Leistungsaufnahme Phenom II X6 – Effizienzmeister oder Schluckspecht?

che new

Enthusiast
Thread Starter
Mitglied seit
31.07.2006
Beiträge
6.540
Anstoß für dieses Thema und diesen Thread sind die (auf den ersten Blick) widersprüchlichen Ergebnisse zum Stromverbrauch der Phenom II X6 Prozessoren in den Online-Testmagazinen. Da in Foren bereits darüber diskutiert und gerätselt wird, wollte ich einen Versuch starten die wichtigsten vorliegenden Ergebnisse ein klein wenig zu analysieren bzw. interpretieren. Vielleicht gelingt es mir für etwas Entwirrung zu sorgen und die Sache auf einen Nenner für alle Interessierten zu bringen.


Grundlagen:

Soweit ich beobachten konnte, besitzen die meisten von Hardware-Seiten getesteten Phenom II CPUs eine VID (=Voltage Identification) von 1,300V, vereinzelt aber auch 1,325V. Das heisst, die CPUs sind für eine Last-Spannung von 1,300-1,325V spezifiziert (Normalbetrieb, nicht unter Turbo!). Das Spannungsreglermodul eines jeden Mainboards ist auf eine solche VID angewiesen, damit es weiß welche Spannung (Vcore) es mittels der Spannungswandler generieren soll, um letztendlich die CPU damit zu „befeuern“.

Sonderfall Turbo: Sobald der Turbo beim Thuban anspringt wird offensichtlich einfach 0,150V oder 0,175V Spannung auf die VID „draufgelegt“. Das bedeutet der Phenom II X6 wird im Turbobetrieb (Auslastung von 1-3 Kernen!) mit 1,450 - 1,475V versorgt. Sobald 4-6 Kerne ausgelastet werden und der Turbo somit nicht greifen kann, liegt die CPU-Spannung wenn alles richtig läuft (max.) auf VID-Niveau (1,300-1,325V). Jedoch entspricht die tatsächlich anliegende Vcore nicht immer der (gewünschten) VID, die Gründe dafür können vielfältig sein, verantwortlich sind in jedem Fall Boardhersteller für solche Abweichungen (abgesehen von Konfigurationsfehlern der Tester/Nutzer).

Um die unterschiedlichen Ergebnisse zum Stromverbrauch des Thubans nachvollziehen zu können, ist es also erstmal wichtig zu wissen ob und wie stark sich die tatsächlich anliegende Vcore bei den diversen Testplattformen von der VID unterscheidet. Um einen Überblick zu bekommen, habe ich die Daten von vielen Testmagazinen zusammengetragen.

Kleine Vorbemerkung: Man kann die Testergebnisse im Prinzip in zwei Lager teilen, Testwerte die dem Phenom II X6 eine(n) gute Effizienz/respektablen Verbrauch bescheinigen und Testwerte die dem Phenom II X6 eine(n) mäßige Effizienz/hohen Verbrauch zusprechen.





Die Einteilung der Liste ist vom mir nicht zufällig gewählt, denn alle Testseiten, die auf neue ASUS-Boards zurückgreifen, kommen durchweg zu dem Ergebnis, dass der Phenom II X6 unter Last relativ genügsam ist. Meistens sieht man ihn dort sogar auf dem Niveau eines Lynnfields mit SMT, in jedem Fall aber merklich unter den Werten der stromhungrigen Bloomfield CPUs angesiedelt.
Im direkten Kontrast dazu stehen Testmagazine, denen ein MSI 890FXA-GD70 als Testplattform zur Verfügung stand. Sie sehen den Phenom II X6 einstimmig abgeschlagen vom Lynnfield (mit SMT) und eher auf Bloomfield-Niveau bzw. in Extremfällen sogar darüber.

Woran liegt das und wie ist das zu erklären? Wenn man die Tabelle betrachtet, springt einem eine Auffälligkeit schon quasi ins Gesicht, nämlich dass bei den neuen ASUS-Boards unter (Voll)Last ein deutlich erkennbarer Vdrop vorliegt. D. h. die Vcore sackt um rund 0,05-0,06V ausgehend vom Nominalwert ab. Ein solches Verhalten von Motherboards ist für viele Nutzer nichts neues, insbesondere für Tweakergruppen wie Overclocker und Undervolter. Ein Vdrop ist in den meisten Fällen auch kein Zeichen von schlechter Spannungswandler-Qualität, sondern ein gewollter Umstand der i.d.R. verhindern soll, dass CPUs selbst bei ungünstigsten Bedingungen wie z.B. sehr hohen Umgebungstemperaturen, kombiniert mit sehr starker Last und schlechter Kühlung ihre TDP-Grenze überschreiten. Insbesondere bei Intel(Boards) ist dieser Vdrop seit langem gängige Praxis, die meisten Hersteller halten sich in den Standard-Einstellungen daran.

Noch weniger zu übersehen ist allerdings die extreme Differenz zwischen anliegender Vcore und (vorgeschriebener) VID beim MSI 890FX Board. Leider steht uns nur ein einziger Wert von diesem Board zur Verfügung. Aber da ausnahmslos alle Testseiten unter Verwendung dieses Testboards dem Phenom II X6 kein gutes Zeugnis in Bezug auf die Leistungsaufnahme ausstellen, ist stark davon auszugehen, dass es sich bei HT4U nicht um einen Einzelfall handelt, wenn beim MSI-Board mit nominellen 1,30V eine fast schon unglaubliche Überspannung von ~0,10V herauskommt. Da es schon ziemlich abwegig wäre dem Tester zu unterstellen, dass er manuell die Vcore auf 1,40V "angepasst" hätte, muss man die Schuld zwangsläufig beim Boardhersteller suchen und an dieser Stelle MSI ein schlampiges und beinahe schon verantwortungsloses Verhalten vorwerfen. Gerade bei einem Premium-Produkt sollte man sich darauf verlassen können, dass die ausgelesenen Spannungen bis auf eine übliche Abweichung von 0,01-0,02V der Realität entsprechen.
Dem Tester von HT4U kann man allenfalls vorwerfen, dass er diese Diskrepanz zwischen VID und anliegender Vcore nicht realisiert hat und offenbar einfach davon ausgegangen ist ein Modell mit hoher Standard-Spannung erwischt zu haben. Andernfalls hätte er bei den Verbrauchsmessungen deutlich darauf hinweisen müssen, dass die CPU mit stark überhöhter Spannung (~0,10V zu viel) lief und die Messungen deshalb nicht repräsentativ sind. Einen ähnlichen Fall gab es bei HT4U in der Vergangenheit bereits beim X4 965 (C2 Stepping) Test, wo man allerdings deutlich gemacht hat, dass die CPU mit 0,05V zu viel befeuert wurde. Das fehlt hier beim Phenom II X6 gänzlich, obwohl die Auswirkungen mit 0,10V Überspannung noch um einiges schwerer wiegen.


Was kann man als Fazit festhalten?
Vergleicht man die Messungen die auf dem ASUS Crosshair IV Formula stattfanden mit jenen die auf dem MSI 890FXA-GD70 basieren, erhält man für den Thuban ein „best case vs. worst case“-Szenario. Jedoch wäre es nun albern von einer Begünstigung der AMD-CPUs durch die neuen ASUS-Boards zu sprechen, sonst müsste man sämtliche Boardhersteller dafür kritisieren, dass ihre Vdrop-Praxis bei Intel-Mainboards seit Jahren Gang und Gäbe ist. Damit würde man nahezu alle Intel-CPU-Messungen der Vergangenheit in Frage stellen. Für das MSI 890XA-GD70 kann man eigentlich nur hoffen, das der Hersteller schnellstmöglich diesen eklatanten Überspannungs-Mangel (per Bios-Update) ausbügelt. Vor allem Übertakter sollten momemtan äusserst vorsichtig im Umgang mit diesem Board sein.



Als Abschluss, wer noch wissen möchte wie sich die reale Leistungsaufnahme des Thubans (inkl. Spannungswandler!) mit der Höhe der Spannung & Taktrate verändert (evtl. auch für Tweaker sehr interessant), sollte sich die Untersuchung von hardware.fr/behardware genauer anschauen:

We had a starting clock of 3.2 GHz, then, for a vcore of 1.25v due to Vdrop, with power consumption measured at the ATX12V as 116W (we went up to 126W limiting Vdrop to get 1.296V). Firstly we tried to stabilise this clock at a lower voltage and managed to do so at 1.18V, taking us down to a power consumption of just 95W! A very impressive result for the Phenom II X6! We went up to 1.22V to stabilise it at 3.3 and 3.4 GHz (106 and 108W), 1.28V at 3.5 and 3.6 GHZ (126 and 127W), 1.33V at 3.7 GHz (145W), 1.38V at 3.8 GHz (166W), 1.44V at 3.9 GHz (188W) and 1.49V at 4 GHz (224W).





Alle verwendeten Links:

HEXUS.net - Review :: AMD Phenom II X6 1090T: hexa-core computing for the masses : Page - 3/12
Six Cores from AMD: AMD Phenom II X6 1090T Black Edition and Phenom II X6 1055T CPU Review (page 4) - X-bit labs
AMD Phenom II X6 und AMD 780FX Chipsatz im Test - MSI 890FXA-GD70: Soll erfüllt, Dienst quittiert - TweakPC
Test: AMD Phenom II X6 1055T und 1090T BE (Seite 36) - 27.04.2010 - ComputerBase
AMD Phenom II X6 "Thuban" - Prozessoren - Planet 3DNow!
Phenom II X6 1090T und 1055T im Test: Sechs CPU-Kerne zum Kampfpreis - AMD, Thuban, Test, Phenom II X6 1090T und 1055T
AMD Phenom II X6 1090T mit 6 Kernen : CPU-Z und Overclocking - Review Hartware.net
Hardwareluxx - Test: AMD Phenom II X6 1090T - mit sechs Kernen gegen Intel
AMD's Phenom II X6 processors - The Tech Report - Page 14
Turbo Core unter der Lupe : AMDs Leo ist los: Phenom II X6 1090T und der 890FX-Chipsatz
Hexa-Core für alle! - AMD Phenom II X6 im Test - Testmuster im Überblick (Seite 2) - Tests bei HardTecs4U
AMD Phenom II X6 1090T & 1055T (page 3: The X6 1090T, power consumption) - BeHardware
AMD Phenom II X6 1055T & 1090T Six-Core Processors Review - Page 2
AMD's Six-Core Phenom II X6 1090T & 1055T Reviewed - AnandTech :: Your Source for Hardware Analysis and News
Phenom II X6 1055T and 1090T review


PS: Ich hoffe, dass nach dem Lesen dieses Informationsbündels sich jeder selbst ein Bild von der Leistungsaufnahme des Thubans machen kann und weiß wie die Effizienz des Hexa-Cores wirklich einzuordnen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Du diese Anzeige nicht sehen willst, registriere Dich und/oder logge Dich ein.
X4 965 4000 MHz @1.43v (VID 1.400)
X6 1090 4000 Mhz @1.43v (VID 1.325)

Beide verbauchen je 310 Watt bei (Prime Custom) gesamter Rechner bei mir.
 
wow, vielen dank für deine mühe.
mal wieder hat das board entscheidenden anteil daran, wie ein prozessor beim verbrauch abschneidet.
hoffe deine aufklärungsarbeit trägt dazu bei, dass dem umstand mehr rechnung getragen wird und nicht immer sofort ein prozessor verteufelt wird.
 
PCGH-Vid: 1,300v

AMD hat mit dem GD70 ein ziemlich verbuggtes Teil mitgeschickt, sowas sollte nicht passieren ... kA wie man so was mit schicken kann, testen die vorher? Gut, dass diverse Redaktionen andere Boards hatten, wer sich auf das GD70 verließ, griff ins Klo. Ärgerlich für MSI, AMD und das jeweilige Review - zumal es nicht hätte sein müssen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Beide verbauchen je 310 Watt bei (Prime Custom) gesamter Rechner bei mir.

Interessant, dann profitiert der Thuban vom Ultra-Low-K-Dielektrikum mit steigender Taktrate (& Spannung) recht stark.

hoffe deine aufklärungsarbeit trägt dazu bei, dass dem umstand mehr rechnung getragen wird und nicht immer sofort ein prozessor verteufelt wird.

Das selbe wünsche ich mir auch umgekehrt :) Also das z.B. CPUs nicht gleich in den Himmel gelobt werden, nur weil eine Seite die reale Leistungsaufnahme unter besten Bedigungen, (starker Vdrop, kein Turbo, ideales Board, fragwürdiges Last-Tool) gemessen hat, wie im Falle der Sockel 1366 CPUs auf HT4U geschehen. Gegensätzlicher zu den AM2/AM3-Plattformen hätte es ja praktisch nicht sein können.

Mich würde mal interessiert wie das Undervolting-Potential eines Core i7 980X auf einer solchen Plattform aussähe (auch 60 Watt wie bei einem Phenom II X6?!). HT4U hat aus welchen Gründen auch immer die Undervolting-Rubrik beim Gulftown komplett weggelassen. Vielleicht hat sich diese Untersuchung aus Sicht des Testers nicht "gelohnt", da evtl. ohnehin nicht mehr viel Ersparnis dringewesen wäre. Die Voraussetzungen waren offensichtlich schon so gut bzw. die Vcore bereits "@Default" so im Keller, das ich mir das durchaus vorstellen kann.


PCGH-Vid: 1,300v

AMD hat mit dem GD70 ein ziemlich verbuggtes Teil mitgeschickt, sowas sollte nicht passieren ... kA wie man so was mit schicken kann, testen die vorher? Gut, dass diverse Redaktionen andere Boards hatten, wer sich auf das GD70 verließ, griff ins Klo. Ärgerlich für MSI, AMD und das jeweilige Review - zumal es nicht hätte sein müssen.

Vielen Danke für die Infos, dann haben wir auch gleich noch eine Bestätigung für das Ganze. :) Da gebe ich dir recht, wirklich unnötig die Aktion... AMD hat sich wohl zu sehr auf MSI verlassen (die mit bisherigen AM3 Boards geglänzt haben) und was sich MSI dabei gedacht hat, ist mir sowieso ein Rätsel.

Das zeigt aber auch mal wieder, dass wer sich als Redakteur auf die Hersteller verlässt (und somit denkt dass alles so seine Richtigkeit hat), am Ende u. U. selbst ins Fettnäpfchen tritt. Hinterfragen und kritisches Analysieren ist also weiterhin angesagt, gerade wenn man vom Hersteller zusätzlich ausgesuchte Komponenten vorgesetzt bekommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun ja, nicht jede Redaktion hat ein zweites Board und wenn, kommt nicht jeder auf die Idee, mal zu vergleichen. Teils aus Zeitmangel oder im guten Glauben an das, was AMD schickt.

EDIT
Will sagen, hinterfragen und kritisches Analysieren kann auch schlicht an Zeit- oder Sample-Mangel scheitern. Und nicht, weil der Reviewer unfähig oder naiv ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Freilich, das verstehe ich durchaus mit den Boards. Wenn man sich aber beispielweise schon die Mühe macht, die Spannung real nachzumessen und es klingeln dann nicht die Alarmglocken bei einer Diskrepanz von fast 0,100V (Vcore 1,394V statt vorgeschriebener VID 1,300V), dann hat das für mich etwas mit fehlender Aufmerksamkeit oder Bewusstsein/Kompetenz zu tun. Ob man dass nun mit Zeitmangel erklären kann, soll jeder für sich selbst beantworten.

Ich finde es sollte sich langsam herumgesprochen haben, das Boards sehr starken Einfluss auf die CPU-Verlustleistung haben (können). Deshalb fehlt mir da einfach noch manchmal die richtige Prioritätenverteilung (gerade wenn man dem eigenen hohen Anspruch gerecht werden will). Statt sich z.B. mit tollen Messgeräten und -Methoden selbst zu bespiegeln, wäre ein stärkeres Augenmerk auf Relevanteres wie die Plattformen selbst wünschenswert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bilde mir ein irgendwo letztens gelesen zu haben, dass AMD den vdrop unter Last auch eingeführt hat, eventuell ist das MSI BIOS somit nur auf altem Stand.

Aber auch gut möglich, dass ich mich täusche, bin gerade zu faul zum Nachrecherchieren ^^
 
Ich bilde mir ein irgendwo letztens gelesen zu haben, dass AMD den vdrop unter Last auch eingeführt hat, eventuell ist das MSI BIOS somit nur auf altem Stand.

Wenn ein Board bei nominell angelegten 1,300V (das zeigt auch der CPU-Z-Screen bei HT4U) "unsichtbar" um fast 0,100V übervoltet bzw. in Wirklichkeit 1,400V anlegt, hat das nichts mit einem möglichen bzw. fehlenden Vdrop zu tun.

Die CPU hatte eine VID von 1,300V (sieht man am Screen), das Board hat laut CPU-Z nominell die richtige Vcore (1,300V) angelegt, Realmessungen haben allerdings entlarvt, dass in Wirklickeit 1,394V anliegen. Normalerweise entspricht der ausgelesene/angezeigte Wert, bis auf einer Toleranz von 0,010-0,020V, dem Realwert.

Übrigens haben ältere MSI Boards (z.B. GeF8200, 790GX, 785G) bereits einen leichten Vdrop. Warum das bei den Boards von HT4U anders ist, weiß ich nicht.

Ist das der Wert unter Volllast (ergo Turbo inaktiv) oder bei aktivem Turbo?
Natürlich ohne Turbo, die VID wird für gewöhnlich für den Normalbetrieb angegeben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann es vlt sein, dass bei dem MSI einfach eine alte Bios version verwendet wurde? weil laut der MSI homepage ist das Bios mit x6 support erst am 26. rausgekommen und der Test von HT4U wurde am 27. veröffentlicht. vlt spielt das ja auch eine Rolle.
 
Ja natürlich, es kann eigentlich nur an einem "vermurksten" Bios liegen, da die Spannungswandler Bauteile die übliche sehr gute Qualität haben, Ferritkern + DrMos. Höchstens das VRM, das die Spannungen steuert/reguliert könnte noch die Schuld treffen.
 
VID @ stock sind 1,3V. Mit TC sind es hohe 1,475V - hat che new oben ja bereits drin. Die reale Vcore lag bei 1,23V und 1,40V (Formula IV, mit Multimeter). Sprich deutlich darunter. Wobei 1,40V für 3,6 GHz angesichts der Spannung eines 965 BE C3 (3,4 GHz) schon nice sind.
 
Wurde der 965BE auf dem gleichen Board gemessen? Und hat das Board auch den X4 undervoltet, wenn ja wieviel?
 
Also stimmt die reale Vcore mit dem CPU-Z Screen beim ASUS Crosshair IV überein (~ 1,23V), die Turbospannung ist bei Vollast(Messungen) ja irrelevant. Ich betonen das extra noch mal damit nicht ein Neunmalkluger ankommt und für sinnlose Diskussionen sorgt (nach dem Motto: also lag bei PCGH ja auch 1,40V an o.ä.)
 
Meine gemessenenen Werte mit dem 1090T auf nem Gigabyte 890FXA-UD7.

Komplettes System (HD5870, 3 HDD`s, Enermax Liberty Eco2 500W)

Idle: 101,7W
Last: 222,4W (Prime95 25.11 custom)
 
Undertaker 1 schrieb:
Wurde der 965BE auf dem gleichen Board gemessen?
Nicht geschaut, sorry *knirsch*

@ hugoLOST

Idle erscheint mir etwas hoch. Liegt das am Board oder hast du Zusatzkarten drin? Oder NT-Effizienz ...

@ che new
Also stimmt die reale Vcore mit dem CPU-Z Screen beim ASUS Crosshair IV überein.
Offenbar, ja. Wobei ich idR messe statt CPU-Z zu glauben. Ist einfach sicherer - gerade bei Samples.
 
Interessant, dann profitiert der Thuban vom Ultra-Low-K-Dielektrikum mit steigender Taktrate (& Spannung) recht stark.



Das selbe wünsche ich mir auch umgekehrt :) Also das z.B. CPUs nicht gleich in den Himmel gelobt werden, nur weil eine Seite die reale Leistungsaufnahme unter besten Bedigungen, (starker Vdrop, kein Turbo, ideales Board, fragwürdiges Last-Tool) gemessen hat, wie im Falle der Sockel 1366 CPUs auf HT4U geschehen. Gegensätzlicher zu den AM2/AM3-Plattformen hätte es ja praktisch nicht sein können.






Vielen Danke für die Infos, dann haben wir auch gleich noch eine Bestätigung für das Ganze. :) Da gebe ich dir recht, wirklich unnötig die Aktion... AMD hat sich wohl zu sehr auf MSI verlassen (die mit bisherigen AM3 Boards geglänzt haben) und was sich MSI dabei gedacht hat, ist mir sowieso ein Rätsel.

Das zeigt aber auch mal wieder, dass wer sich als Redakteur auf die Hersteller verlässt (und somit denkt dass alles so seine Richtigkeit hat), am Ende u. U. selbst ins Fettnäpfchen tritt. Hinterfragen und kritisches Analysieren ist also weiterhin angesagt, gerade wenn man vom Hersteller zusätzlich ausgesuchte Komponenten vorgesetzt bekommt.

du hast natürlich recht.
kritisch hinterfragen sollte in beide richtungen funktionieren.
also auch wenn ein wert zu gut ist um wahr zu sein.
die medaille hat eben immer zwei seiten.

für einen tester ist das sicherlich nicht immer leicht, gerade wenn es sich um einen releasetest handelt. da ist der zeitdruck wahrscheinlich groß und man kann nicht alles doppelt und 3-fach testen.
da wäre es sicher eine gute lösung, wenn man sobald der sturm sich gelegt hat nochmal den ein oder anderen nachtest macht, gerade wenn da was aufgefallen ist was unter dem druck nicht mehr geprüft werden konnte.
 
Zusatzkarten habe ich nicht verbaut.

NT hat nen 80Plus Zertifikat.


edit: Hab die CPU gerade auf ein MSI DKA790GX mit DDR2 Ram gesteckt, dort sind es Idle 94W und mit Vollast 214,1W
 
Zuletzt bearbeitet:
Muss man selbst bei moderater Übertaktung von einem deutlichen Anstieg der Leistungsaufnahme im Idle-Betrieb ausgehen (siehe u.a. HT4U) oder kann man den Mehrverbrauch mittels der vorhandenen und weiter optimierten Energiespar-Mechanismen und Tools wie K10stat (aktuelle Version), schon relativ niedrig halten?
 
Mal ne andere Frage - X6 als Vierkerner laufen lassen wenn man die 2 zusätzlichen Kerne nicht braucht. Aus einem X6 1055 95Watt dürfte mit 4 Kernen wohl locker unter 70 Watt kommen oder?
 
Nur die Kerne selbst ziehen gar nicht mal so viel, die Ersparnis ist iirc (!) nicht so der Hit.
 
Heute habe ich nun einen 1090T plus Formula IV bekommen und bin mit den Einbau vor wenigen Stunden fertig geworden. Das erste was ich gemacht habe ist eine kleine Verbrauchsmessung und Vergleich zu meinen Core i7 860. Hier erstmal das Testsystem:
- Core i7 860@3.5Hz (20x175MHz) vs. Phenom II 1090T@3.5GHz (16x220MHz)
- Asus P7P55D-E Pro vs. Asus Crosshair Formula IV
- 2x G.Skill DIMM Kit 4GB PC3-12800U CL9-9-9-24 (4x 2GB)
- Club 3D Radeon HD 5870@default
- Seasonic X-Series X-650
- Solidata K5-64 SSD
- Western Digital WD10EARS
- DVD-Brenner

Gemessen habe ich mit einen Voltcraft Energy Monitor 3000.

Folgende Werte habe ich dabei gemessen:

Idle

Core i7 = 84,3W (Standard Takt plus Turbo = 77,5W)
Phenom II X6 = 89W (Standard Takt plus Turbo = 85,4W)

Load (Prime)

Core i7 = 214,7W
Phenom II X6 = 205,2W

Generell kann ich keinen großen Unterschied in Hinsicht Leistungsaufnahme und Performance bemerken allerdings konnte ich noch nicht viel testen. Bei 7-Zip und WinRAR sind beide CPUs bei gleichen Takt gleich auf ebenso bei Cinebench 10. Positiv bin ich vom geringeren Lastverbrauch gegenüber meiner bisherigen Core i7 Combo überrascht. Morgen werde ich nochmal wPrime , 3DMark Vantage, Colin McRae Dirt 2, CB11.5 und Unigine testen.

MFG dr-ami
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine gemessenenen Werte mit dem 1090T auf nem Gigabyte 890FXA-UD7.

Komplettes System (HD5870, 3 HDD`s, Enermax Liberty Eco2 500W)

Idle: 101,7W
Last: 222,4W (Prime95 25.11 custom)

Danke, die Werte sind gar nicht mal so schlimm wie befürchtet, da Gigabyte bei AMD-Boards auch gerne ungefragt ordentlich zu viel Spannung drauflegt und nicht selten auf den letzten Rängen landet: Asus, Gigabyte, and MSI tackle AMD's 890FX chipset - The Tech Report - Page 9

Wobei die Stromschlucker-Boards in dieser Messungen noch von Glück reden können, das die gleichzeitige Last der Grafikkarte die Unterschiede zwischen den Boards relativiert und somit der Abstand zu den ASUS-Modellen noch moderat wirkt. Hattest du die Software EES installiert, die eine evtl. Übervoltung quasi wieder ausbügelt?^^


@ che new
Offenbar, ja. Wobei ich idR messe statt CPU-Z zu glauben. Ist einfach sicherer - gerade bei Samples.

Das ist sicher die bessere Methode selbst zu messen, dann ist eine genauere/verlässlichere Betrachtung (auch für die Leser) möglich. :)


für einen tester ist das sicherlich nicht immer leicht, gerade wenn es sich um einen releasetest handelt. da ist der zeitdruck wahrscheinlich groß und man kann nicht alles doppelt und 3-fach testen.

Ich will das Zeitargument nicht überhaupt nicht gelten lassen, aber man kann sich z.B. auch vorher zu wichtigen/heiklen Punkten Gedanken machen (vor allem wenn es in der Vergangenheit bereits an der einen oder anderen Stelle zu Ungereimtheiten kam und Hinweise von Leser im besten Falle für eine Sensibilisierung gesorgt haben (sollten)). Ausserdem denke ich wenn jemand wirklich Erfahrung hat, dann weiß er ohnehin auf welche Punkte er für gewöhnlich achten muss und wo die (Standard-)Gefahren lauern. Ich mag an diesem Punkt etwas hartnäckig oder sturr in meiner Meinung wirken, aber wenn sich manches über Jahre wie ein roter Faden durchzieht, dann fehlt mir irgendwo auch das Verständnis...


Muss man selbst bei moderater Übertaktung von einem deutlichen Anstieg der Leistungsaufnahme im Idle-Betrieb ausgehen (siehe u.a. HT4U) oder kann man den Mehrverbrauch mittels der vorhandenen und weiter optimierten Energiespar-Mechanismen und Tools wie K10stat (aktuelle Version), schon relativ niedrig halten?

Man benötigt u. U. nicht mal Tools wie K10stats, hier mal ein Beispiel anhand eines Denebs:

- Phenom II X3 720@X4 (VID 1,325V / 1,025V)
- MSI 785GM-E65
- 2 x 2GB DDR3 1333
- 2,5" HDD
- 380W NT


Default: Referenztakt 200MHz, CPU-Takt 2800MHz, NB/HT-Takt 2000MHz (Multi 10), DDR3 1333 (Teiler 1:3.33), Last-Vcore BIOS 1,325V (Win 1,312V)

Idle C'n'Q 800MHz (Multi 4) @ 1,008V -> 31,4W


OCed: Referenztakt 250MHz, CPU-Takt 3500MHz, NB/HT-Takt 2000MHz (Multi 8), DDR3 1333 (Teiler 1:2.66), Last-Vcore BIOS 1,405V (Win 1,376V)

Idle C'n'Q 1000MHz (Multi 4) @ 1,072V -> 32,0W
Idle C'n'Q 1000MHz (Multi 4) @ 1,008V* -> 31,4W

*Idle-Vcore (P3 State) per K10stats um 0,0625V manuell abgesenkt um trotz Overvolting im Bios (1,325V -> 1,405V) wieder auf die usprüngliche Idle-Vcore zu kommen

Mit einem guten Board kann man also so übertakten, dass der Idle-Verbrauch kaum zunimmt. Sobald man aber NB-Takt/Voltage und DDR3-Takt/Voltage (richtig) erhöht, steigt der Verbrauch natürlich etwas stärker. Unsinnig ist es mMn die CPU dauerhaft, also auch im Idle mit 3500MHz@1,376V laufen zu lassen. Dann liegt der Leerlaufverbrauch deutlich höher.

Ob das alles auch beim Phenom II X6 so läuft kann ich nicht sicher beantworten, aber es sollte ein ähnliches Vorgehen möglich sein, wenn das Bios gut ist.


Mal ne andere Frage - X6 als Vierkerner laufen lassen wenn man die 2 zusätzlichen Kerne nicht braucht. Aus einem X6 1055 95Watt dürfte mit 4 Kernen wohl locker unter 70 Watt kommen oder?

Wie y33H@ schon angedeutet hat, sind die Kerne nicht unbedingt die größten Übeltäter. Bei nativen Multi-Cores trägt das ganze Drumherum, also der Uncore-Bereich (IMC, NB, L3-Cache, Bus-Links) einen gute Teil zur Grundleistung bei. Aber ~70W könnte ich mir schon vorstellen bei 4 x 2,8GHz, spätestens mit etwas UVing sollte das machbar sein.


Idle

Core i7 = 84,3W (Standard Takt plus Turbo = 77,5W)
Phenom II X6 = 89W (Standard Takt plus Turbo = 85,4W)

Load (Prime)

Core i7 = 214,7W
Phenom II X6 = 205,2W

Erstmal Danke für den Vergleich dr-ami. Kannst du mir sagen welche Idle-Taktraten & Spannungen anlangen und wieviel mit Spannungsabsenkung noch herauszuholen ist im Leerlauf? Beim Thuban sollte ja ein deutlich höheres Potential im Idle vorhanden sein als beim Lynnfield.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Spannung habe ich schon soweit abgesenkt wie es geht, laut CPU-Z sind es ca. 1.248V jede weitere Spannungsabsenkung führt zu sofortigen Fehlern bei Prim95.
Eingestellt habe ich folgendes:
Taktfrequenz: 3500MHz (Idle 880MHz)
VCore: 1.248V (Idle 1.296V)
Referenztakt: 220MHz
Multi: 16x (Idle 4x)
RAM-Takt: 732MHz
VDIMM: 1.5V

Ich habe den Referenztakt angehoben um einen fairen Vergleich zum Core i7 ziehen zu können aber nun werde ich wohl eher den Multi auf 17.5x erhöhen und den Referenztakt absenken.

EDIT: Ich habe nun den Multi auf 17,5x erhöht dafür den Referenztakt auf 200MHz sowie den Ram-Takt auf 666MHz abgesenkt. Dabei ist die Leistungsaufnahme auf ca. 201,2W gesunken. Für einen Hexacore mit 3.5GHz Taktfrequenz ist das als absolut sparsam wie ich finde.

MFG dr-ami
 
Zuletzt bearbeitet:
Frage,

bin zur Zeit noch mit einer Steinzeit CPU (P4 2,8) unterwegs und würde gerne auf den X6 1055 umsteigen, zur Zeit ja 125 Watt (die 95 Watt Version steht ja noch in den Sternen) mit wieviel Watt quälte sich eigenlich mein P4 auf´m MB rum??


gruß omata
 
Hallo

Hallo
Ob amd das richtig gemacht hat.......6 Kerne.......und die meisten Programme unterstützen noch nicht mal 4....merke es gerade, weil ich auf einen Quad umgestiegen bin....

Vielleicht wären 4 effiziente Kerne besser..als 6 .....?


Denke mal es ist viel "Show Effekt".......

Der Preis ist ja ok...für die Leistung..
 
hab meinen 1055t seit gestern drin. VID 1,375v, also ziemlich hoch. verbraucht im idle bei 1,22v übertaktet auf 250x14 (250x16,5 im turbo bei 1,475v) 10w mehr als mein x4 965.

Unter Last habe ich das Gefühl, der geringere Takt, dafür mehr Kerne hat Effizienzvorteile (mein x4 hatte auch 1,4v VID). Ich nutze sehr gut threaded programmierte Software (Lineage II, ein MMORPG, von dem ich teils 3-4 Fenster aufhab). Dieses Game nutzt 3-4 Kerne je Client, bei 2 Clienten habe ich nahezu gleichmäßige Belastung auf allen 6 Kernen.

Mit 4 Clienten offen habe ich einen Verbrauch von 300w Gesamtsystem, das hatte ich mit dem x4 @ stock auch, jetzt habe ich aber deutlich mehr Leistung wenn Multithreading anliegt.

Zum Turbo: Ich denke auch der Turbo hat Effizienzvorteile. Wenn ich das Verhalten des Prozzis beobachte, gehen die einzelnen Kerne nur für Sekunden in den Turbomodus. Bei gleicher gefühlter Leistung wie vorher bei hoher Übertaktung des x4 wird die höhere Vcore nur selten benötigt. Bei meinem x4 liefen sobald ich in nem Game war alle Kerne auf Vollast, was teilweise zu 350-400w Verbrauch geführt hat. Jetzt habe ich bei stark threaded programmierten Sachen max. 3,5ghz und 300w Verbrauch, bei weniger threaded programmierten Programmen deutlich drunter, weil die Kerne nicht ausgelastet sind, aber gleiche Leistung wie vorher bei 4 Kernen mit hoher Übertaktung und hoher Vcore. Für mich eine ideale Lösung^^

Mehr Kerne bei geringerer Vcore und Frequenz sind aufgrund des quadratischen Anstiegs des Verbrauchs effizienter als weniger, höher getaktete Kerne bei gleicher Leistung. Negativ ist einzig der höhere Idle-Verbrauch. Den werde ich mit K10stat aber noch etwas tunen, dann ist der in der größenordnung wie beim x4 auch.

Insgesamt finde ich einen idle-Verbrauch an der Steckdose von 105w bei einem 6-core-system mit 5870 graka und wakü, 3 platten usw. sehr anständig. 300w Gesamtsystem unter Vollast OC ebenfalls, allerdings läuft die GraKa @ Std., die fängt nach oben hin sehr stark mit dem Strom an herumzuaasen^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Kleine Anmerkung: Mehr Spannung steigert die Leistungsaufnahme exponentiell, nicht aber quadratisch.
 
Hardwareluxx setzt keine externen Werbe- und Tracking-Cookies ein. Auf unserer Webseite finden Sie nur noch Cookies nach berechtigtem Interesse (Art. 6 Abs. 1 Satz 1 lit. f DSGVO) oder eigene funktionelle Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir diese Cookies setzen. Mehr Informationen und Möglichkeiten zur Einstellung unserer Cookies finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.


Zurück
Oben Unten refresh