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Derzeit findet in den USA die f8-Entwickler-Konferenz von Facebook statt, auf der das Unternehmen in über 40 Sessions die Funktionen der zahlreichen Software-Projekte und Schnittstellen vorstellt. Marc Zuckerberg hat sich auf der gestrigen Keynote auf einige Kernbereiche von Facebook konzentriert und dazu gehört auch der Messenger. Mit dem Messenger hat Facebook eine durchaus starke Marke geschaffen, denn inzwischen kann dieser auch ohne Facebook-Account genutzt werden. Zudem hat sich Facebook durch den Zukauf von WhatsApp bei den Messengern besonders stark aufgestellt. Täglich werden mehr als 60 Milliarden Nachrichten per WhatsApp und Facebook Messenger versendet.
Welche Ziele Facebook mit dem Messenger bereits seit einiger Zeit verfolgt, macht zum Beispiel die Ankündigung von Facebook M klar. Dabei handelt es sich um ein digitales Assistenzsystem, welches beispielsweise den Kauf eines Gegenstandes unterstützt und die Lieferung als Geschenk möglich machen soll. Auch Reservierungen in Restaurants oder eine Reisebuchung sollen möglich sein. Auf der f8-Konferenz wurden diese Ziele nun weiter ausgeführt. Der Messenger soll zu einer zentralen Plattform werden, aus der heraus nicht nur die Konversation mit anderen Personen möglich sein soll.
Bevor aber der Kauf eines Schuhs möglich sein wird, wird Facebook zunächst einmal einige Nachrichten-Bots in den Messenger integrieren. So wird es möglich sein, den Bot des Nachrichtensenders CNN auf die aktuellen Topmeldungen anzusprechen. Über gezielte Nachfragen können weitere Informationen in Erfahrung gebracht werden. Über die Interaktion mit dem Bot lernt dieser die Interessen des Gegenübers und präsentiert diesem automatisch Meldungen zu den bevorzugten Themen. Dieses recht einfache Beispiel zeigt, wie Facebook solche Assistenzsysteme für sich entwickelt hat. Ein Nachrichten-Bot ist dabei noch recht einfach zu realisieren.
Schon etwas schwieriger wird dies für die nun präsentierte API für einen Shopping-Bot. Facebook stellt eine API bereit, in die sich die Unternehmen einklinken können. Dabei können die Unternehmen auf den bereits bestehenden Assistenten M zurückgreifen oder den Bot komplett selbst mit Daten füttern. Als Beispiel wird der Kauf eines bestimmten Schuhs einer bestimmten Marke genannt. Der digitale Assistent kennt die Vorlieben des Kunden bereits und aus früheren Käufen könnte auch schon die Schuhgröße vorliegen. Daraufhin präsentiert der Bot einige Vorschläge und nimmt auch Änderungswünsche an, wenn der Nutzer beispielsweise eine andere Farbe bevorzugt oder der Stil des Schuhs ihm nicht zusagt.
Ab heute bietet Facebook also die dazugehörige API an. Zudem sind ab sofort Plug-ins vorhanden, die eine Einbindung in die Homepage oder Mails ermöglichen. Über Tools können Unternehmen ihre bereits bestehende Kundendatenbank mit der Messenger-Plattform abgleichen und damit gezielt auf die Kunden zugehen. Ob der Kunde dabei seine Zustimmung dazu geben muss, ist derzeit nicht bekannt. Laut Facebook soll es dem Nutzer aber sehr einfach möglich sein, den Spam zu blockieren. Ob und wann es dazu erste Angebote in Deutschland gibt, ist nicht bekannt.