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Ein Modell aus der aktuellen High-End-Serie Platimax hatten wir bereits im Oktober letzten Jahres im Test. Die 1200W-Variante hinterließ damals einen sehr guten Eindruck. Daher wollten wir noch einen Blick auf ein kleineres Modell dieser Serie werfen. Das nun getestete Platimax 750W ist ein Modell einer sehr breit aufgestellten Modellreihe. Die Platimax sind im Leistungsbereich von 500 bis 1500 Watt erhältlich und bringen allesamt eine Zertifizierung nach 80PLUS Platinum mit. Gegenüber dem momentanen Hauptkonkurrenten Seasonic hat Enermax durch die sehr breite Leistungspalette durchaus einen Vorteil. Modulares Kabelmanagement, welches beim 1200W- und 1500W-Modell sogar voll-modular ausgeführt ist, und eine gute Ausstattung sind selbstverständlich ebenfalls mit an Bord. Das Platimax 750W ist für ca. 170 Euro im deutschen Versandhandel zu finden.
Enermax führt die Platimax selbst unter dem Begriff "Königsklasse", was vermutlich auch die stilisierte Krone neben dem Platimax-Schriftzug auf der Gehäuseseite erklärt. Einmal davon abgesehen, was man von diesem Marketingkonzept halten mag, von den technischen Daten her spielen die Platimax ganz vorne mit. Betrachtet man nur Premium-Netzteile mit 80PLUS Platinum, so sind die Enermax Platimax zusammen mit den Platinum von Seasonic sogar (noch) die einzigen am Markt verfügbaren Modelle. Die Konkurrenz wird aber nachziehen, ein vielversprechendes Antec HighCurrentPro 1000W mit Platinum haben wir gerade bekommen.
Das Platimax 750W bietet die für ein 750W-Netzteil übliche Ausstattung mit bis zu vier PCI-Express-Anschlüssen, zwei 8-Pin-CPU-Steckern und genügend Anschlussmöglichkeiten für Peripheriegeräte. Die Verarbeitung ist hochwertig und mit 5 Jahren Herstellergarantie bietet Enermax hier auch recht viel.
Enermax liefert das Platimax 750W in einem normalen Karton aus, der Lieferumfang ist insgesamt als sehr gut zu bezeichnen. Im Handbuch finden sich recht viele Informationen, auch die Railbelegung ist noch einmal vermerkt.
Dank LLC-Resonanzwandler-Topologie und DC-DC-Teil bietet das Platimax 750W eine hohe Leistungsfähigkeit. Die vier 12V-Schienen sind jeweils mit 25 Ampere angegeben und liegen mit einer kombinierten Belastbarkeit von 744 Watt nahe der Nomimalleistung des Netzteils. Die Nebenspannungen 3,3 Volt und 5 Volt sind mit bis zu 120 Watt belastbar, alle gängigen Schutzschaltungen sind selbstverständlich auch mit an Bord.
Enermax setzt beim Platimax 750W einen hauseigenen 140-mm-Lüfter mit Twister-Lagerung ein. Dieser von Enermax entwickelte Lüftertyp ist nun schon einige Jahre auf dem Markt und hat in Sachen Laufruhe und Lebensdauer einen guten Eindruck hinterlassen. Im Betrieb geht das Platimax auch recht leise zu Werke. Bei niedrigen bis mitteleren Belastungen ist der Lüfter nicht bzw. nur in unmittelbare Nähe zum Netzteil zu hören. Leider macht sich bei niedriger Last (20 Prozent) die Elektronik etwas mit "Spulenzwitschern" bemerkbar, bei höherer Last verschwinden die hochfrequenten Geräusche. Insgesamt ist das Platimax 750W aber angenehm leise.
Enermax setzt beim Platimax ein übliches "semi-modulares" Kabelmanagement ein, bei welchem die wichtigsten Kabel wie die ATX-Hauptstromversorgung und (beide) CPU-Versorgungsstecker fest angebracht sind. Über die Buchsen des Kabelmanagements werden dann die PCI-Express- und Peripherieanschlüsse in gewünschter Konfiguration nachgerüstet. Durch die vertikale Ausrichtung der Buchsen lassen sich die Arretierungshaken der Anschlusskabel auch bei Vollbestückung gut erreichen. Optisch ungewohnt mag die unter den Buchsen aufgedruckte Tabelle der Rail-Zuordnungen erscheinen, aber sie erspart einem bei Umrüstaktionen den Blick ins Handbuch. An den Anschlusskabeln des Enermax Platimax 750W sind keine Besonderheiten festzustellen, abgesehen von der guten Verarbeitungsqualität vielleicht. Die Kabel sind der jeweiligen Spannungsschiene entsprechend eingefärbt und ordentlich gesleeved.
In Sachen Anschlussmöglichkeiten ist das Platimax der Klasse entsprechend gut aufgestellt. Mit bis zu vier PCI-Express-Anschlüssen und zwei 8-Pin-CPU-Versorgungssteckern lassen sich dank 750W auch anspruchsvollere Multi-GPU-Systeme versorgen. Mit bis zu zwölf SATA- und bis zu acht 4-Pin-Molex-Anschlüssen bietet das Platimax auch eine sehr gute Ausstattung für die Versorgung von weiteren Geräten.
Enermax hat mit dem Platimax 750W ein gutes Paket geschnürt, welches durch eine sehr gute Ausstattung, einen angenehm leisen Betrieb und hohe Leistungsfähigkeit überzeugen kann. Dazu kann es zusätzlich noch eine Effizienz nach 80PLUS Platinum bietet, womit Enermax Marketingbegriff der "Königsklasse" irgendwie doch in Ordnung geht.