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Google will Hardwarehersteller zu schnelleren Updates drängen

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Google will Hardwarehersteller zu schnelleren Updates drängen
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So erfolgreich das Android-Betriebssystem aufgrund des Open-Source-Status auch ist, so ist das größte Problem weiterhin die starke Fragmentierung der einzelnen Versionen. Während Google bereits für das im Sommer erwartete Android-N-Betriebssystem arbeitet und auch für die eigenen Nexus-Geräte inklusive dem Pixel C eine entsprechende Vorab-Version zur Verfügung stellt, so lautet die offiziell aktuellste Version weiterhin 6.0.1 Marshmallow. Auch für den nun gestrichenen Nexus Player bietet Google die Android-N-Beta an. Da für den Buchstaben "N" aktuell noch keine finale Bezeichnung feststeht, lädt Google weiterhin zu einem Wettbewerb ein.

Um genau dieser Fragmentierung in Zukunft Einhalt zu gebieten, möchte das US-Unternehmen erheblichen Druck auf die zahlreichen Smartphone- und Tablet-Hersteller ausüben. Selbst für den derzeitigen Android-Chef, Hiroshi Lockheimer, ist diese Fragmentierung zuviel des Guten und zeigte sich frustrierend. Zu diesem Zweck wurde laut einem Bloomberg-Artikel eine interne Liste angefertigt, welche die aktuelle Updatepolitik eines jeden Hardwareherstellers aufzeigt, die Geräte mit dem Android-Betriebssystem anbieten. Kommt es hart auf hart, wäre Google dazu bereit, diese Liste der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, was den Druck auf die Hardwarehersteller zunächst erhöhen dürfte und einem Bloßstellen gleichkommen würde.

Doch gibt es bisher auch positive, wenn auch kleine Erfolge zu dem Update-Problem. In den USA hat ein Mobilfunk-Provider die Software-Verifizierungslaufzeit von zwölf Wochen auf wenige Wochen reduziert, heißt es. Motorola, einer der Hardwarehersteller, hat sich nun dazu bereiterklärt, künftig vier statt zwei Updates pro Jahr für seine Geräte zu veröffentlichen.

Allerdings reichen diese Maßnahmen alleine nicht aus. Wichtigster Angriffspunkt sind die von Google im letzten Jahr eingeführten Sicherheitsupdates, die nicht nur bei den Flaggschiffen des jeweiligen Herstellers wichtig sind, sondern auch bei allen anderen Modellen eine wichtige Rolle spielen. Stagefright lässt hier grüßen und betrifft somit eben nicht nur die Flaggschiff-Smartphones oder Tablets. Da sämtliche Nicht-Nexus-Geräte ihre Updates nicht direkt von Google erhalten, müssen diese von Samsung, Huawei, Sony und Co. zuvor freigegeben werden, was unter Umständen zu längeren Wartezeiten führt.

Um eine derartige Fragmentierung auf längere Sicht zu vermeiden, müsste das Android-Betriebssystem intern deutlich überarbeitet werden, sodass sämtliche Grundfunktions- und Sicherheitsupdates auf jedem Android-Gerät direkt von Google eingespielt werden. Da jedoch einige Hardwarehersteller – insbesondere Samsung und Huawei – weitreichende Anpassungen im optischen und funktionellen Bereich vornehmen, dürfte dieses Vorhaben nur sehr schwierig zu bewerkstelligen sein. Hinzu kommt, dass Google in diesem Fall mit den Regulierungsbehörden einen Kampf ausfechten müsste.

Für Android N werden die ChromeOS-Update-Mechanismen mit ins mobile Betriebssystem implementiert, die den Update-Prozess an manchen Stellen erleichtern und vor allem im Hintergrund durchführen sollen. Dies soll jedoch keine Revolution in der generellen Android-Updatepolitik einläuten. 

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