1851 Platz nehmen dürfen. Nach Arrow Lake-S soll Intel (vermutlich im Jahr 2025) die Arrow-Lake-S-Refresh-Prozessoren veröffentlichen, während danach (spekuliert für das Jahr 2026) dann Panther Lake-S folgen soll. Doch zunächst muss Intel die anfangs angesprochenen Probleme von Arrow Lake-S in Angriff nehmen. Wann genau Intel die LGA1851-Plattform mit den Arrow-Lake-S-Prozessoren in diesem Jahr veröffentlichen wird, ist noch nicht bekannt.
Update: Thunderbolt-5-Controller als PCIe-Karte
YuuKi_AnS liefert per X weitere Details, dieses Mal zu einer Erweiterungskarte für Arrow Lake, die in einen PCI-Express-Steckplatz gesteckt wird und mit einem Thunderbolt-5-Controller namens "Barlow Ridge" ausgestattet ist. Angebunden ist die Karte per PCIe 4.0 x4. Die 20 PCIe-5.0-Lanes bleiben für die dedizierte GPU und mindestens eine NVMe-SSD reserviert.