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Einführung von Microsofts Copilot

America first, Europa zuletzt

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Die kommende Windows-11-Version 23H2 wird einige Verbesserungen und Neuerungen mit an Bord haben. Eine der bedeutendsten stellt Microsofts Software Copilot dar, der KI-Funktionen direkt in das Betriebssystem integrieren wird. Europa wird diesbezüglich aber zunächst in die Röhre schauen müssen, die Integration soll hierzulande erst im nächsten Jahr beginnen. Ursächlich dafür ist nicht die übliche "America first"-Politik, sondern die europäische Gesetzeslage, insbesondere der Digital Markets Act (DMA).

Da sich Microsoft derzeit nicht im Stande sieht, die Software rechtzeitig an die in der EU geltenden Gesetze anzupassen, müssen die Nutzer innerhalb Europas auf die neue Funktion warten. Microsoft versichert jedoch, dass das Unternehmen konzentriert daran arbeitet, den Copilot so schnell wie möglich im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) verfügbar zu machen. Derzeit geht der Konzern davon aus, dass die notwendigen Änderungen, um den Copilot in vollem Einklang mit dem Digital Markets Act zu bringen, bis März 2024 abgeschlossen sein dürften.

Der Digital Markets Act betrifft Unternehmen und Produkte, die als sogenannte "Gatekeeper" eingestuft werden, wenn sie eine starke wirtschaftliche Position, eine große Nutzerbasis und eine dauerhafte Präsenz auf bestimmten Märkten einnehmen. Microsofts Betriebssystem Windows wurde erst kürzlich von der europäischen Kommission als ein solcher Gatekeeper identifiziert, weshalb an das Produkt zukünftig besondere Regeln hinsichtlich Transparenz gestellt werden.

Aktuell treibt Microsoft KI-Funktionen gezielt in seinen Produkten voran, wie etwa die Integration von GPT-4 in Bing. Der Copilot in Windows 11 stellt dabei zur Zeit ein an Windows angepasstes ChatGPT-Interface bereit. Allerdings befindet sich die Software noch in einer frühen Phase. Wie stark die neue Software innerhalb Windows ausgebaut werden wird, ist derzeit noch nicht abzusehen.