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Epic Games hat sich dazu entschieden, Gebühren für die Nutzung der Unreal Engine außerhalb der Videospielentwicklung zu erheben. Dies lässt sich einer Videoaufzeichnung entnehmen, die der Nutzer ImmatureGamerX auf dem Kurznachrichtendienst X geteilt hat. In dieser kündigte Epic CEO Tim Sweeney die Gebührenänderungen während der Unreal Fest 2023 Konferenz an.
Momentan ist die Nutzung der Unreal Engine kostenlos, wobei Epic eine Lizenzgebühr von 5 % erhebt, sobald ein Spiel mehr als eine Millionen US-Dollar einnimmt. Allerdings gibt es für die Unreal Engine auch eine Vielzahl von weiteren Anwendungsszenarien, die nichts mit Spielen zu tun haben. Beispielsweise wird die Engine gerne in der Automobilindustrie genutzt. Da viele dieser Anwendungen nicht zu Lizenzgebühren für Videospiele führen, verdient Epic an diesen Nutzern folglich kein Geld.
Sweeney kündigte daher an, dass die Unreal Engine im nächsten Jahr auf ein "seat-based" Lizenzierungsmodell umgestellt werde, bei dem Unternehmen - ähnlich wie bei Adobe-Produkten - eine Lizenz für jeden Mitarbeiter bezahlen, der das Produkt für andere Zwecke als für die Spieleentwicklung nutzt. Für Spieleentwickler werden sich die Bedingungen allerdings nicht ändern. Diese können die Unreal Engine weiterhin kostenlos nutzen, sofern sie unter der 1-Million-US-Dollar-Grenze bleiben.
Für die Entwicklergemeinschaft dürfte dies eine Erleichterung sein. Erst kürzlich machte Unity mit einer geplanten Änderungen an ihrem Gebührenmodell Schlagzeilen. Unity plante, jedes Mal dann, wenn ein Spiel, das die Engine verwendet, installiert wird, eine Gebühr zu erheben. Trotz einer anschließenden Entschuldigung, gefolgt von einem Versuch, die Pläne teilweise wieder zurückzunehmen, hat die Ankündigung in kurzer Zeit viel Vertrauen zerstört. Ein Großteil der Entwicklergemeinde zeigt sich noch immer frustriert über die vorgeschlagenen Änderungen und ist skeptisch hinsichtlich der Pläne Unitys.