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Nun wollen wir uns aber noch etwas den Apps und Funktionen zuwenden, die NVIDIA auf dem Shield Tablet unter Android 5.0 anbietet:
Ebenfalls seit einigen Wochen passt NVIDIA seinen Shield Hub immer wieder an. Dies ist auch unter Android 5.0 bzw. mit dem letzten Update geschehen, den wichtigsten Punkt dieses Updates können Nutzer aus Deutschland aber zunächst nicht nutzen. Dabei handelt es sich um das GRID-Gaming.
NVIDIA betreibt bereits seit einigen Monaten in den USA eine Serverfarm mit GRID-Hard- und -Software, von der aus man einige PC-Spiele auf ein Shield Portable oder Shield Tablet streamen konnte. Im kommenden Jahr soll dieser Server in einer finalen Version auf den Markt gebracht werden und daher bietet NVIDIA ab heute einen kostenlosen Test des Services bis zum 30. Juni 2015 an. Das "Netflix des Game-Streamings" soll im Sommer in ein fertiges Produkt übergehen, dessen genaue Dateils aber noch ausstehen.
Leider wird deutschen Nutzern dieser Service und damit auch die Testphase zunächst einmal vorenthalten bleiben. Grund hierfür ist der fehlende Altersschutz, der von NVIDIA zwar für Länder des internationalen Ratings implementiert wurde, aber Deutschland geht hier eigene Wege und besteht auf sein FSK-Rating. NVIDIA plant eine Einigung mit den deutschen Behörden im ersten Quartal 2015, so dass zumindest noch eine Chance besteht, an dem Testprogramm teilzunehmen.
Bis Dezember befinden sich die einzigen verfügbaren Server ohnehin noch nur in den USA, so dass von Europa aus mit größeren Latenzen zu rechnen ist. Bis die Server-Farm im Dublin, Irland, eröffnet, ist an ein Streaming also ohnehin kaum zu denken. Weitere Details zum GRID-Streaming sind in der dazugehörigen Meldung zu finden.
Auch auf technischer Ebene ändert sich einiges bei Android 5.0. Nativ kommt z.B. die Unterstützung von 64 Bit hinzu. Damit endet auch die Beschränkung der Hardware auf 3 GB, da sich bei einem 32-Bit-Betriebssystem nur bis zu 4 GB adressieren lassen und zusätzlich noch weiterer Speicher angesprochen werden muss. Doch nicht nur die einfache Speichergröße ist bei 64 Bit entscheidend, sondern auch die Register werden deutlich tiefer, was vor allem bei der Performance Vorteile bringen kann. Wie üblich muss eine bestehende App aber auf 64 Bit umgeschrieben werden. Für das Betriebssystem und die hauseigenen Apps wird Google das sicherlich schnellstmöglich übernehmen. Die Entwickler sind nun aber am Zuge, dies für ihre Apps ebenfalls zu tun.
Weiterhin in Angriff genommen hat man die Akkulaufzeit, die wir aber noch nicht genauer unter die Lupe nehmen konnten. Geräte mit Android 5.0 sollen deutlich länger durchhalten, als unter der Vorgängerversion. Dazu gibt man dem Nutzer auch weitergehende Kontrolle über die stromhungrigen Apps und schlüsselt die einzelnen Verbraucher genauer auf. Bei Bedarf greift das System ein und schaltet sogar bestimmte Funktionen des Smartphones oder Tablets automatisch ab. Auf Seiten der Sicherheit führt Google neue Wege ein das Smartphone oder Tablet zu entsperren. Neben der Eingabe eines Pincodes oder Musters über das Display soll in Zukunft auch die Stimme zum Unlock verwendet werden. Ebenfalls angedacht ist ein Entsperren, wenn sich der Nutzer mit der Smartwatch oder einem anderen Bluetooth-Gerät nähert.
Half-Life 2: Episode One
Um die Performance des Tegra K1 im Shield Tablet nutzen zu können, müssen die Spiele daraufhin angepasst werden. Als eine Art Demo veröffentlichte NVIDIA in Zusammenarbeit mit Valve bereits Portal und Half-Life 2. Käufer eines Shield Tablets sollen zukünftig aber auch die "Green Box" kostenlos bekommen. Dabei handelt es sich um ein Bundle aus eben Portal, Half-Life 2 und Half-Life 2: Episode One. Episode One wird auch einzeln erhältlich sein. Wann und zu welchem Preis dies der Fall sein wird, ist derzeit noch nicht bekannt.
Folgende Features werden nur auf Tablets mit Tegra K1 Prozessor angewendet:
- Render to texture shadows (vs blob shadows)
- Flashlight shadow maps
- Bump mapping
- Specular highlights
- Environment mapping
- Motion Blur
- Higher quality texture filtering
Fazit
Android 5.0 ist für Google ein großer Schritt, sowohl optisch wie auch in technischer Hinsicht. Auf viele Neuheiten und Veränderungen in der neuen Version sind wir gar nicht eingegangen. Dieses Mal sollte auch es auch um das Update für das Shield Tablet gehen, doch gleichzeitig bedeutet dies den Erstkontakt mit Android 5.0 für uns. Es bleibt ein lobenswerter Umstand, dass NVIDIA es weiterhin bei einem Standard-Android belässt und keine resourcenfressenden Oberflächen darüberlegt. Wichtig wäre es NVIDIA nun am Ball zu bleiben und zukünftige, auch noch so kleine Updates, nicht zu verschlafen.
Abseits der Optik bringt Android 5.0 zumindest potenziell auch auf technischer Seite einige Neuerungen mit. Die Performance der Oberfläche hat dabei wenig damit zu tun, was die Spielehersteller mit ihren Titeln machen. So verwundert es schon, dass Oberflächen-Animationen hin und wieder ruckeln, Spiele wie Trine 2 oder Half-Life 2 größtenteils ruckelfrei arbeiten. Für die Spiele muss sich NVIDIA auf eine enge Zusammenarbeit mit den Entwicklern verlassen. Google selbst hat aber auch noch eine Menge Arbeit an Android vor sich, bis dies selbst auf aktueller High-End-Hardware in jeder Lebenslage stotterfrei arbeitet. Ein großer Sprung soll Android 5.0 auch für den Akku sein. Während unserer Erst-Eindrücke aber konnten wir für das Shield Tablet keine nennenswerten Änderungen feststellen.
Wichtig für Google wäre es nun sicherlich, wenn möglichst viele Geräte schnellstmöglich mit dem Update versorgt werden. Einige Hersteller scheinen sich der Stärken eines funktionierenden Update-Mechanismus zu besinnen und verzichten auf Modifikationen der Software. Andere hingegen planen Updates auf Android 5.0 erst im ersten Quartal 2015 ein - noch spätere Veröffentlichungen nicht ausgeschlossen. Es wird Zeit, dass die Hersteller ihrer Kundschaft eine derartige Verbesserung, wie sie Android 5.0 darstellt, nicht mit vorenthalten.