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Auswirkung des DMA

Massive Wachstumsraten bei kleinen Browsern

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Massive Wachstumsraten bei kleinen Browsern
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Der Digital Markets Act (DMA) ist erst seit Anfang März 2024 in Kraft. Damit ist die Regelung noch als brandneu zu bewerten. Dennoch scheint sie bereits erste Auswirkungen für sich reklamieren zu können. Geschaffen, um die Marktmacht der Tech-Giganten etwas einzugrenzen und Wettbewerbsbedingungen zu verbessern, scheint der DMA bisher vor allem kleinen Browsern geholfen zu haben.

So berichtet der in Zypern ansässige Entwickler des Aloha-Browsers über sprunghaft gestiegene Nutzerzahlen in der EU. Der auf Sicherheit und den Schutz privater Daten hin optimierte Browser verzeichnet seit Inkrafttreten des DMA einen Zuwachs von 250 % an neuen Nutzern. Der Wachstumsschub wurde dabei von Nutzern in Frankreich, Belgien (dreifaches Wachstum), Deutschland, den Niederlanden, Spanien und Schweden (2,5-faches Wachstum) sowie Dänemark, Italien und Polen (2-faches Wachstum) getragen.

Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters gab der CEO des Unternehmens, Andrew Frost Moroz, an, dass damit der europäische Markt an Bedeutung gewonnen hätte: "Früher war die EU unser viertgrößter Markt, jetzt ist sie die Nummer zwei.". Auch das norwegische Unternehmen Vivaldi, das deutsche Unternehmen Ecosia und das US-Unternehmen Brave konnten einen Anstieg der Nutzerzahlen verzeichnen.

Die Zahlen sind noch bemerkenswerter, wenn man sich vor Augen führt, dass das gesetzlich vorgeschriebene Auswahlfenster erst auf Googles eigenen Smartphones umgesetzt wurde. Die neue Wahlmöglichkeit für Standard-Browser und Suchmaschine für Geräten anderer Hersteller wird voraussichtlich erst in den nächsten Monaten hinzugefügt werden. Auch bei Apple dauert es wohl noch etwas, bis alle Nutzer diese Optionen offeriert bekommen. Mozilla schätzt, dass bisher nur 19 % der iPhone-Nutzer ein entsprechendes Update erhalten hätten.

Obwohl die neuen Auswahlmöglichkeiten damit schon jetzt ein Erfolg zu sein scheinen, üben auch weiter viele Entwickler Kritik an der Umsetzung der Tech-Konzerne. So stört sich etwa Jon S. von Tetzchner, CEO von Vivaldi, daran, dass Apple nur eine Liste von verfügbaren Browsern zur Verfügung stellt, ohne zusätzliche Informationen über die Alternativen.