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Mit Android und Chrome OS verfügt Google über zwei Betriebssysteme, die in ihren jeweiligen Bereichen eine wichtige Rolle spielen. Ersteres ist aus der Welt der Smartphones und Tablets nicht mehr wegzudenken, letzteres verfügt über einen signifikanten Anteil im Low-Cost-Segment. Vermutungen, über kurz oder lang könnte Google beide Plattformen zusammenlegen, hat es dennoch schon seit geraumer Zeit gegeben – auch, weil es intern inzwischen zahlreiche Parallelen gibt. Doch bestätigen wollte das Unternehmen dies nicht.
Ähnlich sieht es auch nun aus. Denn übereinstimmenden Medienberichten zufolge soll die Verschmelzung tatsächlich erfolgen. Bereits im übernächsten Jahr, so das Wall Street Journal und The Verge, werde man das neue Betriebssystem vorstellen, einen ersten Ausblick soll es im kommenden Frühjahr geben.
Wie genau die einheitliche Plattform gestaltet wird, ist noch unbekannt, auch zum Namen gibt es keine Informationen; Chrome und Android sollen jedoch keine Bestandteile der Bezeichnung werden. Angenommen wird jedoch, dass die derzeitigen Funktionen erhalten bleiben und das alleinige Betriebssystem die gleichen Bereiche wie Android und Chrome OS heute abdecken soll. Das heißt: Vom kleinen Handy über große Tablets bis hin zu Notebooks und Desktop-PCs wird es eine einheitliche Basis geben. Entsprechend groß soll der Aufwand sein, der betrieben werden muss, um das OS schlank genug zu halten. Arbeit dürfte aber auch auf Drittentwickler zukommen. Denn angestrebt wird auch ein zentraler Anlaufpunkt für Applikationen. Entsprechend müssen Apps im Idealfall weitaus mehr Anforderungen erfüllen, um auf allen Geräten genutzt werden zu können.
Während die Berichte in all diesen Punkten identisch sind, gibt es hinsichtlich der Zukunft von Android und Chrome OS Abweichungen. Während das Wall Street Journal schreibt, dass Chrome OS als Open-Source-Projekt fortgeführt wird, heißt es bei The Verge, dass sowohl Chrome OS als auch Android weitergeführt werden. In welcher Form, wird nicht verraten.
Vor dem Hintergrund der Vermutungen wirkt das Ende September vorgestellte Pixel C wie ein erster Vorgeschmack auf das, was da kommen könnte. Denn das durchaus leistungsstarke Tablet kann dank Tastatur-Dock einfach in ein Notebook im Stil des Microsoft Surface verwandelt werden.
Update: Google hat auf die Berichte der vergangenen Tage reagiert. In der Stellungnahme heißt es, dass es keinen Plan für die Einstellung von Chrome OS gebe. Im Gegenteil: Der Erfolg der Chromebooks zeige, dass das Prinzip eines schlanken Betriebsssystems in Kombination mit günstiger Hardware gefragt sei.
Ein Dementi ist dies aber nicht. Denn einigen Quellen zufolge soll Chrome OS parallel zur neuen Plattform fortgeführt werden. Entsprechend könnte es kein Zufall sein, dass die vermutete Verschmelzung von Google mit keinem Wort erwähnt wird.