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Die Machtverhältnisse unter den Smartphone-Betriebssystemen sind klar verteilt: Während Googles Android den ersten Platz einnimmt und Apple mit klaren Abstand auf dem zweiten Rang verweilt, rangiert Microsoft mit Windows Phone im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Alle weiteren Plattformen erreichen derzeit eine Verbreitung, die kaum zu erfassen ist respektive für die Verteilung irrelevant ist.
Geht es nach Huawei, ist die Marktbereinigung aber noch nicht abgeschlossen, trotz der offensiven Bemühungen seitens Samsung, mit Tizen ein weiteres OS zu etablieren. Gegenüber dem Wall Street Journal erklärte Richard Yu, verantwortlich für die Consumer-Sparte des chinesischen Handy-Herstellers, dass lediglich Android und iOS eine Zukunft haben werden. Man selbst habe mit Tizen experimentiert, die entsprechenden Bemühungen mittlerweile aber eingestellt, da das Betriebssystem, hinter dem auch Intel steckt, keine Chance auf Erfolg hätte.
Ähnlich sehe es mit den Windows-Phone-Ambitionen Huaweis aus. So seien die 2013 vorgestellten Modelle Ascend W1 und Ascend W2 keine wirtschaftlichen Erfolge gewesen, weshalb man zumindest derzeit keinen Gedanken an einen Nachfolger verschwende. In der Hardware selbst scheint der Misserfolg nicht begründet gewesen zu sein. Viel mehr sei es schwierig, die Verbraucher vom Kauf eines Windows-Phone-Geräts zu überzeugen - eine Aussage, die so auch schon von anderen Herstellern und einigen Mobilfunkanbietern zu hören war.
Dabei macht Yu zwischen den Zeilen klar, dass man mit der Prognose in Bezug auf die Marktaufteilung alles andere als zufrieden sei. Man habe schlicht keine andere Wahl als auf Android zu setzen. Pläne, diesem Umstand mit einer eigenen Plattform zu begegnen, habe man verworfen. Das Problem, so der Manager, sei nicht, ein Betriebssystem zu entwickeln, sondern das dazugehörige Ökosystem zu schaffen. Ein Punkt, an dem derzeit auch Tizen zu scheitern droht, wie ein Blick auf das Samsung Z zeigt, das aus diesem Grund nicht in den Handel kommen wird.
Möglicherweise hat das Unternehmen deshalb davon abgesehen, webOS oder BlackBerry zu übernehmen. Denn auch hier gelten unter anderem fehlende Inhalte als Gründe für das Scheitern.