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Schon seit vielen Jahren stehen Flash bzw. der Adobe Flash Player in der Kritik. Die Software gilt als nicht besonders ressourcenschonend und sicher. Aufgrund der starken Verbreitung ist Flash ein beliebtes Ziel von Hackern, die teils gravierende Sicherheitslücken ausnutzen, um Malware, Viren und andere Schadsoftware zu verbreiten. Erst am vergangenen Dienstag veröffentlichte Adobe ein weiteres Sicherheitsupdate. Kein Wunder also, dass sich immer mehr Online-Anbieter von diesem Standard loslösen wollen. Im Dezember gab beispielsweise Facebook bekannt, bei seinen Videos von Flash auf HTML5 zu wechseln. Auch in Googles Chrome-Browser ist Flash zwar noch fest installiert, jedoch nicht mehr standardmäßig aktiv und aus dem mobilen Betriebssystem Android ist Flash inzwischen ebenfalls verbannt worden. Selbst die Adobe-Entwickler hatten im November in einem Blogpost empfohlen, auf „neue Web-Standards“ zu setzen.
Trotzdem ist Flash noch immer nicht aus dem Internet wegzudenken. Vor allem bei Banner-Werbung ist Flash ein beliebtes Format. Diesem Umstand will nun Google ein Ende bereiten. Wie der Suchmaschinengigant in dieser Woche in einem Posting auf Google+ bekannt gab, werde man sich bei Online-Anzeigen ab 2017 vollständig von Flash verabschieden. Bis dahin wird es für die Werbetreibende eine Schonfrist geben. Wer auf die Systeme AdWords und DoubleClick setzt, soll Flashbanner nur noch bis zum 30. Juni auf den beiden Plattformen einreichen können. Danach werde man zwar noch gebuchte Flash-Banner ausliefen, jedoch keine neuen Anzeigen mehr in diesem Format annehmen. Ab dem 2. Januar 2017 soll dann endgültig Schluss mit Flash-Werbung sein – dann will man auch keine bestehenden Flash-Banner mehr ausliefern. Einzige Ausnahme werden Videoanzeigen bleiben. Google rät seinen Werbekunden auf HTML5 umzusteigen.
Der Internetgigant dürfte damit aber nicht nur einen modernen Standard etablieren wollen, sondern auch wirtschaftliche Interessen verfolgen. Aufgrund fehlender Flash-Unterstützung können entsprechende Anzeigen nicht auf Smartphones und Tablets ausgeliefert werden und das obwohl der mobile Markt inzwischen auch für Google eine immer wichtigere Rolle einnimmt. Laut den gestern veröffentlichten Zahlen des Cisco Visual Networking Index (VNI) soll sich der weltweite mobile Datenverkehr in den nächsten vier Jahren verachtfachen.
Google schreibt selbst: „In den letzten Jahren haben wir Werbekunden einige Werkzeuge zur Verfügung gestellt, die helfen sollen, die Verbreitung von HTML5 zu fördern, womit Sie ein möglichst breites Publikum über alle Displaygrößen hinweg, erreichen können.“