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Microsoft wertet Bing und Edge mit KI-Funktionen auf

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Microsoft wertet Bing und Edge mit KI-Funktionen auf
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Es geht Schlag auf Schlag: Nachdem ChatGTP einen regelrechten KI-Hype entfacht hat, unternimmt Microsoft nun den nächsten größeren Schritt zur KI-Integration. Sowohl die Suchmaschine Bing als auch der Browser Edge werden um KI-Funktionen aufgewertet. 

Die KI-Integration soll laut Microsoft zu besseren Suchergebnissen, kompletteren Antworten und einem Chat-Erlebnis führen, bei dem Content auf neue Weise erstellt werden kann. Kurz spricht Microsoft auch von einem "KI-Co-Pilot für das Netz". Nach Einschätzung des Unternehmens würden etwa die Hälfte der Suchanfragen aktuell nicht adäquat beantwortet - und zwar vor allem deshalb, weil Menschen Suchmaschinen auf eine Weise nutzen, für die sie nicht entwickelt wurden. Gerade die Beantwortung komplexer Fragen wäre ein Problem.

An dieser Stelle soll die neue Bing-Suche greifen und relevantere Suchergebnisse bieten. Eine neue Sidebar mit integriertem Chatbot kann bei Bedarf umfassendere Antworten direkt in Bing liefern - beispielsweise komplette Rezepte, Basteltips und vieles mehr. Über diese Chatbot-Funktion sollen auch komplexere Suchen wie Reiseplanungen oder Kaufberatungen möglich sein. Auch bei kreativen Aufgaben wird das neue Bing unterstützen können - beispielsweise beim Schreiben von E-Mails, der Vorbereitung auf ein Einstellungsgespräch oder dem Erstellen eines Quiz-Spiels. Der Chatbot zitiert die von ihm genutzten Quellen. 

Das neue Bing nutzt vier neue Technologien. Microsoft bindet ein neues large language model von OpenAI ein, das noch leistungsstärker als ChatGPT sein soll. Microsoft Prometheus dient als proprietären Weg zur Arbeit mit OpenAI-Modellen. Die Suchergebnisse selbst werden durch die Integration von KI auf den Kernsuchalgorithmus optimiert. Das soll zum größten Relevanzsprung seit zwei Jahrzehnten führen. Und schließlich wird auch eine neue Nutzererfahrung realisiert, die die Interaktion mit Suche, Browser und Chat zu einer einheitlichen Erfahrung machen soll. 

In Zusammenarbeit mit OpenAI wurden Sicherungen entwickelt, die vor gefährlichen Inhalten schützen sollen. Dabei geht es um Fehl- und Desinformation, das Blockieren von Content, Datensicherheit und schädliche oder diskriminierende Inhalte. Wie weitreichend diese Sicherungen sind, wird sich im Detail noch zeigen müssen. 

Aktuell ist das neue Bing in einer eingeschränkten Vorschau-Version für Desktopnutzer verfügbar. Zudem können sich Interessenten auf eine Warteliste setzen. In den kommenden Wochen will Microsoft die Vorschau für zahlreiche Nutzer öffnen. Eine Mobilvariante der Vorschau soll bald folgen. 

KI-Funktionen ziehen aber nicht nur in Bing, sondern auch in Microsofts Browser Edge ein. Konkret sind das die beiden Funktionen "Chat" und "Compose". Über die Edge-Sidebar wird z.B. das Zusammenfassen von längeren Texten wie z.B. Finanzberichten möglich. Mit der Chat-Funktion könnte dann z.B. nach dem Vergleich mit den Finanzberichten von Konkurrenzunternehmen gefragt werden. Die Compose-Funktion kann Content für den Nutzer erstellen und dabei auch feine Parameter wie Tonfall, Format und Textlänge berücksichtigen.