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Günstiger mit Echo

Amazon plant neuen Musik-Streaming-Dienst

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Amazon plant neuen Musik-Streaming-Dienst
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Seinen Prime-Kunden bietet Amazon nicht nur einen schnelleren Versand, auch das Streamen von Videos und Musik ist unter anderem Bestandteil des kostenpflichten Pakets. Beide Angebote sind in puncto Umfang vielen Mitbewerbern jedoch unterlegen - die Prime-Gebühr dürfte hier der limitierende Faktor sein. Kein Wunder also, dass der Online-Händler über einen separaten Musik-Streaming-Dienst nachdenkt, der es mit der Konkurrenz aufnehmen können soll. Günstiger als die soll er aber dennoch werden.

Der von Recode beschrieben Plan sieht zwei Preisstufen vor: Die üblichen knapp 10 US-Dollar, die auch Spotify und Co. verlangen, sowie ein rabattiertes Angebot im Bereich von 4 bis 5 US-Dollar. Wer den vollen Preis bezahlt, soll den Dienst dem Bericht zufolge auf zahlreichen Plattformen nutzen können, inklusive den inzwischen üblichen Funktionen wie Offline-Wiedergabe. Wer den günstigeren Tarif wählt, soll dies zwar auch nutzen können und nicht von Werbeunterbrechungen gestört werden, einen gravierenden Unterschied gibt es dennoch. Denn vorgesehen soll sein, dass Amazons Echo in diesem Fall die einzige kompatible Plattform ist.

Amazons neuer Streaming-Dienst dürfte auch als Werbung für den Lautsprecher Echo dienen

Amazons neuer Streaming-Dienst dürfte auch als Werbung für den Lautsprecher Echo dienen

Damit würde das Unternehmen entgegen der These, dass die Nutzer von Streaming-Diensten immer und überall auf das Angebot zugreifen wollen, handeln. Doch dahinter dürfte ein klares Ziel stehen. Denn trotz der Einschränkung dürfte der günstigere Tarif eine gute Werbung für den Lautsprecher Echo sein, der in Amazons Zukunftsplänen eine größere Rolle spielen soll. Allein in diesem Jahr will man drei Millionen Exemplare verkaufen, im nächsten sollen es schon zehn Millionen sein; 2015 erreichte man die Marke von etwa einer Million.

Die Idee: Echo erleichtert das Einkaufen bei Amazon und generiert so zusätzliche Umsätze, ein nur mit dem System nutzbarer Dienst steigert dessen Attraktivität, was die Nutzerbasis weiter vergrößert - fertig ist der Kreislauf.

Es dürfte jedoch zumindest einen Knackpunkt geben. Denn geht man davon aus, dass ein mit Spotify oder Apple Music vergleichbarer Katalog mit einer monatlichen Gebühr von 10 US-Dollar in etwas kostenneutral angeboten werden kann, würde Amazon beim Echo-Tarif kräftig draufzahlen. Zudem stellt sich die Frage, ob man sich den Luxus zweier verschiedener Musik-Angebote leisten will. Und abzuwarten bleibt, ob die Absatzziele für Echo überhaupt realistisch sind. Denn erhältlich ist der 180 US-Dollar teure Lautsprecher lediglich in den USA, über eine Markteinführung in Europa oder anderen Regionen ist derzeit nichts bekannt.

Quellen und weitere Links

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