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Bundeswehr setzt auf digitale Souveränität

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Bundeswehr setzt auf digitale Souveränität
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Die BWI GmbH, das zentrale IT-Systemhaus und Digitalisierungspartner der Bundeswehr, hat einen umfassenden Rahmenvertrag mit dem Zentrum für Digitale Souveränität der Öffentlichen Verwaltung (ZenDiS) geschlossen, um die technologische Unabhängigkeit der Bundeswehr weiter auszubauen. Der Vertrag, der eine initiale Laufzeit von sieben Jahren vorsieht, umfasst die Bereitstellung der Open-Source-basierten Office & Collaboration Suite openDesk sowie der Plattform openCode zur Sicherstellung einer souveränen Softwareentwicklung und -distribution.

Im Fokus der Vereinbarung steht die Einführung von openDesk als zentrale Anwendungssuite für die digitale Zusammenarbeit innerhalb der Bundeswehr. Diese Lösung integriert verschiedene Funktionen in einer einheitlichen, webbasierten Oberfläche. Zu den enthaltenen Anwendungen gehören unter anderem Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, E-Mail-Kommunikation, Kontakt- und Kalenderverwaltung, ein Cloud-Speicher sowie moderne Tools für Messaging und Videokonferenzen. Darüber hinaus beinhaltet openDesk Module für Projektmanagement und ein internes Wiki-System. Die Suite wird um die bereits bei der Bundeswehr eingesetzte Messaging-Lösung der BWI erweitert und integriert diese vollständig in die neue Infrastruktur.

Als technisches Rückgrat der Lösung fungiert die Plattform openCode. Sie stellt nicht nur die Entwicklungsumgebung für openDesk bereit, sondern bildet auch die Basis für eine sichere und nachvollziehbare Softwarelieferkette. Mit openCode sollen IT-Administrationen die Möglichkeit erhalten, Anwendungen unter eigener Kontrolle weiterzuentwickeln, zu warten und auszuliefern – ein wichtiger Baustein für die digitale Unabhängigkeit staatlicher IT-Strukturen.

Ein zentraler technischer Vorteil beider Komponenten ist die vollständige Nutzung offener Standards und quelloffener Technologien. Diese können eine hohe Interoperabilität mit anderen Systemen ermöglichen und sollen die Integration in bestehende IT-Landschaften gewährleisten sowie Transparenz bei der Softwarearchitektur sicherstellen. Im Vergleich zu proprietären, marktbeherrschenden Produkten kann openDesk eine echte Alternative darstellen, die durch Offenheit, Anpassbarkeit und Kontrolle überzeugen will.

Die Verwaltung und Entwicklung dieser Lösungen erfolgt durch das ZenDiS, das 2022 auf Initiative des Bundesministeriums des Innern und für Heimat gegründet wurde. Als Kompetenz- und Servicezentrum unterstützt ZenDiS bundesweite Behörden, Länder und Kommunen dabei, sich langfristig von kritischen Abhängigkeiten zu globalen Technologiekonzernen zu lösen. Das Zentrum befindet sich aktuell zu 100 Prozent im Besitz des Bundes, eine Beteiligung der Bundesländer ist in Vorbereitung. Sitz der Gesellschaft ist Bochum.

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