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Nach einer Entflechtung bei der Entwicklung von Firefox und Thunderbird 2015 sah es zunächst nicht gut aus für den Donnervogel. Der Email-Client kämpfte regelrecht ums Überleben. Nur ein engagiertes Kernteam, eine begeisterte Nutzergemeinschaft und großzügige Spender hielten Thunderbird in schwierigen Zeiten überhaupt am Leben. Die Aussichten besserten sich. Die Einnahmen stiegen an, 2021 um 21 % gegenüber 2020 und um mehr als 100 % gegenüber dem Jahr 2018.
Was aber das zurückliegende Jahr dem Projekt an Einnahmen bescherte, erfreute das Entwicklerteam sehr. Denn es wurden so viele Einnahme wie noch nie generiert, genauer gesagt haben sich die Einnahmen mehr als verdoppelt im Vergleich zum Vorjahr. Im vergangenen Jahr hat die Spenderbasis insgesamt 6.442.704 US-Dollar an Spenden für das Thunderbird-Projekt bereitgestellt. Spenden von Nutzern machen dabei mehr als 99,9 % der jährlichen Einnahmen aus.
Das Team um den Donnervogel führt diesen erstaunlichen Anstieg auf die Veröffentlichung von Thunderbird 102 sowie auf einen erstmaligen In-App-Spendenaufruf zum Jahresende zurück. Ein klare Kommunikation, dass Spenden benötigt werden und gleichzeitig erklärt, wie diese dem Projekt helfen und so letztlich auch den Nutzern zugute kommen, habe sich als richtige Strategie erwiesen.
Es ist daher nicht verwunderlich, dass das Entwicklerteam mittlerweile größere Ambitionen für Thunderbird hat, als bloß noch das reine Überleben des Projekts zu sichern. Die quelloffene Software soll zukünftig auf Android und iOS erscheinen. Das User-Interface soll grundlegend überarbeitet werden sowie notwendige Architekturverbesserungen vorgenommen werden. Ebenso beim Personal legt das Projekt zu. 2022 startete man mit 15 Kernmitarbeitern. Mittlerweile ist dieses Team auf insgesamt 24 Mitarbeiter angewachsen. Auch ein iOS-Entwickler soll in diesem Jahr noch dazu stoßen.