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Für den Erfolg von Windows on ARM ist vor allem das Software-Angebot entscheidend. Bislang unterstützt die Plattform allerdings lediglich Programme, die über den Windows Store angeboten werden sowie x86-Programme aus anderen Quellen. Gerade im Produktiveinsatz kann sich das zum Problem entpuppen. Abhilfe hatte Microsoft schon im Dezember versprochen, im Mai soll es nun aber tatsächlich soweit sein.
Gegenüber Engadget kündigte das Unternehmen an, ein entsprechendes SDK parallel zur diesjährigen Ausgabe der Entwicklerkonferenz Build, die vom 7. bis 9. Mai stattfindet, freigeben zu wollen. Allerdings soll es sich anders als bislang angenommen nicht um einen erweiterten Emulator handeln. Der spielt aufgrund einer Eigenheit von Windows on ARM, dem unterschiedlichen Umgang mit Software, eine wichtige Rolle.
Programme, die gemäß den UWP-Vorgaben (Universal Windows Plattform) erstellt worden sind, werden unter Windows on ARM nativ ausgeführt. Dem gegenüber steht hingegen die Ausführung von x86-Programmen, für die der in die Plattform integrierte Emulator benötigt wird. Das sorgt angesichts des vergleichsweise schlecht bestückten Windows Stores als einzige Anlaufstelle für UWP-Software einerseits für ein breiteres Software-Angebot, andererseits geht der Emulator mit Performance-Einbußen einher.
Das angekündigte SDK soll es Entwicklern erleichtern, ihre Software 64-Bit- und Windows-on-ARM-tauglich zu machen. Dabei spielt es dem Bericht zufolge keine Rolle, ob es sich beim Ausgangsprogramm um eine UWP- oder x86-Lösung handelt. Selbst für erstere, die generell bereits lauffähig sind, würde das Neukompilieren Vorteile bedeuten.
Unklar bleibt allerdings, ob Microsoft den angekündigten 64-Bit-Emulator zu einem späteren Zeitpunkt noch nachreichen wird oder ob es beim SDK bleibt. Letzteres würde bedeuten, dass es nach wie vor von den Entwicklern abhängt, ob x64-Programme genutzt werden können oder nicht. Nicht zuletzt dürfte das aber eine lizenzrechtliche Frage sein. Denn schon mit Blick auf den x86-Emulator wird diskutiert, ob Microsoft und Qualcomm geistiges Eigentum von Intel verletzen. Eine 64-Bit-Version würde zusätzlich AMD mit ins Boot holen.