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Spotify bessert bei Datenschutzbestimmungen nach (Update)

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Spotify bessert bei Datenschutzbestimmungen nach (Update)
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Als Spotify seinen Nutzern im letzten Monat neue Datenschutzbestimmungen vorlegte, hagelte es kräftig Kritik. Unter anderem sollten vorhandene Kontaktdaten, Fotos und Mediendaten auf Mobilgeräten ebenso erfasst werden dürfen wie die aktuellen Positionsdaten der Nutzer. Auch den Zugriff auf vorhandene Sensoren oder das Mikrofon wollte sich Spotify nach Zustimmung der neuen AGB sichern. Begründet wurden die Änderungen mit der Verbesserung des Angebots, riefen allerdings auch Datenschützer auf den Plan, weil der Musikstreaming-Dienst zum fleißigen Datensammler mutierte und nicht kenntlich gut genug machte, was er mit den Nutzerdaten anstellen würde. Wenig später entschuldigte sich Spotify-Chef Daniel Ek für einige – aus seiner Sicht – missverständliche Formulierungen und versprach, in Kürze noch einmal nachzubessern. Dies hat der Musikstreaming-Dienst am Donnerstagabend nun getan.

Zwar ändert sich nichts daran, dass man weitere Nutzerdaten abgreifen können wird, jedoch grenzte man deren Nutzung weiter ein und erklärte die Gründe der Erhebung. Demnach würde man beispielsweise die Ortsdaten seiner Nutzer dazu benötigen, um die geschlossenen Deals mit der Musikindustrie entsprechend umsetzen zu können. Viele Verträge sähen regionale Beschränkungen vor und gelten nicht global für den gesamten Dienst. Der Zugriff auf das Mikrofon werde hingegen dafür benötigt, um die Sprachsteuerung von Spotify zu ermöglichen. Will man diese nutzen, muss der Zugriff auf das Mikrofon natürlich erlaubt werden. Ohne diese Zustimmung greift Spotify nicht auf das Mikrofon zu.

Den Zugriff auf das Foto-Archiv des Nutzers benötige man vor allem anderem dafür, um ein Profilfoto hochladen oder eigene Bilder für Playlisten hochladen zu können. Spotify betont, dass man das Foto-Archiv der Nutzer nicht automatisch durchforsten werde, sondern nur diejenigen Fotos benutzen würde, die vom Nutzer tatsächlich dafür ausgewählt würden. Die Kontaktinformationen werden man ausschließlich für die Social-Features nutzen. Damit soll es Nutzern einfacher gemacht werden, Freunde, die ebenfalls Spotify nutzen, einfacher zu finden. Auch hier könne der Zugriff jederzeit widerrufen werden.

Nicht alle Freigaben sind verpflichtend

Ek betont außerdem, dass all diese Informationen nicht verpflichtend mit Spotify geteilt werden müssen, um den Dienst nutzen zu können. Die überarbeiteten Datenschutzbestimmungen werde man in den nächsten Stunden und Tagen ausrollen. Wer bereits die ältere Fassung abgenickt hat, werde automatisch auf die neue Fassung umgestellt. Alle anderen bekommen demnächst die aktualisierte Fassung vorgelegt. Die deutsche Version lag zur Stunde noch nicht vor – lediglich die englischsprachige Fassung.

Spotify gab jüngst bekannt, weltweit 75 Millionen aktive Nutzer zu besitzen, von denen rund 20 Millionen ein kostenpflichtiges Premium-Abo abgeschlossen haben. Alle anderen nutzen die abgespeckte und werbefinanzierte Gratis-Version. Ende Juni bekam der Dienst mit Apple Music neue Konkurrenz.

Update: Die überarbeiteten Datenschutzbestimmungen sind ab sofort auch in deutscher Sprache einsehbar und seit gestern gültig.

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