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Wie fragmentiert die Android-Welt ist, stellt Google zu Beginn eines jeden Monats selbst dar, zuletzt in der vergangenen Woche. Den noch aktuellen Zahlen zufolge sind derzeit etwa ein Dutzend Versionen auf acht API-Level verteilt im Einsatz - wenn man die Zugriffe auf Google Play als Kriterium nutzt. Diese Art der Fragmentierung gilt bereits seit Jahren als eines der größeren Probleme des Betriebssystems, durch verschiedene Vorgaben und Veränderungen am Aufbau konnte Google jedoch bereits für eine spürbare Verbesserung sorgen, gerade Drittentwickler profitieren hiervon.
Ausreichend sind diese Maßnahmen aber noch nicht, weshalb das Unternehmen eine weitere Maßnahme gestartet haben soll. Dies zumindest will Android Police aus zuverlässigen Quellen erfahren haben. Konkret geht es dabei um die Markteinführung neuer Android-basierter Endgeräte. Diese müssen bereits seit einiger Zeit von Google zertifiziert werden, um den GMS-Status (Google Mobile Services) zu erlangen. Nur mit diesem dürfen die Google-eigenen Dienste auf den Geräten vorinstalliert werden. Dazu gehören nicht nur Google Maps oder YouTube, sondern auch Google Play.
Android-Version | API-Level | Freigegeben am | Zeitfenster schließt am |
2.3 - 2.3.7 | 9 - 10 | 6. Dezember 2010 | 1. Februar 2014 |
3.0 - 3.2.1 | 11 - 13 | 24. Februar 2011 | 1. Februar 2014 |
4.0 - 4.0.4 | 14 - 15 | 16. Dezember 2011 | 1. Februar 2014 |
4.1 - 4.1.2 | 16 | 12. Juli 2012 | 1. Februar 2014 |
4.2 - 4.2.2 | 17 | 13. November 2012 | 24. April 2014 |
4.3 - 4.3.1 | 18 | 25. Juli 2013 | 31. Juli 2014 |
4.4 - 4.4.x | 19 | 31. Oktober 2013 | unbekannt |
Neu soll in diesem Zusammenhang seit einigen Wochen aber die Vorgabe hinsichtlich der verwendeten Android-Version sein. Denn deren „Zulassungsfenster“, das laut Google im Schnitt neun Monate lang ab dem Tag der Veröffentlichung geöffnet ist, darf nicht geschlossen sein. In der Praxis bedeutet dies der Quelle zufolge: Will ein Hersteller ein neues Smartphone mit Android 4.2 - API-Level 17 - auf den Markt bringen, muss die Zertifizierung spätestens bis zum 24. April 2014 erfolgen; freigegeben wurde diese Version Mitte November 2012. Die genannten Daten zeigen jedoch, dass das Neun-Monats-Fenster erst für neuere Ausgaben der Plattform gilt, selbst für Android 4.3 - API-Level 18 - sollen zwölf Monate vorgesehen sein. Keine Chance hingegen haben mehr Geräte, die mit Android-Fassung vor 4.2 neu angeboten werden sollen: Deren Zeitfenster wurde am 1. Februar geschlossen.
Während dieser Schritt, so die Angaben denn zutreffend sind, zu begrüßen ist, dürften die Auswirkungen zumindest für den europäischen Markt eher gering sein. Denn zuletzt wurden kaum noch neue Geräte mit derart alten Android-Versionen angekündigt, in der Regel waren diese mit Android 4.2 oder 4.3 ausgestattet. Darüber hinaus gilt die neue Vorgabe nur für das erstmalige in Umlauf bringen eines Geräts, Einfluss hat sie weder auf einen verspäteten Verkaufsstart in anderen Regionen noch auf Updates; zudem kann zwischen Zertifizierung und erstmaligem Verkauf eine unbestimmte Zeit vergehen.
Auswirkungen könnte die Richtlinie Android Police zufolge aber nicht nur auf die Hersteller von Smartphones Tablets haben, sondern auch auf die Anbieter von SoCs. Denn in vielen Fällen werden benötigte Treiber für ältere und damit meist günstige Chips nicht mehr weiterentwickelt, die Unterstützung neuer Android-Versionen fehlt somit. Damit könnten diese für neue Geräte jedoch nicht mehr verwendet werden.
Eine offizielle Stellungnahme seitens Google gibt es nicht, auch Hardware-Hersteller haben sich bislang nicht öffentlich dazu geäußert.