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Ob und in welchem Umfang die illegale Vervielfältigung von Filmen der Unterhaltungsbranche tatsächlich Schaden zufügt, ist noch immer umstritten. Die Industrie selbst spricht von Milliarden, so mancher Experte geht von deutlich geringeren Beträgen aus. Angesichts dieser Diskussion wirkt das aktuelle Vorgehen von Disney wie das sprichwörtliche Schießen mit Kanonen auf Spatzen.
Denn der Mickey-Mouse-Konzern, zu dem seit 2009 auch die Comic-Schmiede Marvel gehört, geht derzeit mit Rückdeckung eines kalifornischen Bezirksgerichts gegen Google und einen bislang unbekannten Nutzer des IT-Konzerns vor.
Auslöser dafür ist der am 22. Oktober im Netz verteilte Trailer des kommenden Marvel-Films „The Avengers: Age of Ultron“. Schon nach kürzester Zeit stellte sich heraus, dass nicht Marvel oder Disney hinter der Freigabe standen, sondern der unbekannte Google-Nutzer. Dieser war auf noch unbekanntem Weg an das Material gelangt und hatte es in Google Drive gesichert. Kurz nach dem ersten Auftauchen des Trailers reagiert Disney mit einer offiziellen Variante, die eigentlich erst Tage später der Öffentlichkeit gezeigt werden sollte.
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Seit dem versucht der Unterhaltungskonzern den unbekannten Nutzer ausfindig zu machen. Weiter als bis zu Google führt die Spur bislang aber noch nicht. Mit besagtem Gerichtsbeschluss als Druckmittel soll in Mountain View nun die IP-Adresse des möglichen Täters ermittelt und übergeben werden - schließlich hat dieser nach Ansicht von Disney gegen den DMCA (Digital Millennium Copyright Act), das US-amerikanische Urheberrecht, verstoßen; bereits zuvor hatte man die Löschung der entsprechenden Datei verlangt.
Ob Google der Aufforderung nachkommen wird, ist bislang offen, Zeit dafür hat man bis zum 18. November.
Während das Vorgehen als solches im Falle von DMCA-Verstößen nicht ungewöhnlich ist, man betrachte das hiesige Vorgehen gegen das Portal Boerse.bz, irritiert es angesichts des Auslösers. Denn einen Schaden dürfte das zu frühe - und zugegeben illegale - Verbreiten nicht verursacht haben - könnte man denken. Glaubt man jedoch Mashable, hat die Aktion doch negative Folgen für Marvel und Disney. Denn geplant war die Premiere des Trailers für die Werbeunterbrechung eines Episode von „Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D.“. Der ausstrahlende Sender, ABC, hatte im Vorfeld besagter Episode mit dem erstmaligen Zeigen geworben, um die Einschaltquoten der Serie zu verbessern. Diese sind nach der ersten Staffel deutlich zurückgegangen, nach Ansicht Disneys könnte der Unbekannte nun also die Verantwortung dafür tragen, dass diese sich nicht im erhofften Maß verbessert haben.