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Nach über 6.000 Änderungen und einem Jahr Entwicklung bringt Wine 10.0 zahlreiche neue Features, die die Nutzung von Windows-Software auf anderen Plattformen verbessert.
Eine der wichtigsten Neuerungen ist dabei die vollständige Integration von ARM64EC, was hybride ARM64X-Builds ermöglicht. Dies erlaubt es Entwicklern, ARM64- und ARM64EC-Code in einer einzigen Binärdatei zu kombinieren. Noch ist eine experimentelle LLVM-Toolchain erforderlich, doch mit LLVM 20 soll diese Funktion nativ unterstützt werden.
Auch das High-DPI-Scaling wurde grundlegend überarbeitet. Anwendungen ohne DPI-Anpassung profitieren nun von einer automatischen Skalierung, die auf hochauflösenden Displays schärfere Ergebnisse liefern soll. Anwender können das Verhalten mit globalen oder app-spezifischen Kompatibilitätsflags anpassen.
Eine neue 64-Bit x86-Emulation kann zudem Wine-Prozesse nativ auf ARM64EC laufen lassen, während nur der x86-64-Code einer Anwendung emuliert wird. Für externe Emulationsbibliotheken bleibt die Unterstützung bestehen, wodurch Flexibilität gewährleistet wird.
Erstmals ist auch Vulkan-Rendering für Unterfenster des X11-Backends verfügbar. Bisher war dies nur über OpenGL möglich. Vulkan-Treiber werden bis Version 1.4.303 unterstützt, einschließlich dynamischer Erweiterungen für optimierte Grafikdarstellung.
Ein neues Control Panel will daneben die Anpassung der Bildschirmkonfiguration verbessern. Nutzer können so die Auflösung des virtuellen Desktops ändern oder Einstellungen für emulierte Displays damit steuern. Zusätzlich erlaubt ein experimentelles Feature, Änderungen an der Displayanzeige zu simulieren, ohne diese physisch umzusetzen.
Der Wayland-Treiber ist nun außerdem standardmäßig aktiviert und unterstützt OpenGL sowie optimiertes Rendering. Neue Direct3D-Updates führen dynamische Vulkan-Erweiterungen und eine Fixed-Function-Pipeline ein, wodurch ältere Direct3D-Versionen flüssiger laufen sollen. Ein experimentelles FFmpeg-Backend will die Multimedia-Wiedergabe verbessern, während neue Bluetooth-Funktionen und optimierte Touchscreen-Unterstützung das Nutzererlebnis erweitern können.
Mit Wine 10.0 erreicht die Plattform neue Höhen in Sachen Kompatibilität, Leistung und Benutzerfreundlichkeit und setzt wichtige Wegmarken für die Software.