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Exakt ein Jahr nachdem die Domains der Megaupload Ltd. im Rahmen einer Razzia auf dem neuseeländischen Anwesen von Kim Schmitz durch US-Behörden beschlagnahmt und geschlossen wurden, startete Kim Schmitz alias Kim Dotcom seinen neuen File-Sharing-Dienst Mega. Am 20. Januar 2013 ging Mega.co.nz nach einer gewohnt großspurig ausgelegten Party online. Seitdem stellt der Dienst seinen Nutzern 50 GB kostenlosen Cloud-Speicher zur Verfügung, der obendrein dank Verschlüsselung für niemand anderen als einem selbst zugänglich sein soll. Für eine monatliche Gebühr von bis zu 20 Euro bekommt man vier Terabyte Speicher und einen deutlich höheren Datentransfer, der monatlich maximal genutzt werden darf.
Schon wenige Tage nach dem offiziellen Start der Plattform vermeldeten die Betreiber über drei Millionen Nutzer, die schon mehrere hundert Millionen Daten auf die Server des Dienstes geladen hätten. Der Nutzeransturm hielt auch nach dem großen Medien-Hype weiter an. Nur acht Monate nach dem Start von Mega zählt der File-Storage-Dienst zu den 1.000 meist besuchten Webseiten weltweit und überholte in diesen Tagen auch seinen direkten Konkurrenten und einstigen Platzhirsch unter den Filehostern Rapidshare.
Doch Rapidshare steckt schon seit einigen Monaten tief in der Kriese. Während man sich 2008 noch zu den größten Filehostern weltweit gesellte, scheinen die Stunden des Dienstes fünf Jahre später gezählt zu sein. In den letzten Monaten musste rund Dreiviertel der Belegschaft das Unternehmen verlassen, über 50 Prozent der Nutzer wechselten zu anderen Diensten, die Webseite verlor deutlich an Reichweite. Zwar konnte Rapidshare von der Megaupload-Schließung anfangs profitieren, doch war der Nutzeranstieg nur von kurzer Dauer. Laut dem Statistik-Dienst Alexa.com hat Mega den direkten Konkurrenten Rapidshare überholt und zählt seit wenigen Tagen zu den meist besuchten 1.000 Webseiten des Internets.
An den Erfolgen seines inoffiziellen Vorgängers Megaupload soll der Dienst aber noch nicht angeknüpft haben, befände sich aber auf dem besten Weg dorthin, wie Kim Schmitz gegenüber dem Onlinemagazin Torrentfreak verlauten ließ. Aktuell soll der Traffic etwa ein Fünftel dessen betragen, den Megaupload zu seinen Hochzeiten generierte. Insgesamt sollen die Nutzer von Mega etwa halb so viele Daten auf die Server des Dienstes geladen haben, wie zum Schluss auf den Servern von Megaupload lagen.
Als Grund für den Erfolg seines doch noch recht jungen Dienstes nannte Kim Schmitz einen großzügig ausgelegten Speicherplatz für die Nutzer, hohe Transfergeschwindigkeiten und einen guten Datenschutz sowie eine einfache Bedienung des Dienstes. Erst in der letzten Woche soll Mega mit dem Australian & New Zealand Internet-Award in der Kategorie Datenschutz ausgezeichnet worden sein.
[figure image=images/stories/newsbilder/aschilling/2013/mega1.jpg]Mega Startseite[/figure]
Doch Schmitz will mehr als nur einen sicheren Cloud-Speicherdienst. Zukünftig wolle man Mega um einen verschlüsselten Messenger-, Sprach- und Video-Dienst erweitern. Ein eigener E-Mail-Dienst sei ebenfalls in Planung. In Kürze soll eine iOS- und Synchronisations-App veröffentlicht werden.
Anfang September war Kim Schmitz von seinem Posten als Managing-Director bei Mega zurückgetreten, um sich auf sein drohendes Auslieferungsverfahren an die USA vorzubereiten und den Start weiterer Projekte, wie die Musik-Plattform „Baboom“, voranzutreiben.