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Nach dem Abschied von Symbian galt Nokias volle Aufmerksamkeit in Sachen Smartphone-Plattform lange Zeit einzig und allein Windows Phone, erst kurz vor der Übernahme der Handy-Sparte durch Microsoft änderte sich dies mit dem Nokia X. Doch auch nach der Aufspaltung des finnischen Unternehmens bleibt man Android treu, allerdings in unerwarteter Form. Denn am gestrigen Tag wurde die Pre-Beta-Version eines Android-Launchers veröffentlich, der vor allem zeigen soll, dass man nach wie vor über kreatives Potential verfügt.
Das Z Launcher genannte Tool weicht von der Masse der Launcher deutlich ab. Statt einfach nur die Darstellung von Home-, Lock- und App-Screen zu verändern oder eigene Widgets zu bieten, besteht das Kernelement in der Erkennung von Zeichen. Denn der Nutzer kann auf dem Bildschirm Buchstaben und Ziffern mit dem Finger „schreiben“, die - falls richtig erkannt - namentlich passende Inhalte präsentieren. Ist im Kontaktverzeichnis beispielsweise Max Muster vorhanden, wird die entsprechende Verknüpfung eingeblendet, wenn die Buchstaben „m“, „a“ und „x“ per Finger geschrieben werden. Gibt es darüber hinaus eine Applikation, die die Buchstabenfolge ebenfalls enthält, wird auch diese eingeblendet. Auf Wunsch wird aber der Eingabe von mindestens vier Zeichen auch Google nach passenden Treffern durchsucht, die Ergebnisse werden dann mit den anderen passenden Inhalten angezeigt.
Aber auch in einem anderen Punkt wollen die Entwickler mit dem Üblichen brechen. Denn im Laufe der Zeit soll der Homescreen - auf dem im oberen Bereich Uhrzeit, Datum und die nächsten Termine angezeigt werden - die am häufigsten genutzten Verknüpfungen anzeigen, egal ob Applikation oder Kontakt. Ganz mit dem Gewohnten bricht man am Ende aber nicht, denn am unteren Bildschirmende lassen sich vier häufig verwendete Programme platzieren, über das mittlere Icon gelangt man zu einer alphabetisch sortieren Liste der installierten Apps.
Im Test konnte der Z Launcher nach einer kurzen Eingewöhnungsphase überzeugen. Die Erkennung von Zeichen ist bereits jetzt sehr zuverlässig, mitunter werden ähnliche Symbole, beispielsweise „G“ und „6“, aber noch verwechselt. Wird eine Eingabe falsch erkannt, kann diese per Fingerwisch von rechts nach links gelöscht werden - umgekehrt wird ein Leerzeichen eingefügt. Ein Nachteil: In der Trefferliste kann nicht gescrollt werden. Sind zuviele Ergebnisse vorhanden, müssen weitere Zeichen eingegeben werden, um die Auswahl einzugrenzen. Hinterlegt sind bislang alle Buchstaben des englischen Alphabets sowie die Zahlen 0 bis 9; mit Sonderzeichen kann der Z Launcher bislang nicht umgehen.
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Derzeit kann das Programm nur über die entsprechende Homepage bezogen werden; der Aufruf muss mit dem Android-Smartphone erfolgen, die Installation von Software aus nicht bekannten Quellen muss in den Systemeinstellungen entsprechend erlaubt sein. Zwar weisen die Entwickler darauf hin, dass der Z Launcher derzeit nur für den Einsatz auf dem Nexus 5, Samsung Galaxy S3 bis 5, dem Motorola Moto X, HTC One und Sony Xperia Z1 optimiert ist, im Test kam es auf einem Huawei Ascend P7 jedoch zu keinerlei Problemen. Welche Android-Version das knapp 6 MB große Programm voraussetzt, wird nicht mitgeteilt.