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„Pokémon Go“: In den ersten Tagen und Wochen nach Veröffentlichung des Augmented-Reality-Spiels für Smartphones war der Hype enorm. Es schossen zahlreiche Zusatz-Apps aus dem Boden, um z. B. das Finden seltener Pokémon zu erleichtern oder das GPS zu manipulieren. Dadurch konnten Eier schneller ausgebrütet oder Orte „besucht“ werden, die sonst für Zocker schwer erreichbar gewesen wären. „Pokémon Go“ fesselte rasch Millionen von Spielern, sorgte sogar für Polizeieinsätze an überlaufenen Pokéstops und wurde zu einem Massenphänomen. Eine Zeit lang konnte man kaum vor die Tür gehen, ohne Menschen zu erspähen, die in Gruppen auf der Jagd nach neuen Pokémon waren. Der Hype erfasste selbst die Tages- und Wochenpresse, welche sich ansonsten kaum mit dem Tech-Bereich beschäftigt. Viele Händler boten sogar spezielle Aktionen für Spieler von „Pokémon Go“ an.
Nun sind allerdings ein paar Monate ins Land gegangen: „Pokémon Go“ hat immer noch eine feste Community, doch die Spielerzahlen sind gesunken und es kehrt in der medialen Berichterstattung Ruhe ein. Nintendo profitiert dennoch noch von dem Rummel: Zwar verdient Nintendo selbst kaum an dem Spiel des Entwicklers Niantic mit, doch der Aktienkurs spiegelt den Erfolg von „Pokémon Go“ bis heute wider.
Denn in erster Linie hat „Pokémon Go“ Aktionären und der Presse gezeigt, dass Nintendo nach dem Flop der Wii U erneut Erfolge erreichen kann. Daran konnte der japanische Hersteller dann auch mit der Ankündigung von „Super Mario Run“ für Apple iOS anknüpfen. Eine Android-Version ist ebenfalls für 2017 eingeplant. Für Nintendos Aktien sieht es aktuell jedenfalls immer noch gut aus. Bleibt für Nintendo zu hoffen, dass dann auch die im März 2017 erscheinende Nintendo Switch weniger in die gleiche Kerbe schlägt wie die Wii U und mehr den aktuellen Erfolgskurs hält. Zumindest werden die Nintendo-Aktien nach dem Boom um „Pokémon Go“ immer noch höher gehandelt als vor dem Sommer und dem Hype. Auch die NES Classic erwies sich in diesem Bezug übrigens für Nintendo als kluger Schachzug, der bei den Kunden gut ankam.