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Das AX 850W von Corsair hatten wir in unserer letzten Printed-Ausgabe 02/2012 getestet. Da andere Netzteile von Corsair zuvor auch recht gut abgeschnitten haben, möchten wir es nun noch in einem Online-Review vorstellen. Die AX-Serie ist zwar nach der schnelllebigen Zeitrechnung im IT-Sektor schon vergleichsweise lange auf dem Markt, aber von den grundsätzlichen Qualitäten und Features ist es noch up-to-date. Die AX Serie ist mit Leistungen von 650 bis 1200 Watt erhältlich, bietet bei allen Modellen ein voll-modulares Kabelmanagement und ist mit 80PLUS Gold auf einem zeitgemäßen Stand hinsichtlich seiner Effizienz.
Das Corsair AX850 basiert auf einer Plattform von Seasonic, wie sie ähnlich bei den Seasonic X-Series zum Einsatz kommt. Somit ist auch der semi-passive Lüfterbetrieb ein Feature des AX850, zusammen mit dem charakteristischen voll-modularen Kabelmanagement, welches auf dem nächsten Bild gut zu erkennen ist.
Das AX850 bietet bis zu vier PCI-Express-Anschlüsse und genügend Versorgungsmöglichkeiten für Peripheriegeräte. Es leidet aber genau wie das X-850 von Seasonic unter dem Problem, dass aufgrund der limitierten Anzahl der Steckplätze bei Nutzung aller vier PCI-Express-Anschlüsse das beiliegende zweite 8-Pin-EPS-Anschlusskabel nicht verwendet werden kann.
Neben den üblichen Beilagen hat Corsair im Lieferumfang des AX850 auch eine Kabelaufbewahrungstasche. Mit einer Herstellergarantie von 7 Jahren dürfte die übliche Nutzungsdauer eines PC-Netzteils mehr als komplett abgedeckt sein.
Dank einer 70 Ampere starken 12V-Schiene kann das Corsair nominal bis zu 840 Watt auf 12 Volt liefern. Die Nennleistung des Netzteils von 850 Watt wird seitens Corsair auch für Umgebungstemperaturen von bis zu 50 °C garantiert.
Corsair setzt beim AX850 einen San-Ace-Lüfter von Sanyo Denki mit 120 mm Durchmesser ein. Als hochwertiger Vertreter eines Lüfters mit +Kugellagerung kann der Sanyo Denki mit einem sehr laufruhigen Betrieb punkten. Bei niedriger Last (20 Prozent) bleibt er dank semi-passivem Kühlkonzept abgeschaltet, sofern es die Umgebungsbedingungen erlauben. Bei höherer Last bzw. resultierenden höheren Temperaturen schaltet er sich nach einiger Zeit ein. Im Test bei 50 Prozent Last war dies nach ca. 5 Minuten der Fall. Aufgrund der niedrigen Drehzahl und der hohen Qualität ist der Lüfter dann extrem leise. Mit steigender Last und Lüfterdrehzahl entwickelt sich dann schließlich ein moderates Lüftergeräusch, welches aber auch bei Volllast noch als relativ leise zu bezeichnen ist.
Bei niedriger Last und abgeschaltetem Lüfter macht sich das AX850 allerdings durch schwache hochfrequente Geräusche bemerkbar, welche aber nur in der Nähe des Netzteils schwach hörbar sind. Unter Volllast ist das "Spulenzwitchern" lauter, bleibt aber von der Lautstärke her im Rahmen der Geräuschentwicklung des Lüfter. Das AX850 ist ein recht leises Netzteil, womit die Masse der User mehr als zufrieden sein dürfte. Für "Silent-Systeme" eignet es sich nur bedingt.
Das System des voll-modularen Kabelmanagements, wie es Seasonic bei der X-Series erstmalig eingeführt hat, dürfte mittlerweile bekannt sein. Dabei standen nicht optische Aspekte im Vordergrund, sondern primär handfeste technische Gründe. Seasonic hat die DC-DC-Wandler, welche die Nebenspannungen erzeugen, nicht wie üblich auf der Hauptplatine des Netzteils untergebracht. Stattdessen finden sich diese auf der hochkant stehenden Tochterplatine wieder, die auch teilweise die Buchsen des Kabelmanagements trägt. Die hochbelasteten Anschlüsse auf 12V-Basis in der unteren Reihe sind zur Reduzierung des Widerstandes direkt auf der Hauptplatine untergebracht, während die weniger belasteten Peripherieanschlüsse über die Tochterplatine an der Rückseite versorgt werden. Ergebnis dieser Aufteilung ist die Positionierung der wichtigen 12V-Leitungen in der unteren Anschlussebene und somit auch die charakteristische Zweiteilung der ATX-Versorgung.
Bezüglich der Anschlussvielfalt ist das AX850 gut aufgestellt. Wie eingangs schon angesprochen, schränkt das Layout des Kabelmanagementsystems die Erweiterbarkeit für höherwattige Modelle etwas ein, aber mit vier PCI-Express- und einem 8-Pin-EPS-Stecker sollten auch anspruchsvollere Systeme gut versorgt werden können. Mit bis zu zehn SATA- und sechs 4-Pin-Molex-Anschlüssen ist das AX850 gut ausgestattet. Die Länge der Anschlusskabel bewegt sich im üblichen Rahmen, die Peripherie-Kabel sind als "strömungsoptimierte" Flachkabel ausgeführt.
Das AX850 ist angesichts der neuen Netzteilgenerationen mit 80PLUS Platinum etwas in die Jahre gekommen, kann aber weiterhin durch hohe Qualität und Leistungsfähigkeit überzeugen.