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Intel Lunar Lake

Details zu den Kern- und Cache-Latenzen

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Details zu den Kern- und Cache-Latenzen
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Auf einer eigenen Intel Tech Tour präsentierte der Chipriese die bisherigen Details zu den kommenden Lunar-Lake-Prozessoren. Durch das Packaging, die Fertigung bei TSMC, neue Performance- und Efficiency-Kerne und die neue Xe2-GPU ist Lunar Lake ein äußerst interessantes Design.

Auf der aktuellen Hot-Chips-Konferenz hat Intel einige weitere Details präsentiert. Diese beziehen sich vor allem auf die Latenzen des Caches sowie von Kern zu Kern. Dies wird morgen noch einmal Thema im Zusammenhang mit der Zen-5-Architektur sein.

Lunar Lake besitzt ein zweistufiges Kern-Design: Es gibt Performance-Kerne und Efficiency-Kerne – jeweils in einem eigenen Cluster organisiert und mittels NOC-Interconnect (Network on Chip) miteinander verbunden. Intel bezeichnet die Efficiency-Kerne bei Lunar Lake allerdings auch als Low-Power-Efficiency-Kerne. Bei Meteor Lake gibt es sogar ein dreistufiges Design: Performance- und E-Kerne in einem Cluster sowie zusätzlich zwei Low-Power-Efficiency-Kerne im SoC-Chiplet. Die Performance- und Efficiency-Kerne sitzen auf dem Compute-Chiplet in einem Cluster. Die LPE-Kerne aber eben auf einem gesonderten Chiplet, was zusätzliche Implikationen für die Latenzen hat.

In einem ersten Test wurden die "Load to use"-Latenzen für verschiedene Größen an Daten gemessen. Bis zu einer Größe von 32 kB liegen alle Kerne gleichauf. Der L0-, bzw. L1-Cache von Lion Cove (Lunar Lake) und Redwood Cove (Meteor Lake) fasst 48 kB, so dass diese Daten noch allesamt in den Cache mit den schnellsten Zugriffen passen. Für die LPE-Kerne ist dies sowohl bei Meteor Lake als auch Lunar Lake nicht mehr der Fall.

Durch den L1-Cache mit 192 kB sowie einem von 2 MB auf 2,5 MB vergrößerten L2-Cache können die Performance-Kerne von Lunar Lake stetig einen gewissen Latenz-Vorsprung vor Meteor Lake wahren. Für die LPE-Kerne zeigt Meteor Lake ebenfalls höhere Cache-, bzw. Speicher-Latenzen, was jedoch nicht weiter verwunderlich ist. Die E-Kerne von Meteor Lake spart Intel hier aus, allerdings wären genau diese noch ein interessanter Datenpunkt gewesen.

Weiterhin hat sich Intel die Cache- und Speicherbandbreite zu den LPE-Kernen angeschaut. Durch die Auslagerung in das SoC-Chiplet kommen die LPE-Kerne von Meteor Lake auf eine Bandbreite von 64 GB/s für die Cluster-interne Kommunikation und auf etwas unter 8 GB/s, wenn mit dem Speicherinterface kommuniziert wird. Die LPE-Kerne von Lunar Lake liegen bei mehr als 128 GB/s, bzw. 16 GB/s und bieten somit die doppelte Bandbreite.

Schlussendlich zeigt sich die Aufteilung in Meteor Lake auf zwei Chiplets bei den Kern-Latenzen nachteilig. Dies spielt vor allem dann eine Rolle, wenn Threads von den P- oder E-Kernen auf die LPE-Kerne verschoben sollen oder von den LPE-Kernen wieder auf die P- und E-Kerne übertragen werden. Eine derartige Verschiebung sollte durch den Thread Director vermieden werden.

Für Lunar Lake kommen die Performance-Kerne auf eine Kern-Latenz von 25 ns. Zu den LPE-Kernen sind es 55 ns. In unseren Tests zur Meteor Lake kamen die Performance- und Efficiency-Kerne hier gleichermaßen auf etwa 50 bis 55 ns – liegen sie ja auch auf dem gleichen Chiplet und befinden sich im gleichen Cluster.

Zu den LPE-Kernen hingegen haben wir eine Latenz von 125 bis 150 ns gemessen.

Zur IFA in Berlin in der kommenden Woche wird der offizielle Startschuss von Lunar Lake erwartet. Dann werden wir hoffentlich die Details zu den einzelnen Modellen erfahren. In den Wochen darauf sollten die ersten Notebooks in den Handel kommen.

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