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16 Millionen Deutsche schauen Let's Plays

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16 Millionen Deutsche schauen Let's Plays
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YouTube- und Twitch-Streamer wie „Gronkh“, die inzwischen teilweise sogar über eine eigene Rundfunklizenz verfügen und sich damit an die Auflagen eines richtigen Fernsehsenders halten müssen, sind in Deutschland überaus erfolgreich. Zu diesem nicht überraschenden Ergebnis kommt der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU), der in dieser Woche auch eine Liste der 20 erfolgreichsten Videospiele in Deutschland veröffentlicht hatte.

Demnach hätten sich über 16 Millionen Deutsche sogenannte Let’s Plays als Video oder Livestream angesehen, in denen Gamer ihr eigenes Spielerlebnis vom Bildschirm aufzeichnen und kommentieren. So bekommt man vor dem potentiellen Kauf nicht nur einen tieferen Einblick ins Spiel, sondern kann auch bei Szenen, in denen man vielleicht nicht weiter kommt, nachsehen, wie es andere gemacht haben. Natürlich aber haben Let’s Plays je nach Streamer auch einen gewissen Unterhaltungsfaktor. 

Gegenüber dem Vorjahr sollen Let’s-Play-Streams um rund 7 % zugelegt haben, womit sich solche durchaus als eigenes Unterhaltungsformat etabliert haben und für viele Millionen Deutsche neben den Streamingdiensten für Filme, Serien und Musik – wie Netflix, Amazon Instant Video oder Spotify – mit zum täglichen Medienprogramm zählen. Das Ergebnis basiert auf einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsunternehmen YouGov, die im Auftrag des BIU im Zeitraum von Juli bis August mit rund 2.000 befragten Personen im Alter ab 16 Jahren durchgeführt wurde.

Der Erfolg bekannter Streamer treibt viele zur Nachahmung an. So könnten sich laut der Studie über 8,5 Millionen Deutsche vorstellen, sich in Zukunft auch selbst vor die Kamera zu stellen und sich beim Spielen zu filmen. Das entspricht rund jedem fünften Spieler in Deutschland (19 %). Grund dafür dürfte nicht nur die Möglichkeit sein, sein Hobby zum Beruf zu machen, sondern damit auch noch gutes Geld verdienen zu können. Bekannte Let’s-Player profitieren – auch wenn die Hürden dafür ab Ende Februar von YouTube höher gesetzt werden – nicht nur von den Werbeeinnahmen, sondern werden auch von ihren Fans finanziell unterstützt. Der Studie zufolge soll rund jeder zehnte Let’s-Play-Zuschauer schon Geld zugegeben haben. Eine weitere Einnahmequelle für die Streamer ist der Vertrieb von Merchandise-Artikeln.

Viele Let’s-Play-Stars sammeln aber nicht nur für die eigene Tasche Geld, sondern rufen immer wieder zum guten Zweck auf. Im November sollen allein auf diese Weise 239.000 Euro zusammengekommen sein. Am 2. Dezember konnten mit der Initiative „Friendly Fire 3“ über 470.00 Euro an Spenden durch Fans eingesammelt werden. Inklusive der Sponsorengelder und den Einnahmen aus dem Merchandising kamen am Ende sogar rund 600.000 Euro zusammen, welche an vier gemeinnützige Organisationen gespendet wurden.