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Die erwartete Ankündigung von Android Wear 6.0 war es nicht, stattdessen wartete Google in der vergangenen Nacht mit einer kleinen Überraschung auf. Denn ab sofort unterstützt das Wearable-OS offiziell auch Mobilfunkverbindungen. Fest steht damit, dass LG seiner 3G-tauglichen Watch Urbane 2nd Edition keine Anpassung spendieren muss; die Smartwatch wird als erste die neue Funktion nutzen.
Wer denkt, Android-Wear-Uhren könnten damit künftig auch autark genutzt werden, der irrt jedoch zumindest ein Stück weit. Denn auch mit 3G- oder LTE-Modem an Bord ist die Koppelung zu einem Smartphone Voraussetzung. Denn erkennt die Uhr, dass die Verbindung per Bluetooth oder WLAN nicht möglich ist, weicht sie auf das Mobilfunknetz aus. Auf diesem Wege werden dann die Daten zwischen Handy und Uhr ausgetauscht.
Möglich wird dies über eine weitergehende Koppelung. Denn innerhalb der Companion-App muss die Rufnummer der Uhr eingetragen werden, Anrufe und Nachrichten können dann weitergeleitet werden. Allerdings müssen beide Geräte laut Google im Netz des gleichen Anbieters eingewählt sein, eine Smartphone im Netz der Deutschen Telekom arbeitet folglich nicht einer Smartwatch mit Vodafone-SIM zusammen. Eine Samsung Gear S oder Gear S2 ist damit noch immer einen Schritt voraus, hier wird das Handy nur für die erstmalige Einrichtung benötigt.
Ob und wann weitere Android-Wear-Modelle mit Mobilfunkmodem auf den Markt kommen werden, verrät man nicht. Dafür stellt man einen Start der Watch Urbane 2nd Edition LTE in Europa in Aussicht. In den USA ist der Verkauf bereits angelaufen, andere Regionen sollen in den kommenden Monaten folgen.
Die Kommunikation per Mobilfunknetz hat aber ihren Preis. Mit knapp 300 US-Dollar ist sie zwar nicht übermäßig teuer, mit einer Bauhöhe von rund 14 mm jedoch eher klobig. Grund hierfür ist der Akku, der mit 570 mAh eine größere Kapazität als das Standardmodell bietet, aller Wahrscheinlichkeit nach aber dennoch schlechtere Laufzeiten bieten dürfte.