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Bei der Prozessor-Auswahl versuchte sich Foxconn von dem üblichen Intel-Atom-Einheitsbrei abzusetzen und verbaute eine Fusion-APU, die leistungsmäßig aber nur geringfügig mehr leistet, als die Konkurrenz. Im Cinebench 11.5 setzte sich die E-350 mit 0,61 Punkten zwar auf das übliche Fusion-Level, konnte sich aber nicht wirklich von einem Intel Atom N270, welcher es auf einer vergleichbaren Plattform auf 0,58 Punkte brachte, absetzen. Bei der Speicherbandbreite konnten wir aufgrund unseres schnelleren Moduls etwas bessere Leistungswerte erzielen. Aufgrund des Single-Channel-Speichers waren 3,15 GB/Sek. möglich.
Viel interessanter ist da die Leistung der integrierten Grafiklösung. Hier setzt man dank der E-350-APU auf eine Radeon HD 6310, die sich leistungsmäßig dicht unter einer AMD Radeon HD 6450 platziert und damit durchaus in der Lage ist, ältere 3D-Spiele und vor allem HD-Inhalte ruckelfrei darzustellen. Intels Atom-Plattform ist da mit Ausnahme einer NVIDIA-ION-GPU deutlich schwächer. Im 3DMark 2005 konnten wir annehmbare 3739 Punkte erzielen, während es im Performance-Preset von 3DMark Vantage immerhin noch 680 Punkte waren. Dank DirectX-11-Unterstützung läuft auch 3DMark 11 ohne Probleme durch, wenngleich es nur vor sich hin ruckelte und am Ende magere 286 Punkte im High-Preset ausspuckte. Resident Evil 5 lässt sich hingegen sehr gut spielen, wenn man die Auflösung reduziert und an Bildqualität spart bzw. gar auf DirectX 9 umschwenkt. Im DirectX-10-Modus und mit allen Details waren immerhin schon 10,4 Bilder pro Sekunde möglich. Die Auflösung setzten wir hier auf typische 1280x720 Bildpunkte. Unter 1680x1050 Bildpunkten waren durchschnittlich noch 9,2 FPS drin.
Auch die verschiedensten PCMarks musste der kleine Foxconn NT-A3500 über sich ergehen lassen. Im Großen und Ganzen konnte man sich hier leicht vor die Atom-Konkurrenz setzen:
PCMark 7 | PC Mark Vantage | ||
Video Playback | 21,38 fps | 1595 | Memories Score |
Video Transcoding | 1055,27 KB/s | 1369 | TV and Movies Score |
System Storage - Gaming | 3,42 MB/s | 2089 | Gaming Score |
Graphics DX9 | 7,81 fps | 2561 | Music Score |
Image Manipulation | 2,63 Mpx/s | 2372 | Communications Score |
Importing Pictures | 4,89 MB/s | 2174 | Productivity Score |
Web Browsing | 2,69 pages/s | 2267 | HDD Score |
Data Decrypting | 19,61 MB/s | - | - |
Score | 1032 | 2243 | Score |
Multimedia
Da der Foxconn NT-A3500 seinen Einsatz überwiegend im heimischen Wohnzimmer finden soll, dürfte er sich die meiste Zeit wohl um die Wiedergabe von Multimedia-Inhalten kümmern. Während die Musik-Wiedergabe mit Sicherheit keine große Aufgabe für die Fusion-APU sein dürfte, erfordern 1080p-Videos deutlich mehr Rechenpower. Hier können wir für unser Testmuster Entwarnung geben. Zwar gab es vor allem in der Anfangsphase von Full-HD-Videos kleinere Ruckler, doch die meiste Zeit lief unser Testvideo ohne nervige Bildstopper über den Bildschirm.
Bei der Wiedergabe einer DVD lag die CPU-Auslastung bei 28 Prozent, während es bei einem Youtube-HD-Film schon 61 Prozent waren. GPU-Beschleunigung war natürlich aktiviert. Die Leistungsaufnahme lag dabei zwischen 22,2 und 25,4 Watt für das Gesamtsystem.
Stromverbrauch
Die Brazos-Plattform soll sich nicht nur durch eine leistungsfähige, integrierte Grafiklösung auszeichnen, sondern auch mit einer sehr guten Energieeffizienz. Dies konnten wir in unseren Tests bestätigen, denn im Leerlauf zog die kleine Box gerade einmal zwölf Watt aus der Steckdose. Gemeinsam mit angeschlossenem DVD-Brenner waren es knapp 0,7 Watt mehr. Unter CPU-Volllast, welche wir mittels Prime95 erzeugten, genehmigte sich das Komplettsystem mit 24,4 Watt rund die doppelte Menge. Mit zusätzlichem FurMark-BurnIn-Test haben wir eine Höchstmarke von 32,4 Watt erreicht. Insgesamt Werte, die jeden Nutzer erfreuen dürften.
Stabilität, Temperaturen
Im gesamten Testdurchlauf gab es keine Stabilitätsprobleme. Auch mehrstündige Lasttests absolvierte der PC ohne Probleme, wobei er im Realbetrieb sicherlich nie die Last von Prime95 und FurMark gleichzeitig aushalten muss. Die Temperaturen konnten wir allerdings nicht messen, da das Mainboard wohl keine Sensoren bereithält. Keines unserer Tools konnte außer der Festplatten-Temperatur weitere Werte auslesen. Die Luft, die aus dem Gehäuse herausgeblasen wurde, war unter Volllast allerdings rund 34 °C warm.
Konfiguration, Zusammenbau
Standardmäßig waren im BIOS leider noch einige Stromsparfunktionen deaktiviert. Die Geschwindigkeit der APU und das SPD des DDR3-Modules wurden allerdings richtig ausgelesen. Einstellen lässt sich im BIOS nicht gerade viel, lediglich einige Funktionen der APU ein- und ausstellen und die Bootreihenfolge ändern.
Lautstärke
Gerade Wohnzimmer-PCs sollten mit einem lauten Betriebsgeräusch besser nicht auffallen und so den Filmgenuß stören. Der kleine Radiallüfter, welcher sich im Foxconn NT-A3500 um Chipsatz und APU kümmert, schaltet sich im Leerlauf meist ab, womit lediglich noch unsere verbaute 2,5-Zoll-Festplatte aus dem geschlossenen Testsystem herauszuhören war. Unter Last dreht der kleine Lüfter hier und da aber auf, sodass das System durchaus wahrzunehmen, aber noch nicht als störend zu bezeichnen ist.