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Nach einer Entwicklungszeit von mehr als einem Jahr hat Mozilla in der vergangenen Woche die Arbeiten an Firefox für Microsofts sogenannte Modern UI, die Kacheloberfläche in Windows 8 und 8.1, gestoppt.
In einem Blog-Eintrag schreibt Chefentwickler Johnathan Nightingale, dass das Nutzerinteresse an einer solchen Version des Browsers während der gesamten Zeit zu gering gewesen sei. Deshalb sei man zu dem Entschluss gekommen, die Ressourcen anderweitig zu verteilen. Die Popularität der Modern-UI-Fassung macht Nightingale an den Zugriffszahlen fest: „An jedem beliebigen Tag haben wir Millionen Menschen, die Vorab-Versionen von Firefox für den Desktop testen, aber wir haben nie mehr als 1.000 gesehen, die dies in der Metro-Umgebung [Microsoft spricht mittlerweile von Modern UI; Anm.d.Red.] tun.“
Man habe während der Entwicklung stets die Verbreitung und Nutzung der neuen Windows-Kacheloberfläche beobachtet, einen großen Zuspruch habe man aber nie festgestellt. Hätte man die Arbeiten fortgesetzt und Version 1.0 des Browsers veröffentlicht, hätte dieser aller Wahrscheinlichkeit nach zahlreiche Fehler enthalten - schließlich hat es im Vergleich nur wenige Tester der Beta-Version gegeben. Dementsprechend wären zahlreiche Ressourcen in Updates geflossen, die aber in keinem Verhältnis zur Verbreitung gestanden hätten. Man sei sich darüber im Klaren, so Nightingale, dass Modern UI „möglicherweise morgen den Durchbruch erlebt“, aber dieses Risiko sei geringer als das Investieren von Zeit und Geld in ein Produkt, dass vom Nutzer nicht angenommen wird.
Für Microsoft dürfte diese Kehrtwende einen weiteren Misserfolg hinsichtlich der Attraktivitätssteigerung der Kacheloberfläche bedeuten. Schon seit dem Start von Windows 8 im Oktober 2012 muss sich das Unternehmen viel Kritik für die Modern UI gefallen lassen. Zwar verteidigt man diese nach wie vor vehement, geplante Veränderungen - wie beispielsweise in Form des bereits angekündigten Frühjahrs-Udpates - sind aber unübersehbar.