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AI-Chip aus Dresden

Spinncloud stellt den SpiNNaker2 vor

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Spinncloud stellt den SpiNNaker2 vor
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Das an der Universität in Manchester ins Leben gerufene Human Brain Project brachte unter anderem den SpiNNaker (Spiking Neural Network Accelerator) getauften KI-Prozessor von Spinncloud hervor. Einer der Initiatoren ist ARM-Mitbegründer Steve Furber. Nun hat das Unternehmen mit dem SpiNNaker2 einen Nachfolger vorgestellt.

Jeder SpiNNaker2 besteht aus 152 Rechenkernen auf Basis des M4F von Arm. Spinncloud fügt diesen aber noch Matrixbeschleuniger hinzu, die man selbst entwickelt hat. Die vergleichsweise kleinen Kerne sitzen mit den Matrixbeschleuniger zusammen auf dem Chip.

Gefertigt wird der Chip bei Globalfoundries in 22 nm. Jeder der einzelnen Chips ist recht kompakt, trotz der vergleichsweise groben Fertigung. Der Takt ist mit 500 MHz nicht besonders hoch. Diese technischen Voraussetzungen sind keine Seltenheit in diesem Segment, denn hier dreht sich vieles zunächst um Effizienz der Chips. Jeder Kern kann in Takt und Spannung variable betrieben werden, was extrem feingranulare Einstellmöglichkeiten bietet.

In der Ankündigung von Spinncloud werden einige Anwendungsbereiche des genannt: Neurale Netzwerke, sogenannte Symbolic AI/Expert Systems und neuromorphe Modelle. Eine Besonderheit solcher neuromorphen Chips ist die Tatsache, dass diese sich im Betrieb sozusagen selbst programmieren und an die Modelle anpassen.

Da der einzelne Chip nicht besonders leistungsfähig ist, sieht das System gleich die Möglichkeit der Skalierung vor. So lötet Spinncloud 48 der Chips auf eine Platine. Von diesen lassen sich hunderte oder gar tausende zu einem System integrieren. Somit ließe sich auch ein neuromorpher Supercomputer aufbauen, der mehrere Millionen CPU-Kerne besitzt. Erst kürzlich stellte Intel mit Hala Point ein neuromorphes System mit 1.152 Loihi 2 vor.

Der SpiNNaker2 soll an der zweiten Jahreshälfte zur Verfügung stehen. An der TU Dresden soll ein System mit fünf Millionen Kernen aufgebaut werden.

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