Futuremark hat einen neuen VR-Benchmark veröffentlicht. Dieser ist Teil des VRMark und setzt sich zwischen den bereits vorhandenen Blue Room und Orange Room. Der Cyan Room getaufte Benchmark nutzt die DirectX-12-API und scheint vor allem der Vega-Architektur von AMD entgegen zu kommen. Entsprechend sehen auch die Benchmarks aus, die wir für ein paar Karten ausgeführt haben.
Der Cyan Room basiert auf einer von Futurmark entwickelten Engine, die ausschließlich für DirectX 12 vorgesehen ist. Die Engine ist bereits Teil der anderen DirectX-12-Benchmarks von Futuremark – zum Beispiel Time Spy. Laut Futuremark konnte man die Engine auf einige der Hardware-Funktionen der Vega-Architektur hin optimieren. Die Kontrolle der Ressourcen für den Scheduler und das Speichermanagement seien weitestgehend frei und dem Entwickler überlassen worden. Dies hat aber auch zur Folge, dass die Verantwortung für eventuelle Fehler in der Zuteilung dem Entwickler der Engine überlassen sind – AMD hat über den Treiber nicht mehr die volle Kontrolle.
Der Cyan-Room-Benchmark soll dabei vor allem von vielen CPU-Kernen profitieren. In unseren Tests haben wir einen Ryzen Threadripper 1950X mit 16 Kernen verwendet. Aber auch Prozessoren mit sechs oder acht Kernen sollen bereits deutlich profitieren, da die Last auf alle Kerne verteilt wird. DirectX 12 erlaubt aber erst die effiziente Verteilung der Threads auf die zur Verfügung stehenden Kerne.
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Schaut man sich nun die Benchmarks an, zeigt sich ein deutlicher Vorteil der Vega-Karten. Die Radeon RX Vega 56 ist sogar schneller als eine GeForce GTX 1080 Ti. Die Radeon RX Vega 64 steht an der Spitze der Benchmarks. Dahinter platzieren sich die anderen Modelle, wobei die Radeon RX 580 und Radeon RX 570 offenbar auch in Teilen in der Lage sind, von der Optimierung zu profitieren. Es sieht ganz danach aus, dass Futuremark sich vor allem auf die Vega-Architektur konzentriert hat bzw. die Vega-Architektur mit der DirectX-12-Implementation am besten zurechtkommt.
Im Hinterkopf behalten werden muss aber auch, dass Futuremark womöglich eng mit AMD zusammengearbeitet hat und es daher zu einer Optimierung in eine bestimmte Richtung gekommen ist. Die Ergebnisse stellen sich aber erst einmal so dar, wie sie sind.
Nun ist der VRMark Cyan Room erst einmal nur ein Benchmark. Die Umsetzung in Spielen ist eine andere Sache. Wolfenstein 2: The New Colossus ist mit seiner Umsetzung in Vulkan aber ist ein gutes Beispiel dafür, dass dies funktionieren kann. Die Unterstützung für Rapid Packed Math durch die Radeon RX Vega 64 und Radeon RX Vega 56 beschreibt die Verwendung von nur halb so großen Shaderinstruktionen, was für manche Berechnungen eine deutliche Beschleunigung bedeuten soll, da nicht ein voller FP32-Shader verwendet werden müssen. Zusammen mit der Vulkan-Unterstützung selbst ist Wolfenstein 2: The New Colossus ein Paradebeispiel für eine optimale Hardware-Unterstützung.