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Der Start der Core-Ultra-200S-Prozessoren alias Arrow Lake offenbarte für Intel eigentlich nur eine gestiegene Effizienz sowie eine gute Multi-Threaded-Leistung und blieb damit hinter den Erwartungen vieler potentieller Käufer zurück. Besonders Spieler dürften aktuell kein großes Interesse an Arrow Lake haben, zumal teilweise sogar die Vorgänger-Generationen schneller sind, ganz zu schwiegen von AMDs Gaming-König Ryzen 7 9800X3D.
In einem Interview mit Hot Hardware sprach Robert Hallock (Intel VP und GM, Client Al & Technical Marketing) über Intels Erwartungen an die Leistung der Core-Ultra-200S-Prozessoren und das man intern untersucht habe, wie es zur Diskrepanz zwischen den eigenen Zahlen und denen der Tester gekommen ist.
An dieser Stelle wollen wir aber einhaken: Zum Start der Core-Ultra-200S-Prozessoren am 10. Oktober veröffentlichte Intel eigene Leistungsdaten. In diesen sah man sich gegenüber dem Core i9-14900K und Ryzen 9 9950X in der Single-Threaded-Leistung im Schnitt 4 bis 8 % im Vorteil. In der Multi-Threaded-Leistung zeigen Intels Zahlen einen Vorteil im Bereich von 13 bis 15 %. Hier sehen wir eigentlich keinen großen Unterschied zu unseren eigenen Zahlen.
Der große Pferdefuß von Arrow Lake ist aber sicherlich dessen Gaming-Leistung. Auch hier war Intel mit seinen eigenen Zahlen bereits sehr vorsichtig. So verglich man sich zunächst nur gegen den Ryzen 9 9950X, der nun kein ausgesprochener Gaming-Spezialist ist. Später fügte man dann noch den Ryzen 9 9950X3D hinzu, dem man dies schon eher zusprechen kann. Einen Ryzen 7 7800X3D scheute man in den Vergleichen aber auffallend. Auch hier sehen wir keine große Diskrepanz zwischen den Zahlen die Intel veröffentlicht hat und unseren eigenen Benchmarks. Auch solche der Kollegen decken sich weitestgehend – mit kleinen, aber üblichen Varianzen durch unterschiedliche Spiele, Einstellungen und Testszenen. Einen Ryzen 7 9800X3D konnte Intel zum Start der Core-Ultra-200S-Prozessoren natürlich nicht testen.
Intel habe nun von "Testern erfahren, dass die Leistungsdaten bei bestimmten Konfigurationen manchmal erheblich von den offiziellen Ergebnissen von Intel abweichen", so Hallock. "Vor allem die Spieleleistung entsprach in einigen Fällen nicht den von Intel kommunizierten Erwartungen." Die gute Nachricht sei nun: "Eine Lösung ist in Sicht." Die relativ hohen Speicher-Latenzen sollen aber nicht der Grund für die mangelnde Gaming-Leistung sein.
Auf die Details geht Hallock nicht weiter ein. Bestimmte BIOS-Versionen und Einstellungen sollen aber einen Einfluss haben. Gegen Ende November oder Anfang Dezember sei ein Fix zu erwarten. Wie genau dieser aussehe bzw. was er bewirken soll, dazu machte Hallock keinerlei Angaben. Es soll aber eine Liste der spezifischen Fehler geben, diese erklären und auch zu jedem Fehler die zu erwartende Leistungseinbußen nennen.
Wir sind gespannt, in welchem Umfang Intel noch Verbesserungen bei den Core-Ultra-200S-Prozessoren erreichen kann. Wir gehen nicht davon aus, dass sich das Bild für Arrow Lake großartig verändern wird. Dazu liegen Intels Benchmarks und die der Tester dann doch zu dicht beisammen.
Leider haben es in die Interviewer im Video verpasst zu fragen, warum Arrow Lake so schlecht verfügbar ist. Der Core Ultra 9 285K beispielsweise scheint nun erst wieder Mitte November besser verfügbar zu sein und glänzte schon beim Start mehr oder weniger mit Abwesenheit. Eine große Nachfrage dürfte damit jedoch wenig zu tun haben.
Weitere CPUs für den LGA1851?
Auf die Frage, ob die LGA1851-Plattform eine weitere Generation sehen wird, wollte oder konnte Hallock keine Antwort geben. Somit bleibt offen, ob die nun erschienenen Mainboards mit LGA1851 eine zweite Generation nach Arrow Lake sehen werden.
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