Werbung
Zwar ist das nächste Betriebssystem von Microsoft namens Windows 8 noch über ein Jahr entfernt, doch bereits jetzt sprudeln die Informationen reichlich. Nachdem letzte Woche die Kopierroutinen im Blickfeld standen und zuvor der App Store bestätigt wurde, zeigte das Windows-Team in ihrem Entwicklerblog erstmals konkrete Eindrücke zum kommenden Windows Explorer. Optisch auffälligste Neuerung ist die Verwendung von Ribbons als Menüleiste, welche in vielen anderen Microsoft-Anwendungen bereits im Einsatz sind. Zudem hat man die bisherige Herangehensweise an die Nutzeroberfläche weitgehnd über Board geworfen.
Durch die Auswertung von freiwillig und anonym an Microsoft gesendeten Daten über das eigene Nutzerverhalten, habe man unter anderem festgestellt, dass mehrheitlich nur eine sehr beschränkte Anzahl an Funktionen des Explorers überhaupt genutzt wird. Von 200 theoretischen Möglichkeiten machen im Alltag die häufigsten zehn über 80% aller verwendeten Befehle aus, die meisten davon seien Dateimanagment-Funktionen. Selbst das Öffnen von Dateien steht erst an elfter Stelle, wobei man annehmen muss, dass man hier den Aufruf per Doppelklick wohl nicht zählt. Zudem würden diese Aktionen fast ausschließlich über das Kontextmenü oder Tastaturkommandos verwendet, jedoch nicht über die Befehlszeile, die eigentlich das primäre Element der Nutzeroberfläche darstelle.
Aus diesen Daten zieht man den Schluss, dass man bisher daran gescheitert sei die am häufigsten genutzten Kommandos möglichst einfach zugänglich zu machen. Dies sei eine große Chance den Explorer zu verbessern und alltäglich genutzte Befehle besser verfügbar zu machen. Zudem haben User immer wieder die Rückkehr von Buttons für das Kopieren, Einfügen und Ausschneiden gefordert, sowie einen Button um einen Ordner nach oben zu springen. So geht man nun weg von der eher radikalen Reduzierung bei Windows Vista und Windows 7 und baut über die Ribbon-Struktur möglichst viele Kommandos über Buttons und Menüs ein. Hierfür wird es dann mehrere Tabs in der Menüleiste geben, die neben einem "Home"-Tab mit den häufigsten Dateiverwaltungs-Befehlen, jeweils andere Ribbons je nach Ordner und Datei anbieten.
Obwohl die Erhebung eher zeigt, dass die Nutzer sehr wenig von weiteren Aktionen Gebrauch machen, wird man keine Funktionen herauswerfen, sondern versuchen diese zugänglicher zu machen. Die zweite Befehlssammlung wird ein "Share"-Tab sein, aus dem heraus man einerseits Dateien für andere freigeben kann und Nutzerrechte bestimmen kann, andererseits Drucken, Brennen und Komprimieren kann. Die verschiedenen Ansichten wird man über den "View"-Tab einstellen können und sogar die Dateierweiterungen sowie die Anzeige von versteckten Dateien flexibel ein - und ausschalten können. Bisher war dies nur umständlich in einem Einstellungs-Dialog erreichbar. Zudem wird es kontextsensitiven Tabs für die Suche, die Bibliotheken und für Laufwerke geben. Allerdings soll sich die Oberfläche flexibler anpassen lassen als zuvor, in dem man häufig verwendete Befehle in einer Schnellzugriffsleiste sammeln kann und jeder Button auch über Tastenkürzel erreichbar sein soll.
Interessantes Detail am Rande ist, dass laut den Statistiken fast die Hälfte der Windows-7-Nutzer eine erstaunlich kleine Breitbild-Auflösung von 1366x768 verwenden soll. Deswegen versucht man auch horizontal den Platz besser zu nutzen. Die bisherige Statusleiste reduziert man und verlagert die Informationen über eine Datei wieder verstärkt an die Seite, um trotz der Ribbons mehr Zeilen anzeigen zu können.
Weiterführende Links: