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Neben den zur Computex vorgestellten Ryzen-AI-Prozessoren alias Strix Point schielen wir in der Berichterstattung und auch unsere Leser immer wieder auf das, was zu Strix Halo, der Flaggschiff-APU, bekannt wird. Grob umrissen dürfte Strix Halo mit seinen 16 Zen-5-Kernen sowie der integrierten Grafikeinheit mit 40 RDNA-3.5-CUs alles überflügeln, was an leistungsstarken Designs bisher auf den Markt gekommen ist – auch und vor allem die Custom-Chips für die aktuelle Konsolen-Generation. Aus diesem Grund wird Strix Halo immer wieder mit den Konsolen in Verbindung gebracht.
Ein von X-Nutzer "Everest" gefundenes Export-Dokument nennt beschreibt ein Test-Board (PCB) mit einem FP11-SoC bestückt, der eine Leistungsaufnahme von 120 W vorzuweisen hat und mit 128 GB an Speicher angegeben wird. Bisher sind entsprechende Einträge nur mit 32 oder 64 GB zu finden. Der Speichercontroller der kommenden Ryzen-AI-Prozessoren unterstützt allerdings theoretisch bis zu 256 GB an DDR5-5600 oder LPDDR5x-7500.
Bisher geleakte Informationen zu Strix Halo sprechen von einem 256 Bit breiten Speicherinterface. Damit ließen sich acht LPDDR5X-Speicherchips anbinden. Mit einer aktuell verfügbaren maximalen Kapazität von 16 GB je Speicherchip kommt man eben auf 128 GB an Gesamtkapazität. Ebenfalls in den Leaks erwähnt wir die Unterstützung von LPDDR5X-8533 und damit läge die Speicherbandbreite bei 273,1 GB/s – weit mehr als die meisten Prozessoren anzubieten haben:
CPU | Speicherinterface | Speicherbandbreite |
AMD Strix Halo | 256 Bit, LPDDR5X-8533 | 273,1 GB/s |
AMD Strix Point (Ryzen AI) | 128 Bit, LPDDR5-7500 | 120 GB/s |
AMD Ryzen-9000-Serie | 128 Bit, DDR5-5600 | 89,6 GB/s |
AMD Ryzen-7000-Serie | 128 Bit, DDR5-5200 | 83,2 GB/s |
Intel Lunar Lake | 128 Bit, LPDDR5X-8500 | 136 GB/s |
Intel Meteor Lake (Core Ultra) | 128 Bit, LPDDR5X-7467 | 119,5 GB/s |
Intel Raptor Lake (Core-14000-Serie) | 128 Bit, DDR5-5600 | 89,6 GB/s |
Qualcomm Snapdragon X Elite | 128 Bit, LPDDR5X-8448 | 135,2 GB/s |
Der schnelle Arbeitsspeicher dürfte vor allem der integrierten Grafikeinheit helfen. 40 RDNA-3.5-CUs stellen in dieser Hinsicht andere Anforderungen, als dies bei den aktuellen APUs für PC-Systeme der Fall ist. Aus diesem Grund sehen die Custom-Chips der aktuellen Konsolen auch GDDR6-Speicher vor, der hier eine wesentlich höhere Speicherbandbreite zulässt, als dies mit DDR- oder LPDDR-Speicher der Fall gewesen wäre. Inzwischen ist LPDDR5X jedoch mit hohen Transferraten und Kapazitäten verfügbar und die Speichercontroller der Prozessoren sind ohnehin auf die Nutzung dieses Speichers ausgelegt.
Das Package von Strix Halo soll wie oben abgebildet und von Chiphell gemeldet aus zwei CCDs mit jeweils acht Zen-5-Kernen sowie den üblichen 32 MB an L3-Cache je CCD und aus einem großen IOD bestehen, der die GPU, das breite Speicherinterface und zudem noch 32 MB an Infinity Cache enthält.
Noch völlig unklar ist, wie AMD ein Produkt wie Strix Halo positionieren wird. Die kommenden Ryzen-AI-Prozessoren verwenden die Sockel FP8, bzw. sind fest verlötet. Ein Sockel FP11 taucht bisher nur im Zusammenhang mit Strix Halo auf.